IBC2009: Arri kündigt drei neue Digitalkameras an
Mit den neuen Kameras will Arri den TV-Markt gleichermaßen wie den Spielfilmmarkt bedienen.
Anfang des Jahres hatte Franz Kraus im Gespräch mit film-tv-video.de eine neue 2K-Kamera aus dem Hause Arri angekündigt (siehe Report). Zur IBC2009 zeigt das Unternehmen nun am Stand in einer Live-Demo den für die neue Digitalkamerabaureihe von Arri entwickelten Sensor Alev-III. Der Aufbau am Stand hebt besonders auf die hohe Lichtstärke des Sensors ab, aber dank neuer Technologien, die in diesem Sensor zur Anwendung kommen, soll die darauf aufgebaute Single-Sensor-Kamera noch sehr viel mehr bieten und unter vielen Aspekten so nah an Film herankommen, wie bisher keine andere Digital-Film-Kamera. Alev-III wurde speziell für Arri entwickelt und wird nicht in anderen Kameras verfügbar sein, es handelt sich um einen CMOS-Sensor, der etwa in puncto Belichtungsspielraum alle bisherigen digitalen Filmkameras in den Schatten stellen soll. Auch die gute Farbwiedergabe und die Schärfe hebt der Hersteller besonders hervor. Dahinter stehen neue Technologien in der Bilderzeugung und die Verwendung hochwertiger Komponenten.
Die Einsteiger-Version der Kamera soll ab Juni 2010 verfügbar sein und in einer Preis-Range von 50.000 Euro liegen. Im September und Dezember 2010 sollen dann weitere Modelle der Baureihe folgen. Arri betont, dass die Einsteiger-Kamera und das als zweites verfügbare mittlere Modell, sehr leicht und hinsichtlich ihres Preises und vor allem auch ihrer Bildqualität sehr konkurrenzfähig seien. Der Zielmarkt ist klar: Drama, TV-Produktionen, Soaps — also im Prinzip der Bereich, der bisher oft mit 16-mm-Film realisiert wird und in dem sich derzeit Red, aber auch Sony und Panasonic wohl fühlen. Die beiden zunächst verfügbaren Kameras sollen mit einem elektronischen Sucher ausgerüstet sein.
Das für Ende 2010 geplante Topmodell soll in einer Preisregion von 130.000 Euro liegen und der Philosophie der bisher einzigen Digitalkamera von Arri, der D-21 folgen: Eine digitale Kamera, die so viele Funktionen und Features aus der 35-mm-Filmwelt bietet, wie nur irgendwie möglich. Diese Kamera sieht Arri prädestiniert für den Spielfilmmarkt, sie soll — wie auch die D-21 — einen optischen Sucher bieten.
Aus Sicht von Arri eignet sich das Einsteigermodell für Produktionen, die bis dato mit 16 mm produziert wurden, während das mittlere Modell schon zusätzliche Funktionen biete, die man eher aus dem hochwertigeren Filmbereich kenne, das Topmodell schließlich siedelt der Hersteller auch im oberen Spielfilm-Produktionsmarkt an.
Weitere Informationen
Einen Videoreport zu diesem Thema, bei dem besonders der neue Arri-Sensor im Zentrum steht und einige der technischen Besonderheiten erläutert werden, finden Sie hier.