Bones Dailies von DFT bei »X-Men Origins: Wolverine«
Das australische Postproduction-Haus Cutting Edge setzte Bones Dailies bei »X-Men Origins: Wolverine« ein.
Bones Dailies ist eine skalierbare Software-Lösung des Herstellers DFT, der aus der Filmabteilung von Thomson Grass Valley hervorgegangen ist (Meldung). Mit Bones Dailies kann der gesamte Muster-Prozess (Dailies) vom Ingest bis hin zur Gestaltung eines farbkorrigierten Master-Dailies verwaltet werden. Für das Software-System spiele es keine Rolle, ob in SD, HD oder 2K gearbeitet werde, ob der Ingest via Spirit oder über andere Quellen, wie MAZen oder digitale Kameras stattfinde, so DFT: Bones könne mit allen Vorstufen umgehen und zu einem deutlich effizienteren Workflow verhelfen.
Demnach bietet Bones Dailies schnelle und genaue Audio/Video-Synchronisierung, wobei intelligente, patentierte Algorithmen eingesetzt werden. Auch die Farbkorrektur ist möglich, zudem unterstützt Bones Dailies den ASC-konformen Austausch der Grading-Daten mit DI-Systemen. Da Bones also eine normierte Color Decision List (CDL) nutzt, bleiben Farbkorrektur-Entscheidungen, die in Bones gemacht werden, im weiteren Verlauf der Postproduktion erhalten und können als Grundlage fürs finale Color Grading genutzt werden.
Üblicherweise ist die Produktion von Dailies im klassischen Sinn sehr aufwändig und erfordert auch umfassende Telecine-Arbeiten. Aus Sicht von DFT ändert sich dieser Arbeitsprozess mit dem Einsatz von Bones Dailies komplett: Der nonlineare und file-basierte Ansatz von Bones Dailies entlaste die Telecine und sei somit deutlich kostensparender.
Einsatz von Bones Dailies bei Cutting Edge
Bei Cutting Edge wurde das 35-mm-Negativ-Material mit dem Filmabtaster Spirit 4K gescannt und anschließend einer ersten, leichten Farbkorrektur am DaVinci 2K unterzogen. Das Material wurde hierfür unkomprimiert (4:4:4) in Echtzeit auf EditShare-Disks überspielt. In Bones Dailies wurde das Material dann manuell anhand der Szenen, Takes, Kameras markiert und geloggt, diese Infos wurden dann als Metadaten in der internen Bones-Datenbank gespeichert – zusammen mit der Keycode-Information, die Spirit 4K lieferte. Der O-Ton wurde schneller als in Echtzeit in Bones Dailies importiert und Bild und Ton in einem halbautomatichen Prozess angelegt.
»Mit Bones Dailies können wir farbkorrigierte Dailies in 4:4:4-Qualität liefern, die vollständig synchronisiert und geloggt sind«, erklärt Stuart Monksfield, General Manager bei Cutting Edge.
Ganz generell ist Bones Dailies in der Lage, logarithmische HD- oder 2K–RGB-Bilder in 4:4:4 direkt auf Standard-File-Systeme der lokale SANs zu schreiben und von dort abzuspielen. Somit entspricht das Playout von Bones exakt der Qualität, die aus dem Spirit DataCine kommt. Morris Lindenkreuz, DFT-Produktmanager für Bones, hebt weitere Aspekte des Systems hervor, etwa die Automatisierungsfunktionen, die primäre und sekundäre Farbkorrektur sowie die umfassenden Logging– und Synchronisierungs-Funktionen.
Info zu »X-Men Origins: Wolverine«
»X-Men Origins: Wolverine« wurde in Australien und Neuseeland innerhalb von 21 Wochen gedreht (11 Kameras, über 157 Stunden Material). Gefilmt wurde mit Arri-Filmkameras des Typs Arriflex 435, die mit Primo- und Angenieux-Objektiven ausgerüstet waren, sowie mit Panavision-Kameras des Typs Panaflex Millennium XL. Als Filmmaterial wurde 35-mm-Negativ aus der Vision2- (200T, 5217) und Vision3-Familie von Kodak verwendet (500T, 5219) und im Super-35-Format belichtet. Die Dailies wurden auf 130 Digital Betacam-Bändern, 500 XDCAM-Discs, 400 HDCAM SR-Kassetten und 2.500 DVDs geliefert — daran lässt sich ablesen, dass die Metadatenverwaltung bei dieser Produktion einen wichtigen Aspekt darstellte. Bis dato hat »X-Men Origins: Wolverine« weltweit schon 361 Millionen US-Dollar eingespielt.