Thomson will Grass-Valley-Verkauf vor Jahresende abschließen
Laut Chief Financial Officer Stephane Rougeot will Thomson den Verkauf seiner Tochter Grass Valley noch vor Jahresende 2009 abschließen.
Bei der Jahreshauptversammlung der Thomson-Gruppe am 16. Juni in Paris soll Chief Financial Officer Stephane Rougeot zum Thema des Verkaufs von Grass Valley angekündigt haben: »Wir müssten die letzten Angebote von interessierten Käufern bis Ende der Woche erhalten und werden dann im Juni oder Juli in exklusive Gespräche eintreten.«
Thomson ächzt derzeit unter einer enormen Schuldenlast und hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Verlust von rund 1,9 Milliarden Euro abgeschlossen. Thomson-Aktien haben im Verlauf des Jahres 2008 rund 90 Prozent ihres Werts eingebüßt. Besonderer Termindruck besteht momentan deshalb, weil sich Thomson nach einer neuerlichen Fristverlängerung bis zum 24. Juli 2009 mit Banken und Kreditgebern darüber einigen muss, wie Schulden in einer Höhe von 2,9 Milliarden Euro, darunter auch fällige Kredite, bedient werden sollen.
Derzeit wird ein eisernes Sparprogramm umgesetzt, um das Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Im Rahmen einer Umstrukturierung zur Rettung des Unternehmenskerns sollen zudem verschiedene Töchter verkauft werden, die im Vorjahr einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro generierten — darunter auch Grass Valley. Analysten gehen davon aus, dass die Thomson-Töchter Grass Valley, Screenvision und PRN für zusammen rund 350 Millionen Euro verkauft werden können. Bei Grass Valley ist fast ein Viertel der Angestellten des Konzerns beschäftigt, insgesamt rund 5.500 Mitarbeiter.