Nobeo stellt Ü-Wagen vor
Das Produktionsunternehmen Nobeo hat in einen eigenen HD-Ü-Wagen investiert. Nun stellte das Unternehmen das Fahrzeug vor und gab weitere Informationen dazu bekannt.
Seit Oktober 2008 verfügt Nobeo über einen eigenen 16-Kamera-HD-Ü-Wagen (siehe Meldung), der nach Firmenangaben konstruiert wurde, um den hohen Anforderungen von komplexen Show- und Musikproduktionen gerecht zu werden. Aber auch Sportproduzenten sollen sich darin zuhause fühlen. Nun gab das Unternehmen weitere Details zu dem Fahrzeug bekannt.
Das Fahrzeug ist als Sattelzug mit Aufleger konzipiert. Der Trailer von Nobeo 1 ist zu beiden Seiten ausfahrbar. Ein Auszug dient dazu, die konkave Monitorwand in der Bildregie so zu positionieren, dass der Regisseur und der Bildmischer alle ankommenden und abgehenden Signale überblicken können.
Nobeo 1 ist standardmäßig mit 16 Kameras vom Typ LDK 8000 von Thomson Grass Valley sowie High-Speed- oder Drahtlos-Kameras bestückt. Erweiterungsmöglichkeiten sind laut Anbieter vorhanden. Beim Mischer setzt Nobeo auf den MVS 8000G mit 4 M/E von Sony, der auch einen 4-Kanal-DVE enthält. Als Kreuzschiene wurde ein Pro-Bel Cygnus 256 x 512 gewählt, die über einen VSM Controller von L-S-B gesteuert wird.
Insgesamt 64 VTS-Monitore in Größen von 17 bis 37 Zoll wurden im Nobeo 1 verbaut. Allein 40 dieser Monitore wurden für die zentrale Monitorwand eingesetzt. Zusätzlich stehen im Ü-Wagen sieben Röhrenmonitore von Sony und neun 6,5-Zoll-3fach-Brücken von VTS zur Verfügung.
Das Regiekonzept des Wagens verzichtet bewusst auf Multiviewer und steuert alle Monitore einzeln an. Einer der Gründe dafür war es, Signalverzögerungen auf ein Minimum zu reduzieren.
In der zweiten Reihe der Bildregie, der MAZ-Technik und der Bildtechnik befinden sich jeweils multifunktionelle Arbeitsplätze, die nach Bedarf konfiguriert werden können: Etwa als zweite Regie oder als Slomo-, Grafik- oder DVE-Arbeitsplätze. Die MAZ-Technik bietet Raum für bis zu acht MAZen und bis zu sechs EVS-Server-Systeme.
Der Rüstwagen des Nobeo 1 verfügt im vorderen Teil über einen zusätzlichen Produktionsraum. Dieser »Green Room« kann ebenfalls als abgesetzte zweite Regie, als Slomo-Operator-Platz, als Edit-Suite oder einfach nur als Produktionsbüro genutzt werden.
Im Hinblick auf komplexe Live-Produktionen und Musikaufzeichnungen wurde von Guido Amann, dem Technischen Leiter von Nobeo, ein Tonpult des Typs Lawo MC266 mit 56 Fadern gewählt. Die voll redundant ausgelegte Kreuzschiene Nova73 HD besitzt 8.192 Koppelpunkte und bietet 192 DSP-Kanäle. Mit dem MC266 können zwei komplett unabhängige Mischungen in Dolby E realisiert werden.
Zusätzlich verfügt die Tonregie über umfangreiches Peripherie-Equipment. Dazu zählt etwa das Mehrkanal-Effektgerät Lexicon 960L, ein Cedar DNS 1000 Rauschunterdrücker und ein 64-Spur HD-Recording. Durch die Möglichkeit des Multi-Track-Recording könnte laut Nobeo bei Konzertaufzeichnungen sogar auf den zusätzlichen Einsatz von Audiomobilen verzichtet werden.
In der Tonregie wurde eine akustisch optimierte Arbeitsumgebung geschaffen. Sie ist durch die Konstruktion im »Box-in-Box«-Prinzip komplett mechanisch vom Rest des Ü-Wagens entkoppelt, sodass Störungen durch Körperschall unterbunden oder zumindest minimiert werden.
Sowohl in der Tonregie, als auch in der audiotechnisch sonst oft vernachlässigten Bildregie wurde laut Nobeo eine nach ITU-Standard eingemessene
Bei großen Show-, Musik- und Sport-Events sind die Kommunikationsanforderungen immens. Um dem gerecht zu werden, ist der Nobeo 1 mit einer Riedel Artist Kommandoanlage (176 x 176) ausgerüstet. Die drahtlose Kommunikation erfolgt über drei semi-duplexfähige Funk-Basisstationen und 20 Funkgeräte.
Bei der Planung des Nobeo 1 stand jedoch nicht nur die Technik im Mittelpunkt, sondern es wurden laut Betreiber vor allem auch die Bedürfnisse der Regisseure, Producer und des technische Personals berücksichtigt. Auf ein angenehmes Ambiente, Nutzerfreundlichkeit und Komfort wurde beim Nobeo 1 dementsprechend großer Wert gelegt. Ein großzügiges Raumangebot und viele durchdachte Details wie etwa die individuell einstellbare Beleuchtung, bequeme und ergonomisch geformte Bestuhlung, hochwertige Materialien und gute Verarbeitung sollen hier im Zusammenspiel optimale Arbeitsbedingungen schaffen.