ProSiebenSat.1: Verkauf der Produktionssparte soll in Kürze erfolgen
Innerhalb der kommenden zwei Wochen ist eine Entscheidung darüber zu erwarten, an wen die ProSiebenSat.1 Produktion (P7S1 Produktion) verkauft werden soll, meldet die Süddeutsche Zeitung in der Ausgabe vom 14.1.2008.
Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) trifft der Vorstandschef des Unternehmens Guillaume de Posch innerhalb der kommenden zwei Wochen eine Entscheidung darüber, ob und wenn ja, an wen die P7S1 Produktion verkauft wird. Dass ein Verkauf ernsthaft erwogen wird, ist schon seit Mitte des Jahres 2007 bekannt (siehe Meldung).
Die Wahrscheinlichkeit des Verkaufs wird innerhalb der Branche als sehr hoch eingeschätzt und als Favorit unter den Kaufinteressenten gilt ein Verbund aus IBM und Red Bee, der ausgegliederten Produktionstochter der BBC, die nun einem Konsortium unter Leitung des Finanzinvestors Macquarie Capital Alliance Group gehört.
Rund 1.000 Mitarbeiter wären von dem Verkauf betroffen, ProSiebenSat.1 würde mit der P7S1 Produktion praktisch seine komplette technische Abteilung verkaufen, mit Außen-, Studio- und Postproduktion sowie Sendeabwicklung.
Den Hintergrund sieht der SZ-Artikel im Investitionsbedarf auf der technischen Seite, den ProSiebenSat.1 nicht stemmen könne, weil das Unternehmen seit der Übernahme von SBS hohe Schulden habe. SBS gehörte den gleichen Finanzinvestoren, die auch ProSiebenSat.1 übernommen haben. Weil die Investoren Permira und KKR von ProSiebenSat.1 eine höhere Rendite verlangen, gilt es als unwahrscheinlich, dass ProSiebenSat.1 selbst in größerem Rahmen in die Modernisierung der Technik investieren kann und will. Investitionsbedarf besteht jedoch mit Blick auf HD und Verwertungsformen wie Handy- und Web-TV ganz klar.