ARD-Sendeanstalten nehmen Regelbetrieb für MXF-File-Transfers auf
Eine Lösung des Herstellers David ermöglicht der ARD die automatisierte Replikation von MXF-Dateien, vereinfacht den Programmaustausch und erlaubt komplett digitale, bandlose Workflows.
Die in der ARD organisierten Rundfunkanstalten sind dank eines von David umgesetzten Video-File-Transfersystems in der Lage, Videodaten im MXF-Format auszutauschen. Der File-Transfer steht den Sendeanstalten und dem ARD-Sternpunkt neben der klassischen Leitungsübertragung zur Verfügung. Es ist möglich, einzelne Beiträge oder komplette Sendungen als Videofile per MXF auszutauschen. Seit Anfang vergangenen Jahres wurden über das David-System bereits mehr als 15.000 Videobeiträge innerhalb der ARD transferiert.
Die angeschlossenen Sendeanstalten verfügen über eine Kopfstation, mit der die Videodateien im standardisierten MXF-Format und jeweils zusätzlich eine Datei mit den beschreibenden Metadaten gesendet und empfangen werden können. Auch für die Umwandlung der sendereigenen Dateiformate in MXF und für ein eventuell notwendiges Transcodieren von eingehenden Fremdformaten in die von der jeweiligen Sendeanstalt genutzten Dateiformate stellt David Lösungen bereit. Für die Übertragung selbst wird das ARD-eigene ATM-Netzwerk als Infrastruktur genutzt. Schneller als in Echtzeit lassen sich auf dieser Basis einzelne Beiträge und komplette Sendungen via TCP/IP zwischen zwei (Point-to-Point) oder mehreren (Point-to-Multipoint) Sendeanstalten austauschen — auch wenn die sendenden und empfangenden Anstalten intern unterschiedliche Dateiformate in Produktion oder Playout nutzen.
Die von ARD und IRT getroffene Festlegung auf das MXF-Format und das von David entwickelte Video-File-Transfersystem bieten aus Sicht der Beteiligten viele Vorteile im redaktionellen Alltag. So lassen sich Beiträge ähnlich wie E-Mails anfordern und verschicken — ganz ohne die bisher notwendige Disposition durch Leitungsbüros. Das System ermöglicht bei entsprechender senderinterner Ausstattung komplett bandlose Workflows. Da alle wichtigen technischen und inhaltlichen Angaben zu den Beiträgen in einer separaten Metadaten-Datei mitgeliefert werden, können die Sendeanstalten einige Verarbeitungsschritte kostensenkend und zeitsparend automatisieren. So lassen sich Beiträge ohne weiteren manuellen Aufwand transcodieren oder archivieren und die Metadaten in sendereigenen Datenbanken übernehmen.