IBC2007: Sony gibt Ausblick auf Profi-HDV
Dass es auch im HDV-Format künftig weitere Profigeräte geben wird, untermauert Sony während der IBC2007 mit zwei Designmustern von zukünftigen HDV-Camcordern: einem Schulter- und einen Handheld-Camcorder mit Wechselobjektivanschluss.
Zur NAB2007 hatte Sony in einer Vitrine erstmals einen HDV-Schultercamcorder gezeigt. Der hatte noch ein fest eingebautes Objektiv und in den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, dass der zur NAB gezeigte Schultercamcorder die Profiversion des für den Consumer-Bereich gedachten HVR-HD1000 sei. Mit diesem Spekulationen hat Sony nun zur IBC2007 aufgeräumt und zeigt in Amsterdam nicht nur eine aktualisierte Version des NAB-Vitrinen-Modells mit Wechselobjektiv von Zeiss, sondern auch noch dessen kleinen Bruder, einen Handheld-HDV-Camcorder, ebenfalls mit Wechselbajonett, das den Einsatz der von Sony mitgelieferten Zeiss-Optik, aber auch von anderen Objektiven erlaubt. Mittels Adapter wird es sogar möglich sein, die Alpha-Objektive der Sony-Spiegelreflexkameras zu verwenden.
Beide Camcorder sollen mit drei CMOS-Sensoren der Clearvid-Baureihe von Sony bestückt sein und entsprechend einen 1/3-Zoll-Objektivanschluss aufweisen, wie auch die HDV-Camcorder aus der Profiabteilung von JVC.
Gewisse äußere Ähnlichkeiten des Schultercamcorders zum HVR-HD1000 gibt es, aber die beiden während der IBC gezeigten Geräte haben laut Sony mit dem HVR-HD1000 nichts zu tun, dem essenzielle Profi-Features fehlen: Es handelt sich bei diesem Camcorder um ein Single-Sensor-Gerät, das trotz Schulterbauweise nur kleine Kassetten verarbeiten kann und auch keine Timecode-Einstellmöglichkeiten bietet.
Die beiden neuen Camcorder, für die Sony noch keine Produktnamen bekannt gibt, sind sich technisch sehr ähnlich, wesentliche Unterschiede sind: Der Handheld-Camcorder bietet zwei Audiokanäle, kann nur kleine Kassetten verarbeiten und hat keinen HD-SDI-Ausgang, während der Schultercamcorder eine HD-SDI-Buchse aufweist, kleine und große Kassetten verarbeiten kann und über vier Audiokanäle verfügt.
Beide Camcorder sollen laut Sony in DV, DVCAM und HDV aufnehmen und wiedergeben können. Im HDV-Modus beherrschen die Camcorder 1080/50i, können aber auch — eine Novum bei Sony im HDV-Bereich — native 25p-Aufnahmen aufzeichnen.
Sony beeilt sich anzumerken, dass der kleine Handheld-Camcorder Sonys ersten professionellen HDV-Camcorder, den Z1, nicht ablösen werde. Den neuen Schultercamcorder will man auch nicht als Ersatz für den DVCAM-Camcorder DSR250 verstanden wissen. Beide Geräte, so Sony, sollen die HDV-Produktpalette erweitern und nicht andere Geräte ersetzen. Schon im Frühjahr des kommenden Jahres sollen beide erhältlich sein. Der Preis für den Schultercamcorder soll unter 8.000 Euro liegen, der Handheld-Camcorder soll um die 6.500 Euro kosten.
Eine weitere Neuheit, die Sony in Amsterdam zeigte, ist ein HDV-Videowalkman, den es wohl nur im Consumer-Lager geben wird. Der GV-HD700E kann DV und HDV wiedergeben und aufzeichnen, er ist mit einem großen 16:9-Display ausgerüstet (7 Zoll) und bietet zahlreiche Anschlüsse, etwa Firewire für DV und HDV, Komponenten-Ausgänge, HDMI sowie I/Os für S-Video, FBAS und Audio. 1.500 Euro soll der HDV-Walkman kosten, wenn er ab Herbst 2007 verfügbar wird.