Wellen + Nöthen erweitert Sendezentrale von Deutsche Welle TV
Das Kölner Vertriebs- und Systemhaus realisiert den Umbau während des laufenden Sendebetriebs.
Wellen + Nöthen hat den Zuschlag für die Erweiterung der Sendezentrale von Deutsche Welle TV in Berlin erhalten. In Zukunft setzt der deutsche Auslandsrundfunk auf einen regionalisierten Playout. Möglich wird dies durch den Ausbau der vorhandenen zwei auf insgesamt acht Kanäle — und zwar bei laufendem Betrieb. Neben zwei europäischen Sendestrecken wird es so schon bald separate Wege und ein erweitertes Programmangebot für Nordamerika, Lateinamerika, die arabischen Staaten sowie Afrika und Asien geben. Der achte Kanal steht als Reserve zur Verfügung und es ist auch möglich, das System um zwei weitere Kanäle zu ergänzen.
Wellen + Nöthen plante das System gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Muuß aus Kiel, das die Deutsche Welle ebenfalls beauftragt hatte, wobei Wellen + Nöthen die Verantwortung für das Gesamtprojekt obliegt.
Besonders wichtig ist laut Wellen + Nöthen die sinnvolle Erweiterung der vorhandenen Broadcast-Infrastruktur. Neben den bereits eingesetzten Omneon Media Spectrum Servern (D-Vertrieb: Netorium), die um Speicher und Playout-Kanäle erweitert wurden, musste auch die Harris-Automation verdoppelt werden, um das gestiegene Programm-Volumen zu bewerkstelligen. Neu hinzugekommen sind acht Miranda Imagestore 300+ Bildmischer, für die Signalverteilung kommt das Sirius-Kreuzschienen-System von Pro-Bel zum Einsatz und beim Monitoring setzte Wellen + Nöthen auf große 47-Zoll-Barco-Displays, die durch vorgeschaltete Evertz-Multiviewer mehrere Quellen gleichzeitig auf einem Schirm anzeigen können.
Durch die Erweiterung der Sendeabwicklung wird laut Deutsche Welle auch die Möglichkeit der Zweitverwertung des Programmmaterials für moderne und zukünftige Verbreitungsarten erleichtert. Parallel zur Ausspielung läuft ein Low-Res-Encoding für das Internet-Portal dw-world.de. Dort sollen sich nach Abschluss der Ausbauarbeiten die Beiträge aus dem Fernsehprogramm in den Formaten Windows Media, H.264, Flash und 3GP für Mobiltelefone als Stream abrufen lassen.
Die Low-Res Strecke wurde zusammen mit Picturetools geplant. Picturetools liefert dafür sechs Digital-Rapids StreamZ Encoder und zwei Rhozet CarbonCoder. Gesteuert werden die Komponenten von der Harris-Automation über ein angepasstes VDCP-Interface.
Der Übergang zu vollen sieben Sendestrecken soll bis Ende 2007 abgeschlossen sein, wobei weitere Umbauschritte für die Zukunft schon berücksichtigt wurden. So sei eine Umstellung auf das 16:9-Format mit der neuen Technik jetzt schon zu realisieren und auch für den HD-Betrieb seien viele Komponenten bereits vorbereitet.