Micronas: Neuer Chip für bessere LCD-Bilder
Der Chiphersteller Micronas aus Freiburg stellt eine neue Generation von ICs für die Verbesserung der Bildwiedergabe bei LCD-Monitoren vor.
Die neuen Elektronikbausteine können laut Hersteller bei voller HD-Auflösung bis 1080p genutzt werden, um Bilder mit 100 oder 120 Hz wiederzugeben. Aus Bildmaterial, das mit 50 oder 60 Hz zugespielt wird, generiert der Chip doppelt so viele Bilder, was letztlich den gleichen Effekt hat, wie ihn der Einsatz von 100-Hz-Fernsehern im PAL-Bereich bringt — aber eben mit HD-Auflösung. Micronas sieht in der Bildratenverdopplung die beste Methode, um Bewegungsunsschärfen auf LC-Displays zu beseitigen: Mehr Bilder ergeben aus Sicht des Unternehmens bei Bewegungsabläufen eben eine realistischere Darstellung.
Die Frame-Rate-Converter-ICs mit der Bezeichnung FRC 94xyM holen laut Hersteller auch aus ursprünglich mit 24 Bildern produziertem Kinomaterial die maximale Bildqualität heraus. Ziel der Bildaufbereitung und Bildratenverdoppelung ist es, Bewegungsunschärfen (Motion Blur) und Bildruckeln (Film Judder) auf HD-Flachbildschirmfernsehern zu minimieren. Die nun vorliegende vierte Generation dieser Bausteine nutzt laut Micronas hierfür eine weiterentwickelte, vektorbasierte Bewegungsschätzungs- und Kompensationstechnik um bessere Bilder auf 100/120-Hz-Fernsehgeräten mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten darzustellen.
Laut Micronas prognostizieren Marktforschungsfirmen einen schnellen Übergang zu hoch auflösenden Bildschirmen mit voller, nativer HD-Auflösung. 2008 könnten demnach über 10 Millionen LCD-TVs mit 100/120-Hz-Technik verkauft werden.
Johann Weierer, Product Marketing Manager bei Micronas: »Dieses System ist die optimale Antwort für 100/120-Hz Full-HD-LCD- und Full-HD-Plasma-TVs mit hoher Bildfrequenz und setzt neue Maßstäbe in der Bildqualität bei Full-HD-Auflösung. Sportsendungen und Filme werden in brillanter Schärfe wieder gegeben, die für LCDs typischen Bewegungsunschärfen und das Bildruckeln werden eliminiert.«
Film De-Judder
Die Mehrzahl aller Spielfilme wird mit 24 fps aufgenommen, bearbeitet und gemastert. Im Fernsehen oder bei der Wiedergabe elektronischer Bildträger werden die Filme dagegen im Normalfall mit 50 oder 60 Hz dargestellt. Um zwischen diesen Systemen/Bildraten zu konvertieren, wird der 3:2-Pull-Down angewendet. Beim 3:2-Pull-Down werden Einzelbilder wiederholt und dabei kann störendes Bildruckeln entstehen, was auch als »Film Judder« bezeichnet wird. Intelligente Wiedergabesysteme erkennen, ob Bewegtbildsequenzen so erzeugt wurden und können dies bei der Wiedergabe per Inverse-3:2-Pull-Down wieder rückgängig machen und auf die ursprunglich vorhandenen Bilder zurückführen. Außerdem gibt es erste Ansätze, auch im Heimkino-Markt geräte mit 24p-Funktionalität anzubieten, die tatsächlich wieder 24 progressive Bilder ausgeben. Der FRC-IC von Micronas kann laut Hersteller 24p-Signale verarbeiten und errechnet auf dieser Basis mittels vektorbasierter Bewegungsschätzungs- und Kompensationstechnik neue Zwischenbilder um flüssigere Bewegungsabläufe zu erreichen und das 24p-Signal auf die Bildwiederholfrequenz des TV-Displays von 100 oder 120 Hz hochzurechnen.
Motion Blur Removal
Die beste Methode um Bewegungsunschärfen auf LCD-TVs zu verhindern, ist aus Sicht von Micronas die Verdoppelung der Bildwiederholfrequenz von 50/60 fps auf 100/120 fps. Diese Technik ist laut Anbieter den Low-Cost-Verfahren anderer Hersteller, wie Black Field Insertion oder Backlight Scanning überlegen.