Cinec-Awards 2006 in München verliehen
In Anwesenheit gleich zweier bayerischer Minister feierte sich der technische Arm der bayerischen Filmwirtschaft am gestrigen Sonntag selbst. Anlass war die Verleihung der diesjährigen Cinec-Awards. Diese Auszeichnungen werden alle zwei Jahre im Verlauf der Filmtechnikmesse Cinec für technische Innovationen im Filmbereich verliehen.
»Bussiness as usual«, könnte das diesjährige Motto der Cinec sein: Man kennt sich, man trifft sich — die technisch orientierte deutsche Filmgemeinde und ihre ausländischen Gäste finden sich zur Oktoberfestzeit im Münchener Ausstellungszentrum MOC ein und stellen ihr Equipment aus. Teil der Veranstaltung ist auch die Verleihung von Preisen durch eine Fachjury. Vorbild des Cinec-Awards ist ganz klar der sogenannte »technische Oscar«. Es werden also technische Innovationen aus dem Filmbereich ausgezeichnet.
Teilnahmeberechtigt beim Wettstreit um den Cinec-Award sind alle Aussteller der Cinec. Die Teilnehmer präsentieren ihre Wettbewerbsbeiträge einer Jury. Die Sitzungen der Jury fanden in diesem Jahr am 16. und 17. September 2006 im MOC statt, die Verleihung am Sonntagabend, dem 17. September. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Peter C. Slansky bestand aus Stefan Bastian (Deutschland), Alan Bermingham (Großbritannien), Louis-Philippe Capelle (Belgien), Peter Claridge (Deutschland) und Hans Hansson (Schweden).
Preisträger in den einzelnen Kategorien
Kameratechnologie: Arri für die Kamera Arriflex 416, P+S Technik für die Highspeed-Videokamera Weisscam HS-1.
Optiken: Cooke für das Zoomobjektiv T2CXX mit dem Brennweitenbereich 15 bis 40 mm, P+S Technik für die Schnorcheloptik Skater Scope.
Kamerasupport: Move ’n‘ Shoot für das Autostativ Motorig, Panther für das Package-System Foxy Advanced.
Lichttechnik: Arri für den Scheinwerfer Arrimax, Kino Flo für den Scheinwerfer VistaBeam 600.
Einen Sonderpreis in Form eines Porzellanlöwen erhielt die Firma Licht Technik für LT Click&Move, ein nachrüstbares Motorisierungssystem für Leuchtenbügel.
Kein Preis wurde in der Kategorie Kamera-Equipment verliehen. Auch einen Postproduction-Preisträger sucht man vergeblich.
Der Cinec-Award besteht aus einer Ehrenurkunde und einer »Bavaria«-Statuette, die einem der Wahrzeichen Münchens nachgebildet ist, der Bavaria-Statue, die über den Austragungsort des Oktoberfestes wacht, die Theresienwiese. Unter den diesjährigen Cinec-Award-Preisträgern finden sich einige, die schon in früheren Jahren mit dem Cinec-Award ausgezeichnet wurden. Auch hier gilt also: Business as ususal.
Bei der Preisverleihung in den Räumen der Industrie- und Handelskammer in München war neben dem bayerischen Medienminister Eberhard Sinner auch dessen Kabinettskollege Erwin Huber anwesend, der in früheren Jahren auf bayerischer Regierungsseite für die Medien zuständig gewesen war.
Weitere Infos zur Cinec
Die Cinec sieht sich selbst als Fachmesse und Plattform für Aussteller aus den folgenden Bereichen: Film, Kameratechnik, Kamerasupport/Grip, Licht, Ton, Ausstattung, Zubehör, technische Hilfsmittel, Postproduktion und digitale Bearbeitung, Dienstleistungen, Organisationen. In der Realität blieb der Bereich Postproduktion in den vergangenen Jahren im Vergleich zu den anderen Themen stark unterbelichtet und das blieb auch in diesem Jahr so. Obwohl hier also Anspruch und Wirklichkeit auseinandergehen, erfreut sich die Cinec bei Ihrer Kernzielgruppe wachsender Beliebtheit: und das ist nun mal der engere filmtechnische Bereich um Kameras, Kamerasupport und Licht. Vielleicht wäre es also angebracht, den etwas großspurigen Untertitel »internationale Fachmesse für Filmtechnik, Postproduktion und Veranstaltungstechnik« um drei Worte zu kürzen, damit näher an die Realität zu rücken und trotzdem mit dem unbestrittenen Erfolg der Messe zufrieden zu sein.