Siemens übernimmt BBC Technology
Die BBC will sich von ihrer Tochter BBC Technology trennen und hat dafür ein Bieterverfahren durchgeführt. Als letzter Bieter war der Siemens-Konzern übrig geblieben, der das Unternehmen nun übernehmen will.
Für größere Aktivitäten im Broadcast-Markt war Siemens bislang nicht bekannt: Lediglich die Siemens-Tochter BFE, die als Systemhaus tätig ist, mischt im engeren Sinn in dieser Branche mit. Nun ist Siemens als letzter Bieter im Übernahmeverfahren um BBC Technology übrig geblieben und die Europäische Kommission hat das Milliardengeschäft genehmigt.
Rund 3 Milliarden Euro will Siemens laut Zeitungsberichten für die BBC-Tochter zahlen, die als Technologie-Dienstleister und eigenes Systemhaus für die BBC gegründet, seit einigen Jahren ihre Services auch anderen Medienunternehmen anbietet: Beratung, Planung, Technologie-Services, Entwicklung von Hard- und Software-Lösungen, aber auch Internet-Dienstleistungen gehören dazu. BBC Technology entwickelte etwa in den vergangenen Jahren auch ein drahtloses MPEG-2-basiertes Kamera-Übertragungssystem und das Produktionssystem Colledia, dessen Asset-Management-Teil von Cinegy stammt.
Der Verkauf von BBC Technology an Siemens ist Teil eines Sparprogramms des britischen Senders. Von dem Verkauf erhofft sich die BBC nicht nur den Erlös, sondern künftige jährliche Einsparungen von 20 bis 30 Millionen Pfund.
Derzeit gibt es Auseinandersetzungen zwischen Siemens und der britischen Gewerkschaft Bectu, in der viele der rund 1.400 Beschäftigten von BBC Technology organisiert sind. Hauptstreitpunkt ist eine Beschäftigungsgarantie: die Gewerkschaft fordert drei Jahre, Siemens bietet ein Jahr.
Auch die BBC-Sparte BBC Worldwide soll eventuell verkauft werden, dabei handelt es sich um eine Unternehmensgruppe, die außerhalb Großbritanniens (unter anderem in den USA) TV-Kanäle betreibt und Zeitschriften verlegt.