IBC2004: Panasonic-P2-Produkte
Die Panasonic-P2-Produkte, die Panasonic während der NAB2004 präsentierte, sind nun auch während der IBC2004 in Amsterdam zu sehen. Zum Jahresende will der Hersteller die P2-Geräte in größerem Maßstab ausliefern, viele Sender haben aber schon vorab Testgeräte erhalten. Einen Ausblick auf zukünftige P2-Geräte gibt Panasonic ebenfalls.
** CAMCORDER AJ-SPX800
Der P2-Camcorder AJ-SPX800 von Panasonic kann in der Version für den europäischen Markt in 25P und 50i aufzeichnen – wahlweise in DVCPRO oder DVCPRO50, also mit einer Bilddatenrate von 25 oder 50 Mbps. Die Eckdaten des Panasonic-P2-Camcorders im Überblick:
Der AJ-SPX800 ist mit 2/3-Zoll-Chips bestückt, die laut Hersteller je 520.000 Bildpunkte bieten. Die Empfindlichkeit gibt Panasonic bei Blende 13 mit 2.000 Lux an und betont weiter, dass der Camcorder selbst bei einer Lichtstärke von nur 0,09 Lux noch brauchbare Aufnahmen liefere, was etwa einer Verstärkung um 48 dB entspricht. Selbst bei annähernder Dunkelheit mit einer Lichtstärke von nur noch 0,01Lux bringe der Camcorder bei einer Verstärkung von +48 dB und weiteren 20 dB Super Gain noch passable Aufnahmen zustande.
Beim AJ-SPX800 ist es zudem laut Anbieter möglich, detailliert die Bildaufzeichnung zu beeinflussen, etwa mit einer 12achsigen Matrix zur partiellen Farbkorrektur und einer für die Field-Produktion optimierten Gamma-Kurve . Der Kamerateil des AJ-SPX800 soll weitgehend dem des AJ-SDX900 entsprechen (Test hier, in der Info-Zone). Audiosignale zeichnet der Camcorder via Mikrofon (+48 V Phantomspeisung) oder XLR-Buchen wahlweise in zwei oder vier Kanälen auf (jeweils 48 kHz, 16 Bit).
Der Camcorder bietet fünf Slots für P2-Cards. Weiter ist bei dem Camcorder ein sechster Slot für die IT-Kommunikation vorgesehen. Dieser Slot soll sich etwa mit einer Wireless-LAN-Karte oder einer Encoder-Karte für MPEG-4-Proxies bestücken lassen. TV-Reporter können dann das aufgezeichnete Material noch während des Drehs drahtlos übertragen, etwa über ein Mobiltelefon oder via IP-Verbindung. Die P2-Cards lassen sich laut Panasonic direkt in einen Laptop mit handelsüblichem PCMCIA-Slot einlegen und erlauben dann den unmittelbaren Zugriff auf das Material, also die gespeicherten Files.
Zur nächsten NAB will Panasonic zudem einen preisgünstigeren, etwas einfacher ausgestatteten P2-Camcorder anbieten: den AJ-SPX700. Der zur NAB als Mockup gezeigte »Videojournalisten-Camcorder« soll als AJ-SPX200 erst 2006 auf den Markt kommen. Schon deutlich früher soll dagegen die äußerlich gleiche »MPEG-HD«-Version dieses Geräts auf den Markt kommen.
** STUDIORECORDER AJ-SPD850
Wie der P2-Camcorder ist auch der P2-Recorder mit fünf Slots bestückt. Rein äußerlich sieht der AJ-SPD850 zwar aus wie ein typischer Band-Recorder und verfügt etwa über ein Jog-/Shuttle und Laufwerkstasten sowie klassische Video- und Audioschnittstellen. Er bietet aber zusätzlich IT-Funktionalität und kann Daten über USB, IEEE-1394 oder Ethernet ausgeben. Außerdem ist ein zusätzlicher Slot für eine »normale« SD-Card vorgesehen, über die sich beispielsweise EDLs ausgeben lassen. Dank integriertem 3,5-Zoll-Display ist das aktuelle Bild immer zu sehen, und es ist möglich, bestimmte Stellen im Material mit bis zu 100fachem Suchlauf vorwärts und rückwärts bei voller Farbwiedergabe zu suchen. Eine variable Wiedergabe erlaubt Zeitlupeneffekte von -1,0 bis +1,0 gegenüber Normalgeschwindigkeit.
** P2-Laufwerk AJ-PCD10
Das P2-Laufwerk AJ-PCD10 ist mit Slots für fünf P2-Cards ausgerüstet. Es passt in den standardisierten 5,25-Zoll-Einschub von PCs und lässt sich via USB 2 mit dem Computer verbinden. Mit dem AJ-PCD10 ist es laut Panasonic möglich, gespeichertes DVCPRO- oder DVCPRO50-Material schnell und unmittelbar in ein NLE-System oder einen Server zu übertragen.
** Mobiler Diskrecorder mit P2-Slot
Als Mockup zeigte Panasonic am Stand einen kleinen Diskrecorder mit P2-Slot: Wenn die Speicherchips im P2-Camcorder voll sind, können sie damit auf eine Festplatte kopiert und sofort wieder verwendet werden.