MDR produziert Konzert in HD-D5
Der Mitteldeutsche Rundfunk hat gemeinsam mit der Ottonia Media GmbH eine komplette Konzertproduktion im High-Definition-Format HD-D5 von Panasonic produziert.
Aufgrund eines Übertragungsfehlers hatte es in einer früheren Meldung von www.film-tv-video.de geheißen, das Ganze sei auf HDCAM produziert worden, hier also die Richtigstellung und weitere Informationen:
Die Ottonia Media GmbH ist eine gemeinsame Tochter der Bavaria Film GmbH und der MDR-Tochter Drefa. Ende September 2002 produzierte das Unternehmen für den MDR ein klassisches Konzert der Sächsischen Staatskapelle in Dresden im HD-Format. Der japanische Broadcaster NHK interessierte sich für diese Produktion mit dem traditionsreichen und renommierten Orchester, das schon mehr als 450 Jahre besteht. NHK ist einer von mehreren japanischen Broadcastern, die neben ihren NTSC-Programmen auch regulär und täglich Programme in HD ausstrahlen. So kam es zu einer Kooperation zwischen den beiden Sendern.
Anlässlich der Amtseinführung des neuen Dirigenten der Dresdner Staatskapelle zeichnete der MDR in Zusammenarbeit mit der Ottonia Media GmbH das Klassikkonkert in HD-D5 auf. Während das Konzert in Standardauflösung bereits auf dem Sender Arte zu sehen war, wird das koproduzierende japanische Fernsehen NHK den Beitrag noch in HD ausstrahlen.
Um eine flexible Postproduktion zu ermöglichen, wurde das Konzert mit acht HD-Kameras aufgezeichnet, deren Signal in sechs Panasonic-HD-Mazen des Typs AJ-HD3700 eingespielt und von diesen aufgezeichnet wurde. Der Ü-Wagen für die Produktion kam von der belgischen Firma Alfacam, die im HD-Bereich in Europa etabliert ist. Vergleichbare Produktionseinheiten sind derzeit auf dem deutschen Markt noch nicht verfügbar.
Gedreht wurde mit Thomson-Kameras, deren Signal direkt auf HD-D5-MAZen aufgezeichnet wurde, die Nachbearbeitung erfolgte mit dem Schnittsystem DS von Avid in der HD-Version.
Georg Wübbolt, der Regisseur der Produktion, bezeichnete die Bildqualität der Produktion als phänomenal und betont, dass eine andere Arbeitsweise trotz HD nicht notwendig gewesen sei. »Allerdings müssen die Kameraleute aufpassen, dass gegenüber einer konventionellen SD-Produktion bei High Definition nur ein Viertel der Schärfentiefe zur Verfügung steht«, so Wübbolt. Und weiter: » Die extrem scharfen Bilder erfordern beim Wechsel von der Totalen zur Nahaufnahme eher eine Blende, denn der direkte Schnitt wäre für den Zuschauer einfach zu hart«.
Panasonics HD-D5-Studiorecorder AJ-HD3700 überzeugte aus Sicht der Produktion durchweg mit hervorragender Qualität. Ihre Fähigkeiten beweist die Maschine in Deutschland bis dato vor allem im Film-Mastering-Bereich: Kunden wie etwa Arri oder Das Werk setzen den AJ-HD3700 für solche Applikationen ein.
»Wir sind seit der Anschaffung von DS-HD als eine der wenigen Firmen in Deutschland in der Lage, Produktionen komplett seriell im HD-Format zu erstellen, vom Dreh bis zur kompletten Postproduktion,« erläutert Ottonia-Geschäftsführerin Dr. Susanne Dönitz. »Die hohe Nachfrage in Japan ist ein Vorgeschmack darauf, welches Potenzial der europäische Markt birgt, sobald sich HD auch hier durchsetzt.«