Das Dokfest München wird 40
Die Jubiläumsausgabe findet ab dem 7. Mai 2025 statt. Bis zum 18. Mai laufen 105 Filme in den Münchner Kinos und Sonderspielstätten.

40 Jahre Dokfest München stehen für rund 3.000 gesellschaftlich relevante und künstlerisch wertvolle Dokumentarfilme sowie insgesamt 750.000 Besucher_innen. Die Jubiläums-Edition wird am 7. Mai feierlich im Deutschen Theater eröffnet. Bis zum 18. Mai laufen 105 Filme in den Münchner Kinos und Sonderspielstätten. Fast alle Filme des Dokfest München sind zudem vom 12. bis 25. Mai @home auf der digitalen Leinwand zu sehen.
Daniel Sponsel und Adele Kohout (Festivalleitung): »40 Jahre Dokfest München – gibt es etwas zu feiern? Seit dem Beginn widmet sich unser Programm allen wesentlichen Themen und Geschichten, darunter auch den weniger schönen Seiten unserer Welt.

Und gerade unter den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ist es noch wichtiger als bisher, unerwartete und neue Perspektiven auf die Welt einzunehmen. Der Dokumentarfilm kann genau das: hinschauen und Empathie schaffen. Unser Festival hat im Lauf der Jahre ein immer größeres Publikum dafür gewinnen können und sich – dank des großen Einsatzes vieler engagierter Menschen – zu einem international bedeutenden Festival entwickelt. Und das ist dann doch ein Grund zu feiern.«
Aus Anlass des Jubiläums wird es eine Retrospektive geben, mit vier Highlights des Dokfest München aus vier Jahrzehnten: In memoriam Werner Penzel läuft »Step across the Border« (CH, DE 1990) von Nicolas Humbert und Werner Penzel. Der Film bringt in einer Zelluloid-Improvisation über Rhythmus, Bilderlust und Lebensfreude Künstler wie Fred Frith, John Zorn, Arto Lindsay, Jonas Mekas und Robert Frank zusammen. Agnès Vardas »Les Glaneurs et la Glaneuse« (FR 2000) ist eine poetische Reflexion über Restesammler_innen und eine kostbare Wirklichkeit abseits des Konsums. Laura Poitras begleitet in ihrem Oscar-prämierten Film »Citizenfour«(DE, US 2014) Whistleblower Edward Snowden während des Skandals um die Abhöraffäre – und porträtiert einen jungen Mann mit kompromissloser Zivilcourage. Réka Szabós »The Euphoria of Being« (HU 2019) handelt von Éva Fahidi, die als 18-Jährige mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert wurde und als Einzige überlebte. Bewegt von dieser Biografie studiert die Choreographin Réka Szabó mit Éva Fahidi und einer Tänzerin eine Performance ein.

Eine Ausstellung im Gasteig HP8 blickt auf die Geschichte des Dokfest München. Das Festival hat das Stadtbild 40 Jahre lang mitgeprägt und umgekehrt: Spielorte, Infrastruktur, Menschen und Moden finden sich in Impressionen der Festival-Fotograf_innen und im Design der Festivalplakate des renommierten Gestalters Prof. Gerwin Schmidt wieder. Die Ausstellung »40 Jahre Dokfest München: Eyes Wide Open« beginnt eine Woche vor dem Festival am 29. April, dauert bis zum 25. Mai und findet in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek und der Münchner Volkshochschule statt.
Eine Jubiläumsfeier am 10. Mai im Ampere präsentiert Musiker_innen, die den Sound des Dokfest München in den vergangenen Jahren geprägt haben: Angela Aux, Joasihno und Van Damme 38 werden bei einem Konzert auftreten. Im Anschluss wird gefeiert zur Musik eines DJs des BR Zündfunk, der Kooperationspartner der Veranstaltung ist.

Erstmals erhalten bei dieser Festivaledition Filmschaffende mit Produktionen aus Deutschland, deren Werke im Hauptwettbewerb Dok.international Main Competition nominiert sind, eine Referenzförderung der Filmförderungsanstalt (FFA) in Höhe von 50.000 Referenzpunkten. »Wir freuen uns sehr, dass die FFA das Dokfest München in die Reihe der Festivals aufgenommen hat, bei denen die Auswahl für den Wettbewerb auf diese Weise honoriert wird. Das ist ein konsequenter Schritt und eine Entsprechung für die Bedeutung unseres Festivals«, sagt Daniel Sponsel.
Im Oktober wird Daniel Sponsel Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film München. Die kommende Ausgabe des Dokfest München wird die 16. und letzte unter seiner Leitung sein. Es wird bei dieser Edition einige Neuerungen im Konzept des Festivals geben.