Storage, Test, Top-Story: 06.03.2025

Praxistest: LaCie Rugged SSD Pro5

Die Thunderbolt-5 »Rugged SSD Pro5« von LaCie kann mit ihren hohen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten 8K- und 6K-Raw-Material in Echtzeit bearbeiten. Ein Praxistest.

©Sas Kaykha
LaCie ergänzt die Rugged-Linie mit der Rugged SSD Pro5 (links).

Die Rugged SSDs von LaCie sind eigentlich jedem bekannt: Entweder arbeitet man mit ihnen oder fragt sich, was da für ein orangenes Ding auf dem Tisch liegt. Das Besondere an den Rugged SSDs ist aber nicht nur das Aussehen, sondern auch ihre Leistung und Robustheit. 

Nun gibt es eine neue LaCie: Die Rugged SSD Pro5, eine superschnelle externe Festplatte.

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Die LaCie SSD Pro5 kommt mit Lese-/Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 6.700/5.300 MB/s bei 50GB Cache.

Es gibt noch nicht viele Thunderbolt 5-Festplatten, da wären z.B. OWC oder Sabrent. Mit der Rugged Pro5 ist jetzt endlich ein weiterer Kandidat hinzugekommen. Im Vergleich zu Thunderbolt 4 bietet die Version 5 die doppelte Datenrate. Statt 40 Gbit/s sind jetzt also 80 Gbit/s im Festplattenbetrieb möglich. Nutzt man diese Verbindung dann nur in einer Richtung, wie z.B. bei einem externen Display, sind mit Thunderbolt 5 bis zu 120 Gbit/s drin.

Die LaCie SSD Pro5 kommt mit Lese-/Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 6.700/5.300 MB/s bei 50GB Cache. Das liegt schon sehr nahe an der Geschwindigkeit der internen SSDs des MacBook M4 Pro. Zum Vergleich: Die neueste USB-3.2-Gen-2×2-Verbindung liegt bei ca. 2.500 MB/s. Das neue USB 4 schafft bis zu 5.000 MB/s .

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Die Straßenpreise für die SSD sind deutlich günstiger als die UVP-Angaben.

Und eben solch ein MacBook Pro M4 braucht es dann auch mindestens, um die volle Thunderbolt-5-Geschwindigkeit auszunutzen. Die M4-Variante sowie alle Vorgänger besitzen die neue Schnittstelle nicht. Ebenso sollte natürlich auch ein PC mit Thunderbolt 5 und den entsprechenden Treibern ausgestattet sein.

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Ein Thunderbolt-5-Kabel liegt der SSD bei.

Weiterhin sollte unbedingt ein Thunderbolt-5-Kabel genutzt werden (dies liegt der Rugged Pro5 natürlich bei), um in den Genuss der vollen Geschwindigkeit zu kommen. Auch können falsche Kabel zu wenig Strom für Thunderbolt-5-SSDs liefern.

Die LaCie Rugged SSD Pro5 gibt es in 2TB und 4TB, die SSD ist wie schon der Vorgänger komplett in Gummi gehüllt. Das verschafft ihr eine IP68-Einstufung, man kann sie 30 Minuten 1,5 Meter unter Wasser halten, Staub macht ihr nichts aus, und einen Sturz aus 3 Meter Höhe kann sie auch ab. Außerdem soll die Platte bis zu 2 Tonnen Belastung aushalten.

Die 2TB-Version kostet UVP 539,99 Euro, für 4TB gibt der Hersteller auf seiner Seite 1.429,99 Euro an. Jetzt aber bitte keine Panikattacken, ich habe sie im Netz schon für 420 bzw. 660 Euro (4TB) gefunden. 

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LaCie selbst bietet für die SSDs eine 5-jährige Garantie sowie einen einmaligen Datenwiederherstellungsservice, falls die Platte wider Erwarten doch mal Schaden nehmen sollte.

Die neuen Platten messen 17mm x 65mm x 98mm und wiegen 150 g. Das ist etwas schwerer als die Vorgängerversion (LaCie Rugged SSD Pro mit dem schwarzen Gummigehäuse), welche Thunderbolt 3 nutzt.

Test

Fangen wir zunächst etwas trocken an. Zum Vergleich standen mein Schenker-Laptop sowie das MacBook M4 Pro zur Verfügung. Ich habe beide dann mit der LaCie und einer USB-3.2-Gen-2-SanDisk-SSD (bis zu 800 MB/s) getestet.

Neben einfachen Diskspeed-Tests habe ich auch die Performance in DaVinci sowie bei der Übertragung mehrerer großer Daten getestet – durch den Cache werden viele Platten hier mit der Zeit langsamer, was sich vor allem beim Schreiben bemerkbar macht. Bei eben diesem lag die LaCie Rugged Pro 5 bei 4.185 MB/s, lesen konnte sie mit 5.027 MB/s (getestet mit dem Blackmagicdesign Disk Speed Test). Im Vergleich dazu schaffte die USB-3.2-SSD Werte von 618 MB/s und 675 MB/s. Die LaCie mit Thunderbolt 5 war gegenüber USB 3.2 Gen 2 also praktisch siebenmal so schnell.

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Beim Performancetest mit DaVinci lag die LaCie Rugged Pro 5 bei 4.185 MB/s, lesen konnte sie mit 5.027 MB/s

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Im Vergleich dazu schaffte die USB-3.2-SSD Werte von 618 MB/s und 675 MB/s..

Beim älteren Schenker-Laptop ohne Thunderbolt sah es folgendermaßen aus: Ein 10GB-File ließ sich mit 540 MB/s in 18 Sekunden auf die USB-3.2-SSD überspielen. Bei der LaCie ging dies in 9 Sekunden mit 1 GB/s Geschwindigkeit. Der Disk-Speed-Test zeigte hier weiterhin für die LaCie 1.880 MB/s beim Schreiben, 2.450 beim Lesen (die alte SanDisk lag bei 560 MB/s bzw. 790 MB/s).

Vergleicht man die Übertragungswerte der LaCie Pro 5 (4.185 MB/s Lesen, 5.027 MB/s Schreiben) mit den Geschwindigkeiten der internen SSD des MacBook M4 Pro (6.770 MB/s Lesen, 5.400 MB/s Schreiben), liegt die Vermutung nahe, dass sich Videos auch problemlos mit der externen Festplatte schneiden lassen werden.

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Die LaCie Rugged SSD Pro5 hat eine ähnliche Größe wie ältere G-Technology-SSDs.

Als nächstes habe ich etwas praxisorientierter getestet und in DaVinci 8K MXF sowie Raw-Videos der Canon R5C (Testartikel hier) bearbeitet. Hier lag es nahe, am Anfang zu gucken, wie lange ein 10GB-Video zum Kopieren auf den Mac braucht: 14 Sekunden mit der alten USB-3.2-Platte, 3 Sekunden mit der LaCie.

In DaVinci habe ich color managed in einer 4K-Timeline gearbeitet, das MacBook M4 Pro lief mit 48GB RAM. Zum Vergleich habe ich das Projekt dupliziert und die Videos einmal auf der internen und einmal auf der externen SSD gespeichert. Nach 20 Spuren 8K-Videos übereinander lief die Vorschau sowohl intern als auch extern in voller Auflösung ohne Probleme. Auch ein Skalieren der unterschiedlichen Clips übereinander zeigte keine Unterschiede.

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Beim Export habe ich ein 3-Minuten-Video der 8K-Clips genommen und dieses in H264 4K (Sizing und Debayer mit highest) exportiert. Das hat bei beiden Projekten auf interner und externer Platte jeweils ca. 4 Minuten gedauert.

Alles in allem habe ich also keine Unterschiede bemerkt. Videoschnitt mit 8K-Material, das auf der LaCie Pro5 anstatt auf einer internen Platte liegt, stellt also kein Problem dar.

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Die Übertragungsgeschwindigkeiten von der SSD auf den Rechner sind sehr hoch.

Zum Abschluss lag noch ein kleiner Stresstest an: Der Transfer von 300 GB an Daten auf die LaCie (Lesen) und von der LaCie (Schreiben) auf PC und Mac. Bei diesem Test kann man ganz gut sehen, dass gerade beim Schreiben der Cache einer externen SSD irgendwann dafür sorgt, dass die Übertragungsgeschwindigkeit abnimmt. So geschehen beim Übertragen der 300 GB vom PC auf die Platte. Anfangs noch bei 1GB/s, fiel die Rate nach einer Minute auf 380 MB/min ab. Somit brauchte es 12 Minuten, bis alle Daten auf der Platte waren.

Die Übertragung auf den Mac lief konstant mit 5.000 MB/s in einer Minute ab. Den umgekehrten Weg (vom Mac auf die SSD) sprinteten die 300 GB zunächst mit 3.700 MB/s, dieser Wert fiel aber nach ca. einer Minute auf 1.600 MB/s ab. Insgesamt dauerte der Transfer hier 3:10 min.

Fazit

In Verbindung mit einem aktuellen Windows-Laptop oder MacBook ist die Rugged Pro5 durch ihre hohe Geschwindigkeit natürlich eine gute Alternative zum manchmal überteuerten internen Speicher. Hat man genügend Geld über, nutzt man einfach eine Platte pro Projekt und archiviert diese dann im Schrank. Das war früher komplizierter.

©Sas Kaykha
Kauftipp: Die neue LaCie überzeugte den Tester.

Das Rohmaterial kann also getrost auf der externen Platte bleiben und darüber geschnitten werden.

Test-Autor Sas Kaykha fand die LaCie Rugged SSD Pro5 überzeugend.

Ist der interne Speicher begrenzt (oder das Render-Cache-Format steht immer noch auf Unkompressed 10-bit), kann man auch über eine Verlegung des Cache-Ordners auf die SSD nachdenken.

Durch ihre Robustheit ist die LaCie SSD zudem noch sehr »rucksackfreundlich«, sodass man sich keine Gedanken über beschädigte Platten inklusive Datenverlust machen muss. Ein Blick auf die Alternativen am Markt zeigt, dass die LaCie auch preislich absolut konkurrenzfähig ist.

In Verbindung mit einem MacBook hat man kaum Equipment zu schleppen und kann von überall aus arbeiten, das Rohmaterial sowie das Projekt-File können auf der Platte gespeichert bleiben. Somit lässt sich das komplette Projekt auch problemlos an andere weitergeben.

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