IBC, IBC2024, Top-Story, Trend: 31.10.2024

IBC2024: Trends und alle Meldungen und Videos

Trends von der IBC2024 und alle Video- und Newsmeldungen – kompakt und übersichtlich in einem Beitrag zusammengefasst.






 Von A bis Z: Trends der IBC2024
ArtificiaI Intelligence

Das große Thema der IBC war natürlich AI, also Künstliche Intelligenz in allen Bereichen. 

Jetzt möglich in Adobe Premiere Pro: Szenenverlängerung per KI.

In der Postproduktion ist KI schon längst Fakt geworden. Das Spektrum reicht hier von der Verbesserung von Bild und Ton und erstreckt sich bis hin zur semantischen Suche oder gar der intelligenten Schnittassistenz.

 

Um nur einige Beispiele zu nennen: Adobe hat in der neuen Premiere-Version gerade die »Szenenverlängerung« eingeführt, Blackmagic Design das textbasierte Editing in Resolve, Avid das Transkriptionstool PhraseFind, Mimir KI-Funktionen wie die semantische Suche, Nachtblau einen intelligenten Schnittassistenten und Obvious Future präsentiert die nächste Stufe seines fortschrittlichen Systems CaraOne.

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Generative KI ist da.

Generative KI spielt in diesem Kontext eine große Rolle, und sie wird in unterschiedlichen Ausprägungen auch eingesetzt – sei es in der klassischen Postproduktion, sei es Broadcast-Umgebungen, als Applied AI, wie Qvest das nennt. Generative KI ist da, sagt auch Diversified, und sie geht auch nicht mehr weg. Das bringt zwangsläufig Veränderungen für bestimmte Berufsbilder mit sich, biete aber auch neue Geschäftsmöglichkeiten. 

 

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Die Messe meldete über 45.000 Besucherinnen und Besucher – mehr als im Vorjahr.
Automation und Effizienz

Der Druck, intelligent, kostengünstig und mit möglichst wenig Personal zu arbeiten, wird immer größer. Viele Hersteller haben darauf reagiert und präsentieren Lösungen, die mehr Automation und Effizienz in allen Bereichen ermöglichen. Die Bandbreite reicht dabei von der Akquisition bis zur Distribution, und der Tenor ist immer ähnlich: alles muss günstiger und effizienter werden. Um nur einige Beispiele zu nennen:

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Automation …

Intelligente Robotic-Systeme, beispielsweise von Ross Video und KST Moschkau, bewegen sich in der Studioproduktion konsequent in Richtung Automation. 

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… ist ein großes Thema.

Der neue renderlose Workflow von Vidispine schafft mit einer intelligenten technischen Lösung die Voraussetzung  dafür, dass Nachrichtenredaktionen schneller arbeiten können.

Anderes Beispiel aus dem Playout: Makalu Automation kann Playout-Produkte von Drittanbietern nun sowohl in der Cloud als auch On-Prem vereinheitlicht steuern – und macht viele umständliche Workarounds obsolet.

Cloud in vielen Facetten

Wenn irgendwo Cloud draufsteht, ist oft AWS auf die eine oder andere Art drin – so wirkt es zumindest. Wie weit Cloud-Produktion schon gediehen ist, konnte man am Stand von AWS in vielen Facetten sehen. Logic etwa zeigte dort, wie die Produktion der EFL (European Football League) in der Cloud umgesetzt wurde. 

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AWS war omnipräsent.

In Europa legen Kunden beim Thema Cloud-Produktion aber auch zunehmend Wert darauf, in welcher Region die Cloud Server stehen. Das spielt Anbietern wie MoovIT oder auch Seagate in die Karten, die bei ihren Cloud-Lösungen explizit mit Datenzentren in Deutschland und Europa arbeiten.

Interessanter Nebenaspekt beim Thema Cloud: Manche Hersteller, die bisher rein in der Cloud zuhause waren, bieten nun auch wieder Lösungen an, die zumindest in Teilaspekten Hardware vor Ort nutzen. So ist das etwa der Fall bei AWS Media Live.

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Grass Valley setzt auf die AMPP-Plattform.
Fast Channels

Werbefinanzierte Inhalte von Fast Channels scheinen auch im deutschsprachigen Markt zu funktionieren. Wenn sie ganz gezielt thematische Nischen bedienen, akzeptieren Zuschauerinnen und Zuschauer auch Werbung. Für Broadcaster können Fast Channels also eine Möglichkeit sein, vorhandene Inhalte weiter zu monetarisieren.

Hybride Infrastrukturen

Die wenigsten Broadcaster oder Produktionshäuser können oder wollen es sich nicht erlauben, gänzlich auf IP oder Cloud-Produktion umzusteigen. Als praktikabler Weg haben sich aber hybride Infrastrukturen entwickelt, bei denen die Kunden partiell auf neue Technologien umsteigen. So kann der Umstieg auf Cloud- oder IP-Produktion besser gelingen. Deshalb gibt es zunehmend auch Brückenprodukte. 

Integration

Software Defined Networks verbinden ganz neue Bereiche, Integrationen auf Software- wie auf Hardware-Ebene sind deshalb sehr wichtig geworden, und bei Herstellern findet ein Umdenken statt.

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Integration und Brücken: Blackmagic präsentierte eine Möglichkeit, die es erlaubt, künftig mit Sony-Kameras Blackmagic Raw aufzuzeichnen. 

Es entstehen neue, agile Workflows für große und auch kleinere Kunden. Unternehmen wie Qvest oder Diversified sind hier aktiv, aber auch Player wie SDVI, die mit ihrem Workflow-orientierten Ansatz Lösungen bieten. 

Kostendruck

Produce more in less time:

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Mehr tun – mit weniger.

Das ist die Vorgabe, mit der die Branche klarkommen muss. Nur wer sich bewegt und neue Technologien und Workflows testet, kann bestehen. Grass Valley betont insbesondere diesen Aspekt bei seiner AMPP-Lösung, LiveU und TVU Networks bei ihren SaaS- und IP-Lösungen.

Merging Markets

Die strikte Einteilung der Märkte in High-End, Mittelklasse oder Consumer verschwindet. Mehr und mehr geht es darum, das richtige Tool für den Job zu finden. Ein iPhone kann für professionelle Berichterstattung und ein professionelles Studio auf höchstem technischen Niveau für Firmenkommunikation genutzt werden. Kurzum: Alle Grenzen verwischen.

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Everything Everywhere All at Once.
Medien überall

Peter Nöthen, CEO der Qvest-Gruppe, glaubt, dass perspektivisch jedes Unternehmen zum Medienunternehmen wird. Denn alle müssen ihre Leistungen und Produkte mit bewegten Bildern auf unterschiedlichsten Kanälen promoten. 

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist mehr als ein Schlagwort und insbesondere bei den großen Unternehmen zu einem wichtigen Planungsaspekt geworden. Sie fordern von ihren Lieferanten, dass Produkte nachhaltig entwickelt werden, und die Hersteller reagieren darauf. Unternehmen berechnen ihren CO2-Fußabdruck und ergreifen Maßnahmen, um ihn zu reduzieren.

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Hersteller wie Cartoni reagieren auf den PTZ-Trend mit passenden Supportsystemen für PTZ-Kameras.
PTZ

Dass PTZ-Kameras mittlerweile vielfach für Broadcast-Anwendungen eingesetzt werden, ist in vielen Installationen zu besichtigen. Insbesondere die PTZ-Kameras, die mit großen Sensoren bestückt sind und filmartige Bilder liefern können, finden auch Zugang in jenen Studios, die bisher auf Broadcast-Technik gesetzt haben.

Remote-Produktion

Remote-Produktion hat sich in vielen Bereichen etabliert, und der Kosmos von Anwendungen, die dafür in Frage kommen, wird größer. Hersteller wie Lawo und Riedel oder auch LiveU und  TVU Networks beschreiten diesen Pfad mit großer Konsequenz.

SaaS, Virtualisierung

Hardware-Technik zu virtualisieren, ist ein großes Thema.

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Remote und IP spielen oft zusammen.

Die Entkopplung der jeweiligen Funktion von der klassischen Hardware bietet viele Vorteile: Es wird möglich, Apps und Funktionen nahtlos zu skalieren, etwa auf andere Rechnerplattformen, um größere Projekte damit zu realisieren, für die man bestimmte Kapazitäten und Funktionen hochfahren muss.

Virtual Production und Virtual Reality

Das Thema Virtual Production entwächst den Kinderschuhen.

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Virtual Reality ist nach wie vor ein großes Thema.

Hersteller wie Sony versuchen, praktikable Lösungen anzubieten, die es erleichtern, virtuelle Produktion zu realisieren. 

Zentralisierte Produktion

Der Sportstreamer Dyn Media hat in Deutschland gezeigt, dass die zentralisierte Produktion, die NEP Germany und Broadcast Solutions entwickelt hatten, funktionieren kann. Broadcast Solutions hat dieses Konzept mittlerweile bei vielen anderen Kunden eingesetzt und geht dabei immer fallbezogen vor. Soll heißen: Wo es Sinn ergibt, wird remote oder in der Cloud produziert, wo klassische Produktion und SDI besser passen, geht das Unternehmen diesen Weg.

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Die IBC meldete guten Zuspruch.
Zuspruch

Die Messe meldete mehr als 45.000 Besucherinnen und Besucher, die aus 170 Ländern zur IBC nach Amsterdam kamen – also mehr als im Vorjahr.

Etliche Gesprächspartner der Redaktion zeigten sich ganz euphorisch, andere wiederum waren zurückhaltender. Insgesamt aber überwog eine positive Einschätzung der IBC2024. Ganz ohne Messe scheint es doch nicht zu gehen.

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