IBC2000: JVC präsentiert Disk-Camcorder
Erstmals zur IBC2000 zeigte JVC am Stand den Prototypen eines Disk-Camcorders. Das Kamerateil ist mit dem des GY-DV500 identisch, aufgezeichnet wird auf magnetische Wechsel-Festplatten.
Noch zur NAB2000 hatte JVC ein erstes Modell des Disk-Camcorders nur einem handverlesenen Publikum in einer Demo-Suite vorgestellt und damit sondiert, ob die Kunden ein solches Gerät annehmen würden.
Nun wurde der Camcorder mit der Bezeichnung GH-X500 offen am Stand gezeigt, zusammen mit ersten Designmodellen eines kompakten Field-Editors und eines Players. Ein Zeichen, dass die Produktion nun beschlossene Sache ist.
Noch gab es zwei verschiedene Versionen zu sehen: Ein Funktionsmodell, mit dem erste Grundfunktionen demonstriert wurden und ein Designmodell, das schon weitgehend dem endgültigen Aussehen des Disk-Camcorders entsprechen soll. Mitte des Jahres 2001 sollen erste Geräte ausgeliefert werden.
Als Speichermedium nutzt der GH-X500 Wechselfestplatten mit einer kleinen, 2,5-Zoll-Harddisk, in einem robusten Gehäuse. Diese Speicherlemente bezeichnet JVC als AV-Packs. Die AV-Packs sollen in verschiedenen Kapazitäten angeboten werden, aktuell sind 25-GB-Packs zu einem Preis von rund 1.000 US-Dollar in der Planung, aber auch kleinere und größere Platten sollen kommen.
Auf die Platten zeichnet der GH-X500 im DV-Format mit einer Datenrate von 25 Mbps auf. Eine zum D9-Format von JVC kompatible Datenrate von 50 Mbps soll später realisiert werden.
Äußerlich ähnelt der GH-X500 stark dem DV-Camcorder GY-DV500 von JVC, mit dem der Disk-Camcorder das Kamerateil gemeinsam hat. Unterschiede gibt es bei den Anschlüssen: der Disk-Camcorder wird zusätzlich Buchsen aufweisen, darunter auch die große Variante der IEEE-1394-Schnittstelle mit sechs Pins.
Nun sieht es also ganz so aus, als werde JVC als zweiter Anbieter nach Ikegami einen Disk-Camcorder auf den Markt bringen. Erste Ansätze zu einem Disk-Camcorder mit optischer Disk als Speichermedium, wie NEC sie auf mehreren Messen zeigte, sind momentan noch nicht produktionsreif, weil die derzeit damit in der Praxis erreichbaren Speicherkapazitäten und Datenraten noch nicht ausreichen.