Kamera, Test, Top-Story: 27.06.2024

Praxistest: Sony Burano

Die Sony-Kamera Burano bietet einen 8,6K-Vollformatsensor, nutzbar für Full Frame und Super-35. film-tv-video.de hat die neue Kamera getestet.




Alles Gute kommt von der Sony Venice – über die Implementierung ihrer Color Science in die Sony FX6 und FX3 haben sich schon viele gefreut. Jetzt kommt eine kleinere Version der Venice heraus mit dem Namen Burano.


Testaufnahmen der Sony Burano.

Neu ist bei der Burano allerdings, dass sich in ihr alle Dinge vereinen, die so nur einzeln bei anderen Kameras zu finden waren: interner ND-Filter, Sensorstabilisierung und Autofokus.

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Ob ein stabilisierter Sensor bei Cinekameras Sinn ergibt (Stichwort Vibrationen), sei dahingestellt. Allerdings ist dies ein Update, auf das viele Nutzer gewartet haben – und das bei einem Vollformatsensor. Bis jetzt war es aber aufgrund der Bauarten der Kameras nie möglich, Stabilisierung und ND-Filter in einem Mount unterzubringen.

©S. Kaykha
Der PL-Mount-Adapter lässt sich abschrauben, …

Dieser weist auch eine Besonderheit auf: Der PL-Mount-Adapter lässt sich abschrauben, unter ihm verbirgt sich ein normaler Sony-Mount, so dass man auch alle Sony-E-Mount-Objektive nutzen kann.

©S. Kaykha
… unter ihm verbirgt sich ein normaler Sony-Mount.

Das macht Sinn, denn diese Objektive können automatisch fokussieren. Bei dem geringen Auflagemaß von nur 18 mm lassen sich außerdem eine ganze Reihe von Fremdhersteller-Objektiven adaptieren.

Wegen dieser ganzen Features dürfte die neue Sony-Kamera besonders für Soloshooter und Verleiher interessant sein.

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Daten

Der Nettopreis der Burano liegt bei 25.000 Euro. Dafür bekommt man die Kamera inklusive des neuen Suchers/Displays sowie den passenden Griff dazu.

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Der Nettopreis der Burano liegt bei 25.000 Euro.

Unserem Testmodell lag zudem noch der neue Sony GP-VR100-Handgriff bei, mit dem sich die Kamera beim Schulterbetrieb steuern lässt. Als Testobjektiv erhielten wir, wie wahrscheinlich alle Tester, das Sony 24–70-f2.8-Zoomobjektiv.

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Mit Akku und Objektiv ist man sofort drehbereit.

Man braucht also nur noch einen Akku und ein Objektiv und kann anfangen zu drehen, aufnehmen lässt sich ab 8K 16Bit Raw abwärts. Die Raw-Videos werden in Sonys 16Bit- X-OCN-Format aufgenommen, außerdem unterstützt die Kamera 10Bit XAVC H Intra HQ, XAVC H Intra SQ, XAVC H Long, XAVC Intra und XAVC Long als Nicht-Raw-Formate.

Hinter dem bzw. den Mounts sitzt ein 35,9×24,0 ~42MP-35mm-Exmor-RS-CMOS-Sensor, der von dem elektronischen variablen ND-Filter (¼ – 1/128) abgedeckt wird.

Der ND-Filter lässt sich auch stufenlos über ein Drehrad verstellen.

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Audio kann in vier Kanälen aufgenommen werden.

Audio kann in vier Kanälen mit LPCM in 24 Bit über zwei XLR-Buchsen aufgenommen werden.

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SDI-Ausgänge sind für 3G/12G vorgesehen.

Neben HDMI- und Remote-Schnittstellen verfügt die Kamera über zwei SDI-Ausgänge, einmal in 12G und einmal in 3G.

Über zwei Kartenslots werden die Aufnahmen auf CFexpress-Typ-B-Karten gespeichert, ein zusätzlicher SD-Slot dient den Systemeinstellungen, LUTs und so weiter.

©S. Kaykha
Die Kartenslots.

Bei dem Autofokus, der logischerweise nur mit passenden Objektiven funktioniert, handelt es sich um einen Hybrid, er arbeitet sowohl mit Phasen- als auch Kontrasterkennung. Durch KI sollen Personen respektive Gesichter besser getrackt werden können, auch wenn die Person sich zum Beispiel umdreht oder ihr Gesicht verdeckt.

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Ohne den PL-Mount-Adapter wiegt die Kamera 2,4 kg.

Der Cine-EI-Modus hat Basisempfindlichkeiten von ISO 800 und ISO 3200, wie man sie auch bei der Sony Venice findet.

Für die Stromversorgung bietet Sony das eigene Akkupack BP-GL95B mit 98 Wh an; alternativ lässt sich die Burano aber natürlich auch mit einem fremden V-Mount-Akku betreiben.

Ohne den PL-Mount-Adapter wiegt die Kamera 2,4 kg.

©Sony

Die Burano nimmt in 8,6K (8632×4856 ) auf, per Oversampling in 4K. Zudem stehen noch viele weitere Modi zur Verfügung:

  • ©S. Kaykha
    Der Sensor wird vom elektronischen ND-Filter abgedeckt.

    Vollformat 8,6K lassen sich in 16:9 und 17:9 mit bis zu 30p aufnehmen, außerdem 6K, 4K und HD, ebenfalls jeweils in 16:9 und 17:9, hier dann mit bis zu 60p.

  • Der Super-35-Modus in 5,8K (5760×3240) erlaubt ebenfalls eine Bildrate von bis zu 60p.
  • Bei dem »S35c« genannten 4K-Modus sind dann Bildraten bis zu 120p möglich.
  • Im X-OCN LT RAW Aufnahmeformat gibt Sony einen Umfang von 16 Blendenstufen im S-Gamut/S-Gamut.Cine-Farbraum an und verfügt über S-Log3. Somit matcht die Burano perfekt mit der Sony Venice und lässt sich auch als B-Cam einsetzen.

Neu sind übrigens vier verschiedene Looks bzw. LUTs, die man schon in der Kamera zur Vorschau über das Bild legen kann: Teal & Orange, Warm, Kalt und Vintage. Diese LUTs lassen sich über die Sony-Website herunterladen, um sie im Schnittprogramm dann ebenfalls über das Bild zu legen.

©S. Kaykha
Die Kamera mit dem abnehmbaren PL-Mount.

Neben den 16:9- und 17:9-Formaten bietet die Burano auch einen internen Desqueeze für 1,3- und 2,0-Anamorphoten; 1,3 würde bei dem Sensor am meisten Sinn machen.

Als erste Cine-Cam besitzt die Burano eine 5-Achsen-Stabilisierung, die aus der Alpha-Serie kommt. Daher lassen sich jetzt auch PL-Objektive stabilisieren. Der Gyrosensor speichert die Daten, somit kann man diese auch in der Post zum Beispiel für CGI nutzen. Mit passenden Sony-Objektiven erhöht sich die Stabilisierungswirkung noch.

Seite 1: Einleitung und Daten
Seite 2: Autofokus
Seite 3: ND, Viewfinder, Griff
Seite 3: Post und Fazit

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