Gimbal, Kamerasupport, Test, Top-Story: 08.05.2024

Praxistest: DJI RS4 Pro / DJI Focus Pro

DJI stellt den neuen RS4-Pro-Gimbal und das Fokussystem Focus Pro vor. film-tv-video.de hat beides getestet.




DJI ist immer sehr fleißig, was neue Produktankündigungen angeht. Und so ist fast zeitgleich zur neuen DJI Avata ein neues Gimbal-Set erschienen. Ich nenne es bewusst Set, weil es außer einem neuen Gimbal noch die Focus Pro gibt. Um was es sich genau hierbei handelt und wie die ganzen DJI-Systeme zusammenarbeiten, erkläre ich in diesem Artikel. Interessant dürfte außerdem sein, dass man das Lidar-Autofokus-System jetzt unabhängig vom Gimbal nutzen kann!


Jorge Cruz stellt RS4 und RS4 Pro vor.

Zunächst gibt es ganz »klassisch« eine neue Version des RS3 Gimbals – den RS4.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Der RS4 Pro im Vergleich zum älteren RS2 …

Wie auch beim RS3 existiert er zwei verschiedene Versionen. Den »kleinen« RS4 Gimbal mit einer Traglast von 3 kg und den größeren RS4 Pro, der bis zu 4,5 kg trägt. Beide Gimbals sind auch wieder im Combo-Paket mit mehr Zubehör erhältlich. Wir haben die Pro-Version getestet.

©Sas Kaykha, RS4Pro
… und hier nochmal mit Tasche. 

Das kleinere Paket des RS4 Pro beinhaltet den Gimbal mit Zubehör sowie einer Tasche und kostet 869 Euro. Die Combo-Version kostet 1099 Euro, bietet in meinen Augen aber wie immer einen Mehrwert, da man hier die RavenEye Videoübertragung und den (neuen) Fokusmotor sowie noch einiges an Befestigungsmaterial dazubekommt.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Der neue Gimbal.

Unter dem Namen DJI Focus Pro wird jetzt ein komplettes Set zum Fokussieren angeboten. Es beinhaltet den neuen DJI Focus Pro Motor, das Lidar, den Focus Pro Grip sowie die Hand Unit. Dieses Set lässt sich komplett in das bestehende DJI-Pro-Ökosystem integrieren und ist in der Creator Combo (Handgriff, Motor und Lidar) für 899 Euro oder der All-In-One Combo (Handgriff, Motor, Lidar und Handeinheit) für 1.649 Euro erhältlich, jeweils mit einem Transportkoffer.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Die neuen Produkte im Überblick.
RS4 Pro

Die Pro-Version des RS4 kann bis zu 4,5 kg tragen und hat ein 20 % höheres Motordrehmoment im Vergleich zum Vorgänger.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Schneller Wechsel in Hochkant-Betrieb ist möglich.

Dass man die verschiedenen Modi des Gimbals bequem über einen Schieberegler an der rechten Seite auswählen kann, kennen wir ja schon vom RS3. Neu ist aber ein Regler an der linken Seite. Dieser ist für den Joystick bestimmt, mit dem man jetzt einen weiteren Motor ansteuern kann.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Der RS4 Pro Combo liegt eine weitere Schnellwechselplatte bei.

Die Fokusmotoren, die man eigentlich nicht mehr so nennen sollte, sind auch neu designt. Sie lassen sich jetzt zur Steuerung des Fokusrings, der Blende und des Zooms (FIZ) nutzen, was man auch dezidiert am Motor auswählen kann. Jetzt kann man also zum Beispiel den Fokus über das Fingerrad vorne am Gimbal steuern, und den Zoom über den Joystick.

Der RS4 Pro Combo liegt eine weitere Schnellwechselplatte bei, die eine Aufnahme für 15mm-Rods hat. So kann man den Motor leicht montieren. Die Schnellwechselplatten haben jetzt zudem noch eine integrierte Objektivstütze.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Focus Pro Grip.

Beim Display merkt man, dass DJI immer versucht, die Produkte zu optimieren. Es ist bestimmt schon jedem Nutzer vom RS2 oder RS3 mal passiert, dass plötzlich ein ganz anderer Modus eingestellt ist, weil man mal wieder an das Touchdisplay gekommen ist.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Die Joystickbedienung ist bekannt.

Dieses Problem gehört jetzt der Vergangenheit an, denn das OLED-Display sperrt sich automatisch selbst. In diesem Sperrzustand werden einem dann grafisch die Joystickposition und der Modus angezeigt, während das gesamte Display abgedunkelt ist.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Schwere Kameras sollen sich besser ausbalancieren lassen.

In früheren Versionen ließen sich die Motoren für die Montage an Fahrzeugen optimieren; diese Funktion ist verbessert worden, und man kann den Gimbal über das Menü auf Fahrzeugmontage kalibrieren, was z.B. Vibrationen durch das Fahren eliminieren soll.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Zusätzliches Zubehör lässt sich anschließen.

Auch Windwiderstände sollen mit einberechnet werden. Der Stabilisierungsalgorithmus wurde auf Stufe 4 verbessert, der RS3 Pro läuft auf Stufe 3. Weiterhin sollen teflonbeschichtete Arme dafür sorgen, dass sich der Gimbal leichter ausbalancieren und verstellen lässt.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Der Batteriegriff und zum Vergleich der des Focus Pro Grip.

Auch der Vertikalmodus wurde verbessert: Die horizontale Baseplate lässt sich jetzt einfach um 90 Grad drehen, somit kann man blitzschnell zu Hochkantvideo wechseln.

Die Rollachse besitzt zwei Rollenlager, was ebenso wie die Teflonbeschichtung helfen soll, auch schwerere Kameras auszubalancieren.

©Sas Kaykha, Focus Pro
DJI Focus Pro Handeinheit.

Neben Zubehör für den Gimbal selbst, wie z.B. dem neuen Batteriegriff BG70, mit dem Aufnahmen von bis zu 29 Stunden möglich sein sollen, hat DJI das Zubehör zum Fokussieren erweitert und vor allem unabhängig vom Gimbal gemacht. Damit treten sie in direkte Konkurrenz zu z.B. dem Tilta Nucleus Nano.

Es handelt sich um die neuen Fokusmotoren (DJI Focus Pro), den erweiterten Handgriff Focus Pro Grip zur Montage an einem Rig oder der Kamera, sowie die Focus Pro Hand Unit, eine Schärfezieheinheit für Focuspuller.

©Sas Kaykha, RS4Pro
Der RS4 Pro im Vergleich zum RS2.

Seite 1: RS4 Pro
Seite 2: Lidar, Focus Pro
Seite 3: Praxis
Seite 4: Fazit

Anzeigen: Fachhändler und Distributor



  •  
  •