P7S1: Bald MFE-Tochter? Kinos: Weiter hinter Vor-Corona. RBB: Ruhegeld-Streichung. Schweiz: DAB+ mit 41%. Polen: Kampf um ÖR-Rundfunk. Frankreich: Social Media erst ab 13?
Unternehmen
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Trotz gegensätzlicher Äußerungen will MFE, die TV-Holding der Berlusconi-Erben, weiter die Münchner TV-Gruppe übernehmen. Bis zur Hauptversammlung will MFE zu den 28,9% weitere Stimmrechte erwerben. Österreichs Wettbewerbsbehörde hat einen »Zusammenschluss von MFE MEDIAFOREUROPE N.V. und ProSiebenSat.1 Media SE mit Auflagen freigegeben«. MFE verpflichtete sich zum Erhalt »lokale(r) Inhalte, der Produktion der lokalen Inhalte und des Erhalts eines relevanten Anteils an Nachrichten« der österreichischen P7S1-Kanäle im bisherigen Umfang.
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Sky UK/Irland fasst die Bereiche Content und Studios unter Leitung von CEO Cécile Frot-Coutaz zusammen. Sport bleibt einziger eigenständiger Inhalte-Bereich. Ab April kommen Preiserhöhungen um 6,7%. In Deutschland steigt das Sportabo ab dem 15.2. um 6 auf 35,99 € für Neukunden und Bestandskunden bei Verlängerung. |
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Bei dem angeschlagenen skandinavischen Streamer hat Canal+ seinen Anteil auf 29,33% erhöht und ist größter Teilhaber. Damit endet eine Rekapitalisierung von 14,6 Mrd. Schwedenkronen (1,3 Mrd. €). Die tschechische PPF-Gruppe hält 29,29%. |
Broadcast
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Laut dem Branchenverband stieg der Handelsanteil von Fernsehern mit Surroundsound von 35 auf 41%. Während der Anteil von Geräten mit bis 50“ Diagonale vom Q3/23 zum Q4 rückläufig war, wurden 43% (+6%) mehr Geräte mit bis zu 65“-Schirm und 79% (+5%) mit UHD verkauft. Der Umsatz der Unterhaltungselektronik fiel 2023 um 7% auf 6,3 Mrd. €. |
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Mit OneBeam unterstützt die französische Firma den bei den Olympischen Spielen startenden terrestrischen UHD-Regelbetrieb in Frankreich. Die Lösung setzt auf dem Standard DVB-SIS (Single Illumination System) auf, der die Verbreitung via Sat und Funktürmen kombiniert. |
Netze
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Im Vorfeld der am 30. Juni endenden Kopplung von Miete und Kabelanschluss (»Nebenkostenprivileg«) wollen 54% der Mieter den Empfangsweg wechseln. Als Alternative werden IPTV (26%) und Streaming (29%) meistgenannt. Das ergab eine Umfrage von Yougov für die Plattform Zattoo. |
Streaming
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Die Analysten von Nielsen vereinbarten mit Google die Erweiterung ihrer Messungen zur Werbewirkung des Connected TV bei Youtube auf 11 Länder. Die Integration in das Profil »Nielsen One Ads« für Deutschland erfolge im Q3/24 und schließt Co-Viewing ein. |
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Laut Berichten stellt der Streamer ohne Ankündigung die Soundoptionen Dolby Vision und Atmos für kostenpflichtige werbefreie Verträge nur noch gegen Aufpreis bereit. Die Funktion »Watch Party« stehe nur noch in diesen Verträgen zur Verfügung. Gegen den 2,99 €-Aufpreis fürs Werbefreie klagt in Deutschland der Verbraucherschutz. |
Filme, Festivals, Kinos, Förderungen
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Mit 929,1 Mio. € (-9,3%) Umsatz für 95,7 Mio. (-19,4%) verkauften Tickets lag der Kinobesuch 2023 weiter unter dem von 2019. Dennoch war das Kinojahr 2023 »viel besser, als wir es erwartet hatten«, so FFA-Vorstand Peter Dinges. Deutsche (Ko-) Produktionen erreichten 22,4 Mio. Zuschauer (+9%), 7 dieser Filme hatten über eine Mio. Besucher. Ihre Kino– und Förderbilanz veröffentlichte die FFA wie immer am Vorabend der Berlinale. |
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Nach dem Stillstand 2023 – u.a. wegen der Hollywood-Streiks – kündigt Studio-Babelsberg Chef Andy Weltman eine neue Produktion mit Wes Anderson an; ein Film mit James McAvoy sei geplant. Wegen der internationalen Konkurrenz forderte Weltman neue Förderhebel. Das Studio wolle sich zudem stärker für lokale Produktionen öffnen. |
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Von New Media-Förderungen von insgesamt 1,7 Mio. € profitieren 5 Games, 1 XR-Anwendung und 5 Serien. U.a. bekommt die Looks Filmproduktion 250.000 € für »The Last Days of Kabul« über die Vorgeschichte der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. |
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Die Academy of Motion Pictures Arts and Science will 2026 eine neue 24. Oscar-Kategorie einführen, um die »wesentliche Rolle« der Casting-Direktoren zu würdigen. Als letzte neue Kategorie wurde 2001 der »Beste animierte Spielfilm« etabliert. |
Radio, Audio
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2023 wuchs die Anzahl von stationären und Autoradios mit DAB+-Empfang um 4,4 (19%) auf 28,3 Mio. Laut dem Branchenverband nennt jeder Dritte DAB+ als meistgenutzte Empfangsart. Der Anteil der Nur-UKW-Hörer fiel auf rund 50%. |
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Der Haushalts-Anteil von DAB+-Radios stieg seit 2020 von 35 auf 44%, bei Einzelgeräten sogar auf 51%. Hingegen dominiert Webradio bei Stereoanlagen und Komponenten mit 57%, teilt der Zentralverband der Elektroindustrie mit. |
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Die NRW-Medienanstalt verschiebt die Ausschreibung regionaler DAB+-Kapazitäten. Auch für die Region Niederrhein/Duisburg/Essen soll dann eine Frequenz zur Verfügung stehen. Nach Köln/Bonn/Aachen, Wuppertal/Düsseldorf/Mönchengladbach, Ostwestfalen/Lippe und Südwestfalen/Dortmund ist das die fünfte der sechs geplanten Regionen. |
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Durch die Übernahme von National German Radio konzentriert der Betreiber des 2. nationalen DAB+-Multiplexes alle Plattformfunktionen einschließlich der Vermarktung von Sendeplätzen. |
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In der Schweiz war DAB+ laut GfK im Herbst 2023 mit 41% meistgenutzter Radio-Empfangsweg, in der Deutschschweiz sind es 43%. Der DAB+-Hörzeitanteil im Auto liegt bei 55%. IP-Radio folgt über alle Wege mit 39%. Nur über UKW hören nur 10%. UKW soll nach mehreren Verschiebungen 2026 abgeschaltet werden. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Die Mediennutzung in Deutschland ist zu 2022 nur leicht rückläufig und liegt bei den über 14-Jährigen mit täglich 9h 46m erheblich über dem Vorcorona-Niveau von 8h 59m (2019); 1984 – kurz nach dem Start des Privatfunks – waren es nur 4h 25m, so der Privatfunkverband Vaunet nach eigener Recherche. |
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2022 wurden mehr als 27.000 Filme von Europas TV-Kanälen gesendet. Darunter waren 43% europäische Produktionen, von denen 70% aus den EU27 stammen. Der US-Anteil lag bei 46%. Die Studie Works on television in Europe 2023 edition erfasst 1.331 Sender seit 2018. |
Internationales
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Im Kampf um die Kontrolle von Polens ÖR-Rundfunk verweigert die von der früheren PiS-Mehrheit besetzte Medienanstalt KRRiT die Überweisung von Rundfunkgebühren an die Sender. Weil Präsident Duda (PiS-Partei) zuvor die Auszahlung von 693 Mio. € verhinderte, hatte die neue linksliberale Regierung die Insolvenz der Sendergruppe eingeleitet. Duda will alle die Sender betreffenden neuen Gesetze vom Verfassungsgericht prüfen lassen, das mit seinen Parteigängern besetzt ist. |
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Frankreichs Regierung will den Zugang von Kindern unter 13 Jahren zu sozialen Netzwerken verhindern; bis 15 Jahren soll eine Erlaubnis der Eltern erforderlich werden. Premier Gabriel Attal setzt auf die Mitwirkung von Facebook, Tiktok etc. |
Der Schlesinger-Skandal und die Folgen
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Die neue Senderspitze hat das Ruhegeld für die 2016 auf eigenen Wunsch vorzeitig ausgeschiedene Programmdirektorin gestrichen. Sie bekam eine Abfindung von »mindestens 240.000 €« und ein monatliches Ruhegeld von 8.200 € – zusätzlich zu ihrem Gehalt für die direkt danach angetretene Professur, meldet RBB24. |
Personalia
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Iris Oetter ist ab dem 1. März für die Finanzen des Traditionsstudios verantwortlich. Sie war zuvor bei Warner Discovery, DACH-Region, für Finanzen zuständig. Sie übernimmt von Interimsvorstand Andre Bleeker. |
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Die Produktionstochter der Sendeanstalt verpflichtete Bartosz Witak, von ViacomCBS kommend, als Geschäftsführer mit Verantwortung für branded Services, Verkauf und Digitales für Mittel- und Osteuropa mit Sitz in Warschau. |
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Bei dem niederländischen Kabel- und Streaming-Anbieter von Vodafone folgte Thomas Helbo als Technikchef (CTO) auf Eben Albertyn. Helbo soll u.a. Prozesse vereinfachen und automatisieren. |
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