Sechs DFT-Scanner im Bundesarchiv
Das Filmarchiv im Bundesarchiv setzt nun auf DFT-Scanner.
Das Bundesarchiv, zu dem auch das Filmarchiv gehört (Abteilung FA), hat kürzlich in Berlin-Hoppegarten eine hochmoderne Filmdigitalisierungsanlage in Betrieb genommen. Dort sind nun auch drei Scanity HDR-Scanner und drei Polar HQ-Scanner von DFT installiert. Alle Scanner sind mit der WetGate-Technologie von DFT ausgestattet. Als Teil des dortigen Workflows digitalisieren diese Scanner, in Kombination mit diversen Prozessen zur Filmrestaurierung, Farbkorrektur und Lagerung den großen historischen Originalbestand des Bundesarchivs.
Die HDR-Filmscanner des Typs Scanity von DFT ermöglichen schnelle und hochwertige Digitalisierung von Filmmaterial. Die Geräte scannen in 4K und nutzen eine patentierte HDR-Technologie. Die Scanner arbeiten mit einer sehr hohen Geschwindigkeit und erfassen Daten von dichten Schwarz-Weiß-Materialien und Farbfilmen.
Neben Scanity HDR sind auch HQ-Filmscanner des Typs Polar von DFT in Betrieb, die auch auf die besonderen Bedürfnisse von Filmarchiven ausgerichtet sind. Dieser Scanner-Typ wurde von DFT speziell für Archive und Einrichtungen entwickelt, die empfindliches oder beschädigtes Filmmaterial mit besonders hohen Auflösungen digitalisieren. Mit dem DFT Polar HQ ist das Bundesarchiv als erstes Archiv in Europa in der Lage, sehr empfindliche 16- und 35-mm-Filme mit einer Auflösung von bis zu 8K zu digitalisieren.
Die Anlagen profitieren auch von DFTs WetGate-System, bei dem das Filmmaterial kontinuierlich einen Flüssigkeitstank durchlauft. Die Flüssigkeit kann Oberflächenfehler wie Kratzer beim Scannen mit der Flüssigkeit auffüllen, was wiederum bessere Scanergebnisse ermöglicht. Filmformate von 8 mm bis 35 mm können das WetGate durchlaufen.
DFT hat für das Bundesarchiv eine zentrale Versorgungseinheit für die Zufuhr der Flüssigkeit zu den sechs Scannern von einem zentralen Lagerort aus angepasst. Die WetGate-Technologie von DFT spart viel Zeit und Aufwand bei der Restaurierung.
Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, erläutert: »Wie kein anderes Medium bildet der Film Zeitgeschichten und damit Zeitgeschichte ab. Sie zu schützen und für die Nutzung verfügbar zu machen, erfordert wegen der oft fragilen und schwer zugänglichen Medien besondere Anstrengungen. Dem tragen wir nun Rechnung und bringen die Filmdigitalisierung auf den neuesten technischen Stand. Damit setzen wir Maßstäbe für den Schutz dieses wertvollen Kulturerbes.«
Marlo Boelens, Leiter der Abteilung AT3, die das gesamte Filmarchiv verwaltet, erklärt: Die Digitalisierung eines so wertvollen, kostbaren, großen und komplexen Filmarchivs erfordert einen optimalen Workflow, der streng nach Standards definiert und organisiert ist. Wir haben sichergestellt, dass die gesamte Prozesskette alle Belange jedes einzelnen Titels berücksichtigt, und unsere Erfahrungen in einen effizienten Prozess einfließen lassen. Alle Geräte sind über Glasfaserkabel mit dem zentralen Serverraum verbunden und können in Echtzeit Daten senden und abrufen.«
Michael Schneider, Chief Sales Officer bei DFT, kommentiert: »Wir fühlen uns geehrt, dass wir an diesem prestigeträchtigen Projekt mitwirken durften. Die vom Bundesarchiv beschriebenen technischen Anforderungen waren anspruchsvoll, aber sie haben es uns ermöglicht, die Messlatte höher zu legen und neue Maßstäbe in der Filmabtastung und im Workflow der Filmdigitalisierung zu setzen. Die Scanner von DFT und das installierte Storage Area Network machen das System im Bundesarchiv zu einer der effizientesten und leistungsfähigsten Installationen weltweit.«
Über das Filmarchiv im Bundesarchiv
Das Bundesarchiv beherbergt das zentrale deutsche Filmarchiv und ist mit über 1,1 Millionen Filmrollen und rund 210.000 Filmtiteln eines der größten Filmarchive der Welt.
Das Archiv umfasst deutsche Filme aller Genres, darunter Wochenschauen, Animations-, Dokumentar- und Spielfilme — darunter auch den ältesten öffentlich aufgeführten Film von 1895, aber auch die aktuellen Preisträger des Deutschen Filmpreises. Vorhanden sind Titel aus den Jahren 1930 bis 1945, die Kinowochenschau (nach 1945) und Filme aus der DDR.
Mit der neuen Digitalisierungsanlage kann das Bundesarchiv Kinofilme bis zu einer Auflösung von 8K restaurieren und digitalisieren. Es wird geschätzt, dass nun etwa vier Petabyte pro Jahr digital gespeichert werden können, was etwa 2.300 Filmtiteln pro Jahr entspricht.