Deutscher Kurzfilmpreis: Goldene Lolas vergeben
Aus zwölf nominierten Kurzfilmen wählten Jurys die Preisträger in fünf Kategorien aus.
Die Jurys des Deutschen Kurzfilmpreises wählten aus 221 Vorschlägen zunächst zwölf Nominierungen aus, und die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Kurzfilmpreises 2023 sind:
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Bester Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit: Marie Zrenner für »Alex in den Feldern«
- Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit: Silke Schönfeld für »Ich darf sie immer alles fragen«
- Bester Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit: Thi Dang An Tran für »Xanh«
- Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit: Thuy-Han Nguyen-Chi für »Into the Violet Belly«
- Bester mittellanger Film: Kilian Armando Friedrich und Tizian Stromp Zagari für »Atomnomaden«
Trailer der Siegerfilme können Sie hier sehen.
Es sei die künstlerische und gesellschaftspolitische Power, die den Kurzfilm und das Kurzfilmschaffen so einmalig und wichtig für die deutsche Filmkunst mache, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth in ihrer Videobotschaft bei der Verleihung. Kurzfilme ermöglichten Perspektivwechsel und förderten Verständnis und Neugier füreinander, so Roth. Ganz besonders würdigte die Kulturstaatsministerin das Gespür der Preisträgerinnen und Preisträger für »Geschichten in und um Themen wie Flucht, Rassismus, Liebe oder Identitätsfindung«.
Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und gleichzeitig höchstdotierte Auszeichnung im Segment Kurzfilm in Deutschland. Seit 1956 ehrt und fördert der Staat mit dessen Preisen Filmemacherinnen und Filmemacher.
Insgesamt wurden 260.000 Euro für die Kurzfilme verliehen
Dotiert ist der Deutsche Kurzfilmpreis mit einem Preisgeld von je 30.000 Euro für die Gewinner. Alle Nominierten, die nicht gewinnen, erhalten eine Prämie von 15.000 Euro. Der Deutsche Kurzfilmpreis für einen mittellangen Film ist mit 20.000 Euro verbunden. Die Prämien sind zweckgebunden zu verwenden für die Herstellung oder Projektentwicklung eines neuen Films mit künstlerischer Qualität.
Die Gewinnerfilme in den Kategorien Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit, Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit und Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit sind zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert. Hier gab es in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Erfolge: »Zwei HFF-München-Teams erhalten Oscars«, »Student-Oscars an HFF-Teams vergeben«, »Student-Oscar für Babelsberger Trickfilm«.
Mehr Infos zu »Xanh«
In der Kategorie Animationsfilme bis 30 Minuten setzte sich »Xanh« (Regie: Thi Dang An Tran, Producing: Sylvia Jorde) durch, ein Animationsfilm der Filmakademie Baden-Württemberg (FABW).
»Xanh« beginnt in der Küche eines asiatischen Schnellimbisses, in der sich Duy Em und ihr Vater Ba über eine diskriminierende Situation unterhalten. Dabei stellt sie ihrem Vater die Frage, warum er sich nicht gegen rassistische Bemerkungen wehrt. Seine Antwort versetzt die beiden in sein früheres Leben unter den Boatpeople in Vietnam. »Xanh« bedeutet im Vietnamesischen sowohl grün als auch blau. Der Filmtitel weist somit auf die verschiedenen Perspektiven der Protagonisten hin. Der kindliche, privilegierte Blick der Tochter trifft auf die Lebensrealität ihres Vaters.
Während ein großer Teil des Teams mittlerweile am Animationsinstitut der FABW studiert, ist »Xanh« bereits im zweiten Studienjahr im Fach Filmgestaltung entstanden.
Ein Aspekt, den auch Prof. Thomas Schadt, Direktor der FABW, besonders betont: »Der Deutsche Kurzfilmpreis ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen der nationalen Filmbranche. Einen solchen Preis so früh im Studium zu erhalten, ist wahrlich eine großartige Leistung. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team von ‚Xanh‘!«
Stabliste Xanh
Director: Trần Thị Đăng An
Producer: Sylvia Jorde
Art Director: Nicolas Sperling
Storyboard Artist: Nicolas Sperling
Character Design: Gregor Wittich
Visual Development Artist: Cristina Narata
Background Artists: Alexia Mokry, Cristina Narata
Character Animation: Karla Riebartsch, Lydia-Sophia Schüttengruber, Gina Stephan, Fabienne Völler, Benjamin Wahl
Illustrators: Aylin Aslantas, Marie-Christin Aufinger, Luísa Bacelar, Esther Brechlin, Sylvia Jorde, Cristina Narata, Rion Sho Narata, Lydia-Sophia Schüttengruber, Nicolas Sperling, Gina Stephan, Benjamin Wahl
Compositing: Gwenola Heck, Leo Neumann, Nicolas Sperling, Julia Thonig, Fabienne Völler
Title- and Credit Design: Duke Lam Nguyen
Editor: Petja von Bredow
Composer: Mirko Büchele
Sound Design and Mixing: Manik Möllers, Samuel Krupke
Voice Over Recordists: Manik Möllers, Jonathan Rösch
Foley Artist: Lina Bettenhausen
Foley Recordist: Manik Möllers
Mastering: Dominik Girod
Script Translators: Trần Thị Mai Khôi, Trần Thị Đăng An
Voices: Trần văn Nhân, Trần Thị Đăng An
Additional voices: Trần Thị Lệ Nhi, Nguyễn Hoang Lân, Trần thị Mai Tần, Nguyễn Thị Thanh Hương, Phạm Vũ Anh Việt, Nguyễn Trọng Nghĩa, Trần Thị Mai Khôi, Nguyễn thị Như Tuyết, Trần văn Nhân, Trần văn Long, Võ Văn Khanh