Kurzform für Slow Motion, englisch für Zeitlupe.
Allgemein wird jede Art der verlangsamten Wiedergabe von Vorgängen als Zeitlupe oder Slow Motion bezeichnet.
Bei genauerer Definition muss aber für Zeitlupenaufnahmen folgende Bedingung erfüllt sein: Es werden bei der Aufnahme mehr Bilder pro Sekunde aufgezeichnet, als dann bei der Wiedergabe abgespielt werden (wobei aber dennoch alle Bilder in der Wiedergabe gezeigt werden). Man löst also einen Vorgang bei der Aufnahme in mehr Einzelbilder pro Sekunde auf, als man anschließend bei der Wiedergabe zeigt. Das geht mit Filmkameras, die anstatt mit 24 Bildern pro Sekunde den Filmstreifen mit höherer Geschwindigkeit transportieren. Aber auch mit Videokameras, die etwa anstatt von 50 Halbbildern pro Sekunde 150 Halbbilder pro Sekunde aufzeichnen ist echte Zeitlupe möglich, wobei heutzutage diese Bilder in der Regel auf Festplatten geschrieben werden.
Die erst nachträglich, in der Postproduktion hergestellte Video-Zeitlupe, die bei vielen Recordern und Schnittsystemen möglich ist, beruht dagegen lediglich auf der verlangsamten Wiedergabe der vorhandenen Bilder. Es werden dabei einfach die auf dem Band vorhandenen Einzelbilder jeweils mehrfach hinter einander gezeigt. Der aufgezeichnete Vorgang wird also nicht in mehr Einzelbilder aufgelöst, sondern es werden lediglich die ohenhin vorhandenen Bilder mehrfach ausgegeben, wodurch der Vorgang zwar langsamer dargestellt wird, aber keine zusätzliche Bildinformation vorliegt.
Je größer die Zeitdehnung wird, die man erreichen will, um so deutlicher wird der Nachteil der verlangsamten Wiedergabe: weil das gleiche Bild mehrfach hintereinander gezeigt wird, ensteht eine ruckhafter Bewegungsablauf. Um dem zu begegnen, bieten viele nonlineare Schnittsysteme und auch Normwandler die Möglichkeit, bei der verlangsamten Wiedergabe per Interpolation zusätzliche Zwischenstufen zu errechnen. Man erzeugt also zusätzliche Bilder, deren Inhalt auf dem davor und danach vorhandenen Bildinhalt basieren. Das macht die Bewegungsabläufe in der Wiedergabe wieder gleichmäßig. Allerdings handelt es sich um errechnete Zwischenbilder, die so in der Realität vielleicht nie vorhanden waren. Außerdem unterscheidet sich der Look von solchermaßen errechneten Sequenzen meist deutlich von echten Zeitlupen-Aufnahmen, was natürlich gewünscht sein kann. Einer der Gründe dafür liegt darin, dass die Zwischenbilder meist linear interpoliert werden, während die Vorgänge in der Realität nicht notwendigerweise linear abgelaufen sind. Außerdem sind interpolierte Sequenzen meist unschärfer, was von der in aller Regel größeren Bewegungsunschärfe der Originalaufnahmen herrührt.
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