Personalie: 24.07.2023

Neuer Geschäftsführer für Haus des Dokumentarfilms: Eric Friedler

Der Dokumentarfilmer und Leiter der SWR-Hauptabteilung Doku wechselt zum Jahreswechsel ins Haus des Dokumentarfilms.

Eric Friedler, GF, Haus des Dokumentarfilms, © SWR/SHN/NDR/A. Reploh
Künftiger Geschäftsführer des HDF: Eric Friedler.

Die Mitgliederversammlung des Europäischen Medienforums Stuttgart e.V. hat Eric Friedler zum neuen Geschäftsführer für das Haus des Dokumentarfilms (HDF) gewählt.

Ulrike Becker, Geschäftsführerin, Haus des Dokumentarfilms, © obs/SWR
Ulrike Becker verlässt das HDF auf eigenen Wunsch.

Friedler, der seit 2021 die neugegründete HA Doku im SWR aufgebaut hat, löst Ulrike Becker an der Spitze des HDF ab, die zum Jahreswechsel die Geschäftsführung aufgibt.

Haus des Dokumentarfilms

Seit seiner Gründung 1991 widmet sich das »Haus des Dokumentarfilms — Europäisches Medienforum Stuttgart e.V.« der Aufgabe, dokumentarische Filme zu präsentieren, zu sammeln und einen qualifizierten Austausch über den deutschen und den internationalen Dokumentarfilm zu ermöglichen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen der damalige Süddeutsche Rundfunk sowie das Land Baden-Württemberg.

Dr. Manfred Hattendorf, © SWR/Christian Koch
Dr. Manfred Hattendorf.

Der Vorstand des HDF wird gebildet aus dem hauptamtlichen Geschäftsführer, künftig Eric Friedler, und dem Vorsitzenden des  Trägervereins, Dr. Manfred Hattendorf.

SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler, © SWR/Alexander Kluge
SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler.
Clemens Bratzler: »Eric Friedler ist ein Glücksfall«

Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung, freut sich über die neue Besetzung: »Für das Haus des Dokumentarfilms ist die Berufung von Eric Friedler als neuer Geschäftsführer ein absoluter Glücksfall — vielfach preisgekrönt, bestens vernetzt, hochkompetent in allen Spielarten des Dokumentarischen. Seit wir ihn 2021 für die Leitung der neu geschaffenen Hauptabteilung Doku zum SWR zurückgeholt haben, hat er gemeinsam mit unseren Redaktionen zahlreiche großartige Dokumentationen für die ARD und den SWR realisiert. Deshalb werden wir ihn Ende des Jahres nur ungern ziehen lassen. Aber auch in seiner neuen Position wird Eric Friedler dem SWR eng verbunden bleiben und das Haus des Dokumentarfilms zusammen mit Manfred Hattendorf und dem Team dort ganz sicher erfolgreich in die Zukunft führen.«

Arne Braun, Staatssekretär, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Arne Braun, MWFK BW.
Arne Braun: »Eric Friedler ist ideale Wahl«

Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: »Eric Friedler ist eine ideale Wahl als neuer Geschäftsführer im Haus des Dokumentarfilms. Seine Berufsbiografie zeigt, dass er für den Dokumentarfilm lebt. Mit preisgekrönten Filmen wie ‚Ein deutscher Boxer‘ oder ‚Das Mädchen — was geschah mit Elisabeth K.?‘ hat er auch ein großes Gespür für Stoffe aus Baden-Württemberg bewiesen. Dass er es versteht, dem Dokumentarfilm eine große Bühne zu geben, hat er jüngst im Rahmen des Deutschen Dokumentarfilmpreises gezeigt — indem er den international anerkannten Regisseur Wim Wenders als Preisträger nach Stuttgart geholt hat. Im Haus des Dokumentarfilms übernimmt Eric Friedler von seiner Vorgängerin ein gut bestelltes Haus mit einem äußerst engagierten Team. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Arbeit.«

HDF, Haus des Dokumentarfilms, Logo
.
Eric Friedler: »Strategisch ausbauen«

Eric Friedler freut sich auf seine neue Aufgabe: »Gemeinsam mit einem Team großartiger Kolleginnen und Kollegen die neu geschaffene Hauptabteilung Doku des SWR aufzustellen, mitzugestalten und voranzutreiben, hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Für die vielfältigen spannenden Projekte der vergangenen Jahre und die tollen Erfolge aus den Redaktionen bin ich sehr dankbar. Nun freue ich mich außerordentlich auf die neue Aufgabe als Geschäftsführer des HDF und darauf, für diese renommierte und in Europa einmalige Institution sowohl inhaltlich als auch kreativ gestalterisch wirken zu dürfen. Den Auftritt des Hauses des Dokumentarfilms weiterhin strategisch auszubauen, sein Profil durch Innovation zu schärfen und seine Strahlkraft noch zu erhöhen, das ist mein erklärtes Ziel. Sein einmaliges Archiv, vielfältige Veranstaltungen wie der Branchentreff ‚Dokville‘ oder das Roman-Brodmann-Kolloquium, Austausch, Forschung und Publikation: Es ist diese exzellente Mischung aus filmhistorischer Auseinandersetzung und zukunftsgewandter Verlebendigung des Dokumentarfilms, die mich zutiefst begeistert.«

Gruppenfoto, Deutscher Dokumentarfilmpreis 2023, © SWR / Patricia Neligan
Gruppenfoto, entstanden beim Deutschen Dokumentarfilmpreis 2023: Carl Bergengruen, Prof. Dr. Kai Gniffke, Nastassja Kinski, Wim Wenders, Volker Schlöndorff, Eric Friedler, Donata Wenders.
Hintergrund zu Eric Friedler

Eric Friedler, geboren 1971 im australischen Sydney, gehört zu den anerkanntesten Dokumentarfilmregisseuren in Deutschland. Für seine mutigen und filmisch innovativen Werke wurde er vielfach international und national ausgezeichnet, so etwa mehrfach mit dem Grimme-Preis, mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis.

2020 wurde sein Film »Wim Wenders, Desperado« in die offizielle Auswahl der Internationalen Filmfestspiele von Cannes aufgenommen und gewann anschließend den »Rose d’Or Award 2020«, eine der bedeutendsten Fernsehauszeichnungen weltweit.

Auch als Redakteur und Abteilungsleiter beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) hat er für die ARD etliche preisgekrönte Dokumentar-, Spiel- und Fernsehfilme entwickelt und betreut. Bevor Eric Friedler 2002 zum NDR wechselte, hatte er mehrere Jahre als Reporter und Redakteur für »Report Mainz« gearbeitet. 2010 übernahm er die Leitung der Abteilung »Dokumentarfilm, Dokudrama & Sonderprojekte« im NDR. Seit 2021 leitet Eric Friedler die Hauptabteilung Dokumentation des SWR (Meldung).