Berlinale 2024: »Next Move«
Die Berlinale muss sparen und streicht rund ein Drittel der Filme und auch einzelne Programmreihen.
Nach zwei pandemiebedingten Ausnahmejahren feierte die Berlinale im Februar 2023 ein erfolgreiches Comeback als Präsenzveranstaltung. Die Berlinale-Geschäftsführerin Mariëtte Rissenbeek und der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian haben nach dem Abschluss die Festivalstruktur evaluiert. Ziel ist es, mit einer Konzentration des Programms und organisatorischen Umstrukturierungen das Festival nachhaltig gestalten zu können.
»Kulturinstitutionen und Festivals sind – wie auch viele andere gesellschaftliche Bereiche – bei gleichbleibenden Budgets von erheblichen Kostensteigerungen betroffen. Wir müssen vor diesem Hintergrund strukturelle Veränderungen einleiten, um budgetär auch künftig eine stabile Grundlage für die Organisation und Durchführung der Berlinale zu schaffen. Damit verbunden ist die Chance, mit einem konzentrierteren Programm die Präsentation und Wahrnehmung der eingeladenen Filme zu optimieren«, sagt das Leitungsduo der Berlinale.
Die Gesamtzahl der Filme soll auf circa 200 reduziert werden (in 2023 waren es 287). Daher werden alle Sektionen – mit Ausnahme des Wettbewerbs – geringfügig weniger Filme zeigen, betonen die Macher.
Folgende Veränderungen der Programmstruktur wurden für die Berlinale 2024 entschieden:
Perspektive Deutsches Kino wird als eigenständige Sektion aufgelöst. Deutsche Nachwuchsfilme werden künftig in den bestehenden Sektionen Wettbewerb, Encounters, Panorama, Generation oder Forum präsentiert. Mit der Integration soll eine stärkere internationale Wahrnehmung für die in Deutschland produzierten Debüt- und Zweitfilme ermöglicht werden.
Berlinale Series wird nicht als eigenständige Programmreihe fortgeführt, stattdessen wird das Publikum 2024 ausgewählte serielle Formate als Teil von Berlinale Special Gala zu sehen bekommen. Damit sollen außergewöhnliche Serien noch stärker ins Rampenlicht gerückt werden. Die Auswahl wird vom Künstlerischen Leiter der Berlinale, Carlo Chatrian, mit Unterstützung seines Auswahlgremiums verantwortet.
Unverändert bleiben die Serienformate für die Fachbesucher_innen: Parallel zum öffentlichen Filmprogramm findet weiterhin der Berlinale Series Market statt. Programmbestandteile sind neben der regulären Marktinfrastruktur das Konferenzprogramm, die Präsentation Berlinale Series Market Selects, die eine Auswahl an internationalen Serien als Marktpremieren mit großem Vertriebspotential zeigt, sowie internationale Showcases. Das Pitch- und Networking-Event Co-Pro Series bringt ausgewählte Serienprojekte mit potentiellen Koproduktionspartner*innen zusammen.
Der Berlinale Series Market ist eine gemeinsame Initiative von European Film Market (EFM), Berlinale Co-Production Market und Berlinale Talents. Langjähriger Hauptpartner ist die Film- und Medienstiftung NRW. Gefördert wird der Berlinale Series Market vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Medienpartner ist Deadline.
Hauptpartner des Berlinale Co-Production Market, der Co-Pro Series veranstaltet, sind die MDM – Mitteldeutsche Medienförderung und das Creative Europe – MEDIA Programm der Europäischen Union.
Die Informationen zu Filmeinreichungen für die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin (15.-25.02.2024) werden ab Mitte September abrufbar sein.