Übersicht: Neuheiten der Video-Tools von Adobe
Neuerungen bei Premiere Pro und After Effects von Adobe.
Im Rahmen der NAB2023 präsentiert zahlreiche Adobe Neuheiten für den Video-Bereich. Eine Zusammenfassung dieser Neuerungen hat film-tv-video.de schon vor einigen Tagen veröffentlicht. Hier folgen nun weitere Details.
Als durchgängiges Thema der kommenden Jahre kündigt Adobe KI-Tools auch für den gesamten Videobereich des Unternehmens an. Als erste Vorreiter im eigenen Video-Portfolio hat Adobe KI-gestützte, textbasierte Videobearbeitung und die automatische Farbtonzuordnung in Premiere Pro ausgewählt. Neben der KI-Funktionalität kündigt der Hersteller auch weitere, erhebliche GPU-Beschleunigung und Dutzende von Workflow-Verbesserungen der neuen Version von Premiere Pro.
Es bleibt aber nicht bei Premiere Pro: Schließlich feiert Adobe das 30-jährige Bestehen von After Effects, der weltweit populärsten Software für professionelles Motion Design und fügt ein kontextabhängiges Eigenschaften-Bedienfeld für eine mehr Produktivität, konsistente Farbunterstützung sowie Leistungsoptimierungen hinzu.
Adobes jüngste Innovationen sind auf die Workflow-Anforderungen professioneller Cutterinnen, Cutter, Motion Designer und Motion Designerinnen zugeschnitten. Zeitintensive Aufgaben lassen sich damit automatisieren, so dass Kreativprofis mehr Zeit für die Gestaltung der Geschichten haben, die sie erzählen wollen.
Adobe verkündete außerdem neue Innovationen und Partnerschaften, die die Frame.io-Plattform für die Zusammenarbeit im Bereich Video auch auf Fotos und PDF-Dokumente ausweiten.
»Die Video-Professionals von heute müssen eine nicht endende Nachfrage nach herausragenden Videoinhalten auf allen Plattformen und Oberflächen befriedigen«, sagt Ashley Still, Senior Vice President, Creative Product Group and Digital Media Growth bei Adobe.
»Wir freuen uns, mit den neuesten Innovationen in Premiere Pro und After Effects die Arbeitsabläufe zu verbessern und neue kreative Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen. So können sich Kreativprofis auf ihr Handwerk konzentrieren und zeitraubende Aufgaben, die die Entwicklung, Erstellung und Bereitstellung von Inhalten verzögern, entfallen.«
Impulse für die Branche
Die Videoanwendungen von Adobe haben die Bearbeitung und die visuellen Effekte für eine Rekordzahl von Kinohits und Fernsehsendungen wie »Top Gun – Maverick«, »Black Panther: Wakanda Forever«, »Missing«, »Atlanta« und »The Bear« unterstützt. Der diesjährige Oscar-Abräumer »Everything Everywhere All at Once«, der Oscar-Gewinner »Navalny« (Meldung) und fast zwei Drittel der auf dem diesjährigen »Sundance Film Festival« gezeigten Filme wurden in Premiere Pro bearbeitet (Meldung).
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences würdigte auch Adobe Substance 3D, das sich in der Videobranche schnell durchgesetzt hat und visuelle Effekte und Animationen in Filmen wie »Spider-Man: No Way Home«, »Dune«, »Star Wars: Episode IX – The Rise of Skywalker«, »Frozen 2«, »Lightyear«, „»lade Runner 2049« und »First Man« ermöglicht hat.
Neue Innovationen
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Inhalten – die sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat und in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich um das Fünffache steigen wird — benötigen Videoeditorinnen und -Editoren Werkzeuge, um hochwertige Inhalte schneller als je zuvor bereitzustellen. Durch die Nutzung von Adobe Sensei, Adobes Framework für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, optimieren Premiere Pro und After Effects jetzt Video-Workflows und bieten KI-gestütztes Editing, das Produktionsteams wertvolle Zeit spart und die Kosten deutlich reduziert.
Zu den wichtigsten Neuerungen in Premiere Pro gehören:
Textbasiertes Editing stellt eine bahnbrechende Veränderung der Postproduktions-Workflows dar.
Die von Adobe Sensei unterstützte, textbasierte Bearbeitung analysiert und transkribiert Clips automatisch und ermöglicht es, das Material einfach kopieren und in beliebiger Reihenfolge einfügen zu können und die Änderungen werden sofort im Schnittfenster angezeigt. Transkripte können zudem im Transkriptionsfenster durchsucht werden, um exakte Wörter und Phrasen zu identifizieren.
Prinzipiell funktioniert das so, wie hier unten im Adobe-Video zu sehen.
film-tv-video.de hat aber direkt am NAB-Stand genauer nachgefragt und daraus ist das unten stehenden Video entstanden, das zeigt wie man ganz praktisch mit textbasiertem Editing arbeiten kann.
Ein weiteres Video gibt es hier zu sehen:
Auch über das textbasierte Editing hinaus, gibt es aber noch Neuerungen in Premiere Pro.
Automatisches Tone Mapping und die Erkennung von Log-Farben etwa ermöglichen es, HDR-Material aus verschiedenen Quellen in einem SDR-Projekt zu mischen und anzupassen, um eine großartig aussehende, konsistente Farbe zu erhalten. Das bedeutet, dass Cutterinnen und Cutter nicht mehr unbedingt Look-up-Tables (LUTs) verwenden oder das Material manuell abgleichen müssen, um ansprechende Bilder zu erhalten.
Premiere Pro bietet zudem erhebliche weitere Detailverbesserungen, und Adobe präsentiert mit der aktuellen Version auch die schnellste Version, die je veröffentlicht wurde, sagt Adobe.
Zu den neuen Funktionen gehören neben der verbesserten Leistung auch die automatische Speicherung im Hintergrund, Optionen zum Zurücksetzen des Systems und ein Effekt-Manager für Plug-Ins. Die GPU-Beschleunigung für AVC-Intra und professionelle Formate wie Arri Raw, Red Raw und Aufnahmen aus der Sony Venice V2, sowie GPU-beschleunigte Video-Scopes, Übergänge und Titelvorlagen unterstützen das Arbeiten mit 8K-Material in der Timeline.
Zu den Verbesserungen bei der kollaborativen Bearbeitung gehört die Sequenzsperre, die es den aktiven Bearbeitenden ermöglicht, eine Sequenz zu sperren, sodass sie für andere Bearbeitende nicht mehr sichtbar ist. Anwesenheitsindikatoren zeigen an, wer an freigegebenen Projekten arbeitet. »Offline arbeiten« ermöglicht es Editorinnen und Edotoren zudem, offline weiterzuarbeiten und Änderungen im Nachhinein zu veröffentlichen, ohne die Arbeit anderer zu überschreiben, wenn sie wieder online sind. Die in Creative Cloud enthaltene Frame.io-Unterstützung ermöglicht die sichere Freigabe, gemeinsame Überprüfung und Projektverwaltung für Premiere Pro-Bearbeitungen, einschließlich direkter Export-, Upload- und Freigabefunktionen.
Premiere Pro bietet außerdem eine verbesserte Formatunterstützung für Red V-Raptor X, Arri Alexa 35 und Sony Venice-2-Kameras sowie eine erweiterte Unterstützung von Sprache zu Text für Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch und Dänisch, GPU-Beschleunigung für Debayering und Übergangseffekte, einfachere Spurenzuweisung und die Möglichkeit, direkt in Adobe Media Encoder zu exportieren und zu rendern.
Zu den wichtigsten Neuerungen in After Effects gehören:
Das neue Eigenschaftsbedienfeld bietet schnellen und einfachen Zugriff auf die wichtigsten Animationseinstellungen in einem praktischen Panel. Das Eigenschaften-Panel ist kontextsensitiv und zeigt den Benutzerinnen und Benutzern automatisch die wichtigsten Steuerelemente an, die sie je nach Auswahl benötigen, was die Zeit für die Navigation durch die Timeline verkürzt und die Lernkurve reduziert.
Die neuen ACES- und OpenColorIO-Funktionen sorgen für konsistente Farben bei der gemeinsamen Nutzung von Assets mit anderen Postproduktionsanwendungen, so dass Anwenderinnen und Anwender in kürzerer Zeit und mit weniger Aufwand vorhersehbare und fotorealistische Bilder erstellen können.
Weitere neue Funktionen ermöglichen die schnellere Auswahl von Ebenen in der Zeitleiste und das Rendering von Formen mit mehreren Frames. After Effects hilft jetzt dabei, häufige Probleme zu beheben, ohne die Hilfe von Expertinnen und Experten in Anspruch nehmen zu müssen. Dazu gehören die In-App-Fehlerbehebung für potenzielle Workflow-Probleme, Optimierungen der Systemleistung, einfache Schnittstellen zum Aktivieren und Deaktivieren von Plug-Ins sowie Diagnosen zur Behebung von Engpässen in Caches und Voreinstellungen.
Partnerschaften und Programmgestaltung auf der NAB 2023 und darüber hinaus
Adobe setzt ein neues Adobe Video Partner Programm um, das einen ganzheitlichen, durchgängigen Ansatz für alle Adobe Video Tools bieten soll. Das Programm bietet Zugang zu exklusiven Vorteilen, Ressourcen und Lösungen, die das Wachstum und die Weiterentwicklung der Unternehmen der Partner unterstützen.
Mehr als 400 Partner weltweit liefern inzwischen Lösungen für Kundeninnen und Kunden von Adobe, darunter die Chip-Hersteller AMD, Intel und Nvidia, die Kamerahersteller Canon, DJI, Nikon, Red und Sony sowie Technologieanbieter von AWS über Fraunhofer IIS bis Microsoft. Abschließend erweitert die neu angekündigte Integration mit Fujifilm Adobes führende Plattform für die kollaborative Videoprüfung und -freigabe Frame.io, um End-to-End-Workflows für die Aufnahme, Bearbeitung, Prüfung und Freigabe von Fotos.