Twitter: Rollback vom Rollback. DAB+: Erstes Radio pfeift auf UKW. BBC/ORF: Sparen am Publikum. RBB: Ermittlungen ausgeweitet. Kamera-Honorare: Trend positiv, aber … YouTube: Glaubwürdigkeit. Game-Streaming: Keine Zukunft?
Unternehmen
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Elon Musk will nun doch Twitter haben, vorausgesetzt er kann die rund 44 Mrd. $ (54,20 $ pro Aktie) finanzieren. Das bestätigte Musk in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht. Musk will so wohl eine Niederlage im Rechtsstreit um die abgesagte Übernahme vermeiden. Die Aktie gewann nach dem Rücktritt vom Rücktritt 22% auf 52 $. |
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Der Digitalkonzern United Internet erhöht die Gewinnprognose bei stabilen 5,85 Mrd. € Umsatz auf 1,26 Mrd. €. Wegen Lieferengpässen beim 5G-Netzausbau der Tochter 1&1 werden 2022 nur 0,7 statt bis 1 Mrd. € ausgegeben. |
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Der Suchmaschinenkonzern plant laut Meldungen ein Cloud-Rechenzentrum in Brandenburg, nahe dem Airport BER. Jedoch lasse das der aktuelle Bebauungsplan nicht zu und von den Versorgern fehlten Zusagen für ausreichende Stromlieferungen. |
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»Das Unternehmen hinter TiVo, DTS, IMAX Enhanced und HD Radio« ist jetzt an der New Yorker Börse. Xperi konnte sein TV-Betriebssystem TiVo kürzlich an Vestel, einen der drei weltgrößten TV-Hersteller, verkaufen und meldet u.a. Verträge mit BMW und Mercedes. |
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Nach dem gescheiterten Merger von M6 und TF1 behält die RTL-Group ihre 48,3% an der französischen TV-Gruppe M6. Man orientiere aber weiter darauf, starke nationale Mediengruppen gegen die globalen Streamer aufzubauen. |
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Vodafone spricht mit CK Hutchison (Hongkong) über die Übernahme von 51% der Mobilfunktochter Three UK. So will Vodafone eine für den Ausbau von 5G im UK notwendige Größe erreichen und die Zahl der Konkurrenten auf zwei reduzieren. In Spanien soll der Festnetzbereich für bis zu 4 Mrd. € zur Disposition stehen. |
Produktion
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Die Honorare für TV-Kameraleute haben sich seit 2014 »teils deutlich« verbessert. Das sagten in einer Mitgliederumfrage des Fachverbands für die Bereiche EB News 30%, Doku 13%, lichtsetzende Kameraleute 49%, Industrie 54%, E-Kamera 29%, Soap 44% und EB-Assistenz News 32%. Dennoch sind »in einigen Bereichen und Regionen die Honorare prekär«, so der Verband, der u.a. über Mindestgagen informiert. |
Broadcast
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Das ARD-Newsflaggschiff bündelt ab sofort Wissensthemen aus Gesundheit, Klima & Umwelt, Technologie und Forschung in einem von Anja Martini geleiteten eigenen Ressort. |
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Die Comcast-Schwester von Sky stellt »E!Entertainment« in den DACH-Ländern zum Jahresende »aus strategischen Gründen« ein. Man wolle sich auf die PayTVs 13th Street, Syfy und UniversalTV konzentrieren. |
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Die Medienwächter veröffentlichten Listen der »public value«-Angebote für Bewegtbild, Audio und Telemedien, die auf Benutzeroberflächen leicht auffindbar sein müssen. Dies entspricht einer Forderung des Medienstaatsvertrages der Bundesländer. |
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Bei den internationalen Angeboten der BBC werden 382 Jobs gestrichen. Etliche der 41 fremdsprachigen Radiosendungen werden nur noch online verbreitet oder eingestellt. So wirkt die von der konservativen Regierung veranlasste Kürzung der Rundfunkgebühren um 560 Mio. €. BBC World muss 28,5 Mio. € jährlich sparen. |
Streaming
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Zum 6. Jubiläum verweist das ARD/ZDF-Jugendangebot auf 60 Formate auf funk.net und Socialmedia-Plattformen. 76% der 14- bis 29-Jährigen (+3% in 3 Jahren) hatten Kontakt mit Produktionen. Allein das Thema »DarkTok« hatte 2,2 Mio. Views auf YouTube. Ende Oktober startet »Deutschland 1.0« zur Digitalisierung. Die Federführung liegt beim SWR. |
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Seven.One Entertainment bündelt Live-Streaming und Interaktions-Dienste von Pro7, Sat1 (ohne Norddeutschland regional), Sixx und Kabel1 unter der neuen Social Entertainment-App JoynMe. Für Österreich werden Kabel1, Sat1 und Sixx in die »Zappn«-App integriert. |
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Waipu.TV, der Streamer der Media Broadcast-Mutter Freenet, baut das HDTV-Angebot auf über 100 Stationen inkl. ARD/ZDF aus. Einen Kundenandrang ab 2024 nach dem Fall der Kopplung von Miete und Kabelverträgen erwartend kostet der Dienst ab 1/2023 monatlich 7,49 € statt 5,99 € (+12,5%). |
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Das 2019 unter »Stadia« gestartete Games-Streaming wird wegen geringer Kundenzahlen zum 18. Januar aufgegeben. Ausgaben für Soft- und Hardware würden den Kunden erstattet. |
Filme, Festivals, Kinos, Förderungen
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Drehbuchautor Thomas Wendrich (»Lieber Thomas«) wurde von der DEFA-Stiftung für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet. Der Förderpreis für junges Kino ging an die Regisseurin Henrika Kull (»Jibril«), Programmpreise an das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund+Köln, den Filmklub Güstrow und den ukrainische Filmklub CineMova (Berlin). Mit dem Lebenswerk-Preis wurde die Schauspielerin Jutta Wachowiak (»Die Verlobte«) gewürdigt. |
Radio, Audio
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Als erstes Radio verzichtete Galaxy Kempten auf die UKW-Verbreitung. Das kommerzielle Lokalradio ist im Allgäu über DAB+ empfangbar. Seit April 2021 senden alle bayerischen UKW-Radios im Simulcast auf DAB+. |
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Das ÖR-Radio ORF1 muss 900.000 € sparen. Es droht die Einstellung der einzigen national verbreiteten Kindersendungen Österreichs – des Mitmach-Formats »Rudi Radiohund« und der »Kinderuni« – und weiterer Sendungen aus »Randzonen« wie Jazz oder Philosophie. Der Auftrag des ORF verlange hingegen u.a. den Ausbau der Inhalte für Kinder und Jugendliche, fordert das Netzwerk Kinderrechte. |
Standards
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Das EU-Parlament führt USB-C als europaweit einheitlichen Ladekabel-Standard für Smartphones und weitere Mobilgeräte ein. Das wird nach Zustimmung der EU-Staaten ab 2024 wirksam. In der EU werden pa bis zu 250 Mio. € für unnötige Ladegeräte ausgegeben. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Drei Landesmedienanstalten und Berlins Senatskanzlei ließen die Rezeption von Wissenschaftsjournalismus auf YouTube untersuchen: Weil Sorgfaltskriterien kaum bekannt sind, wird die Glaubwürdigkeit von Aussagen manipulierbar: Je geringer die Medienkompetenz, desto eher werden unseriöse Beiträge positiv bewertet. |
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Trend ist der Wechsel von PayTV zum billigeren OTT. Europaweit sinkt die Haushalts-Penetration mit klassischem PayTV von 54,5% auf 52,1% in 2027. Zeitgleich baut bezahltes OTT seine Basis von 10,7% auf 18,5% aus, so die Analysten von Dataxis. |
Der Schlesinger-Skandal und die Folgen
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Berlins Generalstaatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen auf den Verwaltungsdirektor und die Juristische Direktorin ausgeweitet. Ihnen wird Untreue bzw. Beihilfe dazu im Zusammenhang mit dem variablen Vergütungssystem für die RBB-Chefetage sowie Gehaltszahlungen an ehemalige Beschäftigte vorgeworfen, so der RBB. |
Personalia
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Rainer Beaujean, erst seit 3/2020 Vorstandsvorsitzender, geht jetzt in »gegenseitigem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat«. Am 1.11. übernimmt AR-Mitglied Bert Habets, zuvor langjährig in der Chefetage der RTL Group tätig. Die Personalie gehe nicht auf den Einfluss der Berlusconi-Holding MFE zurück, so AR-Chef Andreas Wiele. Diese will den deutschen TV-Konzern übernehmen. |
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Der Aufsichtsrat verlängerte die Vorstandsverträge von Christine Scheffler (HR, Compliance & Sustainability) und Wolfgang Link (Entertainment) um fünf Jahre bis Ende 2027. Group CFO bleibt Peter Gierig. |
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Bettina Kasten und Kristian Costa-Zahn teilen sich ab sofort die Programmgeschäftsführung des neuen ARD Kultur-Angebots, das am 26.10. startet. Vorgänger Joachim Ritzow verlässt die ARD-Plattform nach der Aufbauphase »aus persönlichen Gründen«. |
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Der Verwaltungsrat befürwortete Personalvorschläge der Landessenderdirektion Rheinland-Pfalz: Als Leiterinnen sollen Beate Höbermann (Info, Aktuelles und Radio) und Monica Mellino (Zentrale Entwicklung und Regionen RP) ihre Hauptabteilungen in den neuen Strukturen des SWR ausgestalten. |
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Heinz-Peter Labonte wurde als Vorsitzender des Fachverbandes Rundfunk- und Breitband Kommunikation (FRK) ebenso wie weitere Vorstände in eine neue zweijährige Amtszeit gewählt. FRK vertritt mittelständische Betreiber von Kabelnetzen. |
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