Berlusconi will Channel 4. DAZN will das Doppelte. Joyn will linear streamen. RCTL will Radiotechnologien kaufen. Türkei will Deutsche Welle nicht. Magenta will keine neuen Originals. Kaufkräftige Zielgruppe will DAB+ hören. Verband will Russen abwerben.
Unternehmen
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RTL Consumer Products konzentriert, geführt von Super RTL-CEO Thorsten Braun, Lizenzhandel und Merchandising von Super RTL, Gruner + Jahr und der Ad Alliance. Im Portfolio sind mehr als 50 Top-Marken mit 5.000 Produkten von 600 Kunden und Partnern. |
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Das auf die Optimierung von OLED-Leuchtstoffen (»Thermisch Aktivierte verzögerte Fluoreszenz«, TADF) spezialisierte Bruchsaler StartUp hat alle 120 Mitarbeiter entlassen. Zuvor wurden die 700 Patente an Samsung verkauft, das so seine Investition von 10 Mio. € sicherte. LG Displays war mit 15 Mio. € engagiert. |
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Die Radioveranstalter (mehr als 40 Senderbeteiligungen) gründeten die Holding RCTL in Berlin. Neue Technologien für Audio-Distribution und Vermarktung sind »Erfolgskriterium für die Zukunft der Branche«. Geplant ist der Erwerb von Quantum Cast Digital (Leipzig) mit seiner Plattform für das Streamen von Audiocontent aus der Cloud an Radiostationen. |
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In die Vermarktungstochter der Leipziger Teutocast-Radiogruppe steigen jetzt auch Co-Geschäftsführer Andreas Schilling und der frühere Chef des Wettbewerbers RMS Florian Rückert als Partner von Erwin Linnenbach und Jozsef Bugovics ein. |
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Berlusconis internationale Holding will für Channel 4 bieten, wenn die britische Regierung den TV-Kanal verkauft. Dortige Medien nennen auch Interessenten um den Schauspieler Idris Elba und die Miroma Group, die der neue Chef der Medienbehörde Ofcom beraten hatte. |
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Der Münchner Konzern hat den US-Bereich seiner Red Arrow Studios (Kinetic Content, Left/Right, 44 Blue, Half
Yard Productions und Dorsey Pict) für 200 Mio. $ an The North Road Company verkauft. US-Unternehmer Peter Chernin will internationale TV-Inhalte produzieren. |
Broadcast
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Die Anstalt schließt 2021 mit einem operativen Minus von 51,4 Mio. €. Die handelsrechtliche Bilanz stellt Einnahmen von 1,288 Mrd. € gegen Ausgaben von 1,436 Mrd. €. Der Fehlbetrag ist durch Reserven gedeckt. |
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Nach dem RBB wurde am Montag (4.7.) auch beim SWR gestreikt. Unterstrichen wurde die Forderung nach sechs Prozent mehr Gehalt bei einjähriger Laufzeit des Tarifvertrags und einem Inflationsausgleich. |
Streaming
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Der Sport-Streamer will Fußball-Bundesliga und Champions League durch HD in 1080p aufwerten. Nachdem im Januar die Preise für Neukunden stiegen, wird jetzt das Monatsabo für Bestandskunden von 15 auf 30 € verdoppelt, was mit dem großen Angebot begründet wird. |
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Der TV-Konzern plant für sein Joyn-Streaming lineare Angebote mit individualisierten kuratierten Inhalten. Das soll noch in 2022 geschehen, so Konzernchef Wolfgang Link. |
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Der Telekom-Streamer beauftragt keine eigenen Serien mehr. Es werde schwerer, sich aus dem Angebot abzuheben, und die Premiere werde gegenüber der Zweitverwertung immer wichtiger, so Programmchef Arnim Butzen gegenüber dwdl. |
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Um das Sparziel des Warner/Discovery-Mergers von 3 Mrd. $ zu erreichen, produziert der Streamer keine weiteren Originals für Skandinavien, Mitteleuropa und die Türkei; Lizenzdeals werden vorzeitig beendet. |
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Die EU fördert 7 VoD-Plattformen, davon drei mit deutschen Partnern. DAFilms.com erhält 273.000 € für den globalen Vertrieb von 3.300 Dokumentarfilmen in einem Projekt der DocAlliance. 2,15 Mio. € gehen an die Plattform »Sooner« (Projekt USP+). 2,51 Mio. € gehen an »LaCinetek«, einer Partnerschaft der Deutschen Kinemathek. |
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Laut US-Medien haben 23% der dortigen Neukunden bereits nach einem Monat wieder gekündigt – der Höchstwert der Abostreamer in den USA. Der Wert lag zuvor regelmäßig unter 20%. |
Filme, Festivals, Kinos
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Der Berliner Senat stockt die Mittel für digitale Filmproduktion für zwei Jahre von 5 auf 9 Mio. € auf. Aus Berlin bekommt das Medienboard 2022 17,2 (+3,5) Mio. € und 2023 17,9 (+4,2) Mio. €. Eine neue zentrale Anlaufstelle soll Drehgenehmigungen vereinfachen. 2021 wurden in der Hauptstadtregion 6.000 Drehtage absolviert. 33,6 Mio. € Fördermittel lösten Investitionen von 184 Mio. € aus. U.a. bekamen »Phantastische Tierwesen 3« und »Schule der magischen Tiere« ihre VFX in Berlin. |
Radio
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Laut aktueller Funkanalyse ist DAB+ mit täglich etwa 1,9 Mio. Hörern der meistgenutzte digitale Ausspielweg des Hörfunks in Bayern. 15% hören Radio ausschließlich über DAB+, weitere 12% über Kabel, Sat und IP. Der Anteil der nur-UKW-Hörer fiel weiter auf 47,6% . |
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DAB+-Hörer sind »jünger, aufgeschlossener und kaufkräftiger«, so eine Studie der Pilot-Berater im Vergleich von UKW- und DAB+-Klientel. Damit werde dieser Werbekanal »speziell für Luxusmarken oder Produktkategorien mit Status-Potenzial interessant«. Das betreffe auch digitale Güter und Dienstleistungen. |
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Kostengünstiges »Small Scale« DAB+ testet Regionalradio BW in einem Gleichwellennetz dreier Sendeanlagen zwischen Heilbronn und Ludwigsburg. Bis Jahresende werden u.a. die dynamische Verteilung von Bandbreiten, 5-Minuten-Timeshift und ein Warnkanal erprobt. |
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Nach Russland blockiert auch die Türkei alle Webseiten des deutschen Auslandsfernsehens. Laut der Medienbehörde fehle dem Sender, wie auch Voice of America, eine Zulassung. Darauf wurde verzichtet, um »die Zensur von redaktionellen Inhalten durch die türkische Regierung« zu verhindern, so Intendant Limbourg. |
Standards
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Die Standardisierungs-Gremien für Digital-TV Europas und der USA wollen künftig enger zusammenarbeiten. U.a. könnte DVB von der ATSC-Spezifikation für Wasserzeichen bei Zielgruppenwerbung sowie Warnsystemen und umgekehrt ATSC von DVB-Arbeiten an künftigen Videocodecs profitieren. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Das Ende des Corona-Booms, die Geopolitik und Lieferengpässe sorgen 2022 laut Gartner-Prognose für einen Einbruch des Handels mit Computern um 9,5%. Nach dem 2021er-Anstieg um 11% auf 342 Mio. fällt der Absatz auf 310 Mio. Rechner – vor allem im Verbraucher- (1-13%), aber auch im B2B-Segment (-7,2%). |
Medienkrieg Russland/Ukraine
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Nach der Zerstörung des Kontrollraums im Kiewer TV-Turm und weiterer Sende- und Studiotechnik durch Russland stellten der RBB und 12 weitere EBU-Sender der ukrainischen Schwesteranstalt UA u.a. Kameras, Mikros und Konsolen ebenso wie ENG-Equipment, Uplinks und Generatoren (siehe RBB-Foto) zur Verfügung. |
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Der Verband der Digitalbranchen will IT-Fachleute aus Russland und Belarus abwerben, um die hier offenen 96.000 Stellen zu besetzen. »Es wäre für alle Seiten ein Gewinn, wenn wir das exzellente IT-Know-how aus Russland und Belarus abziehen.« Dies soll durch erleichterte Bedingungen, ein Bekenntnis zum Grundgesetz und eine Sicherheitsprüfung flankiert werden, erklärte Präsident Achim Berg. |
Verbände
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Für die Novelle des Filmfördergesetzes fordert der Technikverband die Fortschreibung des Filmerbe-Programms. Seit 2019 wurden mit pa 10 Mio. Förder-€, finanziert von der FFA, dem Bund und den Ländern, rund 1.000 Filme digitalisiert und teils aufwändig restauriert. |
Personalia
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Den Vorsitz im Verwaltungsrat hat erneut Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Sie und drei weitere der 12 Mitglieder werden von den Bundesländern benannt. Stellvertreter sind wieder die vom Fernsehrat gewählten Peter Heesen (ex Beamtenbund) und die Medienwissenschaftlerin Barbara Thomaß. |
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Neue Leiterin Koordination bei ZDF Neo ist Jasmin Maeda seit Monatsbeginn. Sie führte seit 2020 die ZDF-Redaktion Reihen und Serien I (»Aktenzeichen XY … ungelöst«, Fernsehfilm der Woche u.a.). Sie folgt Nadine Bilke, die seit Mai ZDF-Programmdirektorin ist. |
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Tim Schnabel verantwortet als COO und Mitglied der Geschäftsleitung sämtliche digitalen Aktivitäten der Plattform. Er leitete seit 2016 das internationale Digitalgeschäft der Agenturgruppe Serviceplan. |
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2023 übernimmt der bisherige Stellvertreter Murad Erdemir das Direktorenamt der Medienanstalt Hessen von Joachim Becker, der zum Jahresende in den Ruhestand geht. |
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