Ronin-Gimbal-Neuheiten von DJI
Zwei Ronin-Gimbalversionen für Nutzlasten bis 3 und 4,5 kg sowie eine Wireless-Video-Lösung stellt DJI neu vor.
Die Gimbal-Stabilisatoren RS 3 und RS 3 Pro bringen laut DJI bahnbrechende Verbesserungen für die Ronin-Produktserie. DJI Transmission nennt der Hersteller seine neue drahtlose Videolösung.
Die jüngsten Modelle der Ronin-Produktpalette warten mit einer neuen automatischen Achsensperre, einem RS-Stabilisierungsalgorithmus der 3. Generation, der laut Hersteller die Leistung um 20 % verbessert, und vereinfachter Kalibrierung auf.
RS 3 und RS 3 Pro wurden hinsichtlich Effizienz und Zuverlässigkeit optimiert, erläutert Paul Pan, Senior Product Line Manager bei DJI: »Die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden sind uns extrem wichtig. Seit der Einführung des ersten Ronin im Jahr 2014 haben wir kontinuierlich Feedback von Branchenexperten dazu erhalten, wie wir unsere Produkte verbessern können, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.«
»Durch die Umsetzung dieses Feedbacks haben wir das Design, die Stabilisierung und die Gimbal-Steuerung optimiert, um hochwirksame und zuverlässige Stabilisatoren der nächsten Generation zu entwickeln. Und wir hören nicht bei der Stabilisierung auf. Wir verstehen die Bedeutung der Videoübertragung und die verschiedenen Problempunkte, mit denen große, komplexe Aufnahmeproduktionen konfrontiert sind. Egal, ob es um Reichweite, verzögerte Bilder oder verlorene Signale geht, das neue DJI Transmission System geht diese Probleme an und bietet eine unglaubliche Übertragungsreichweite von 6 km.«
DJI RS 3
Der DJI RS 3 enthält neu gestaltete Achsensperren, was bedeutet, dass dieser Prozess jetzt automatisiert ist: Durch einfaches Einschalten des Gimbals lösen und entfalten die automatischen Achsensperren den Gimbal, sodass man in Sekundenschnelle loslegen kann.
Durch einmaliges Antippen der Netztaste wird das Gerät wieder in den Ruhemodus versetzt, wodurch das Einschalten des Geräts, das Verstauen und ein Filmsetwechsel viel schneller erfolgen können, erläutert DJI. Durch Positionsspeicher und Schnellwechselplatten entfällt auch das wiederholte Ausbalancieren, was eine schnelle Montage mit perfekter Balance der Nutzlast ermöglicht. Darüber hinaus unterstützt laut DJI die Bluetooth-Aufnahmetaste eine automatische Verbindung, ohne dass ein Kamerasteuerkabel angeschlossen werden muss.
Mit einem Gewicht von knapp unter 1,3 kg kann der RS 3 problemlos in einer Hand gehalten werden, seine Nutzlastkapazität beträgt knapp 3 kg.
Dank des RS-Stabilisierungsalgorithmus der 3. Generation ist aus Sicht von DJI eine um 20 % verbesserte Leistung gegenüber dem RSC 2 zu sehen, was die Bedienung bei Aufnahmen aus niedrigen Winkeln, beim Laufen oder sogar beim Filmen aus einem fahrenden Auto erleichtert. Bei Objektiven mit Brennweiten von bis zu 100 mm unterstützt der SuperSmooth-Modus die Stabilisierung noch weiter.
Zusätzlich zu seiner verbesserten Stabilität soll der RS 3 mit einem neuen 1,8-Zoll-OLED-Vollfarb-Touchscreen auch einfacher zu konfigurieren sein. Das Display ist um 80 % größer im Vergleich zum RSC 2.
Die meisten Gimbal-Konfigurationen können direkt ohne Verbindung zur App durchgeführt werden, und Benutzeroberfläche und Menüs wurden neu gestaltet, um eine direktere und einfachere Steuerung zu ermöglichen. Dazu gehört ein physischer Gimbal-Modusschalter, um direkt zwischen den Modi »Folgt mit Schwenken«, »Folgt mit Schwenken und Neigen« und »FPV« zu wechseln.
Mit einem neuen Akkugriff, der laut Hersteller bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit bietet, können sich die Anwenderinnen und Anwender auf die Action konzentrieren, ohne sich Gedanken über die Stromversorgung machen zu müssen. Der RS 3 verfügt über ein Schnellverschluss-Design und unterstützt PD-Schnellladung mit 18 W. Der Akku kann unabhängig oder sogar während des Gebrauchs aufgeladen werden, sodass man ohne Unterbrechung arbeiten kann, führt DJI aus.
DJI RS 3 Pro
Für anspruchsvollere Aufgaben ist laut Hersteller der RS 3 Pro konzipiert: Arme aus durchgehenden Carbonfasern – genau wie beim Ronin 2 (Praxistest) – machen den RS 3 Pro leichter und stärker als die verbundenen Carbonfasern, die bei früheren Stabilisatoren verwendet wurden, erläutert DJI. Die Arme wurden auch verlängert, um mehr Platz für häufig verwendete professionelle Kameras wie die Sony FX6 (Praxistest), Canon C70 (Praxistest) und Red Komodo (Praxistest) zu schaffen.
Das Design wurde optimiert, um das Gewicht von nur 1,5 kg und eine Nutzlast von 4,5 kg beizubehalten. Wie der RS 3 hat auch der RS 3 Pro die automatischen Achsensperren, die Bluetooth-Aufnahmetaste, den 1,8-Zoll- Touchscreen und den Gimbal-Modusschalter.
Manuelle Objektive können Solo-Kameraleute, die an professionellen Projekten beteiligt sind, vor Herausforderungen beim Fokussieren stellen. Der RS 3 Pro ist mit der Lidar-Fokussierung des Ronin 4D (Praxistest) ausgestattet, womit 43.200 Messpunkte innerhalb von 14 m erfasst werden. Der neue Fokusmotor bietet laut Hersteller ein dreimal stärkeres Drehmoment und eine schnelle Montage.
Er ermöglicht Autofokus mit manuellen Objektiven, ohne dass eine wiederholte Kalibrierung erforderlich wäre. Darüber hinaus verfügt der Lidar-Entfernungsmesser über einen von DJI entwickelten Chip, der mit dem der Ronin 4D identisch ist, und eine integrierte 30-mm-Kamera. Dies ermöglicht ActiveTrack Pro und eine um das 60-fache gesteigerte Rechenleistung im Vergleich zu ActiveTrack, führt der Hersteller aus.
Mit zwei RSA/NATO-Anschlüssen und einem Akkuanschluss kann der RS 3 Pro mit verschiedenem Zubehör wie dem neuen Aktentaschengriff, dem variablen Doppelgriff und dem Steuerungsblock für Tethering verbunden werden, um eine Vielzahl von Aufnahmeanforderungen flexibel zu erfüllen.
Ein DJI RS SDK ermöglicht es laut Hersteller Drittanbietern und einzelnen Software-Entwicklern, maßgeschneiderte Lösungen für den RS 3 Pro zu erstellen, um ein noch reichhaltigeres Ökosystem aufzubauen.
Egal, ob aus einem Fahrzeug heraus, mit einem Ausleger, einer Steadicam, einer Cable-Cam oder von einer Gleitschiene aus aufgenommen wird, der RS 3 Pro bietet umfassende Aufnahmelösungen und mehr kreative Möglichkeiten.
DJI Transmission
Die erste unabhängige drahtlose Videolösung von DJI nennt der Hersteller DJI Transmission. Dieses System kombiniert Wireless Video und Fernsteuerung in einem Gerät: Empfang, Bildkontrolle, Steuerung und Aufnahme. Die Reichweite beträgt laut DJI 6 km, bietet extrem niedrige Latenz und ist somit eine deutliche Verbesserung gegenüber der herkömmlichen Wi-Fi-Übertragung. Video wird in 1080p und 60 fps übertragen und bietet Live-Audiokontrolle bei 16 Bit und 48 kHz.
Um den Anforderungen komplexer Signal- und Aufnahmeumgebungen gerecht zu werden, wurde zusätzlich zu den traditionellen 2,4-GHz- und 5,8-GHz-Bändern ein DFS-Band hinzugefügt, das bis zu 23 Kanäle für störungsfreiere Aufnahmen bereitstellt, erläutert der Hersteller. Ein integrierter Funkscanner durchsucht automatisch die Umgebung nach dem besten Funkkanal und wechselt diesen falls nötig. Bei Bedarf kann man auch manuell einen geeigneten Kanal auswählen, um Interferenzen zwischen Geräten zu vermeiden.
Ein heller 7-Zoll-Funkmonitor von DJI mit 1.500 Nit verfügt über einen integrierten Empfänger, sodass keine Videokabel mehr benötigt werden. Das Gerät unterstützt einen Sender mit mehreren Empfängern sowie zwei Übertragungsmodi, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Im Steuerungsmodus kann die Bildkontrolle von zwei Empfängern gleichzeitig durchgeführt werden, und Gimbal und Kamera können auch ferngesteuert werden. Für eine große Filmcrew mit verschiedenen Teams wie Beleuchtung und Requisiten kann der Übertragungsmodus zusätzlich zum Steuerungsmodus aktiviert werden, was eine unbegrenzte Anzahl von Empfängern ermöglicht und die Aufnahmeeffizienz auf ein neues Niveau hebt.
Bei großen Sets wie Reality-Shows kann DJI Transmission gleichzeitig mit zehn oder mehr Sendern arbeiten, die Signale zur Übertragung an zehn Geräte senden, wodurch ein vollständig synchronisiertes Erlebnis entsteht, das mit herkömmlicher Übertragung schwer zu erreichen ist.
DJI Transmission ist aber nicht nur ein leistungsstarkes Videoübertragungssystem, sondern auch ein umfassendes Steuerungssystem. Bei Verwendung mit dem RS 3 Pro kann das Systen als Gimbal- und Kamerasteuerung fungieren und mehr Funktionen freischalten. Es ist auch vollständig in das Ronin-Ökosystem integriert. Der sehr helle Funkmonitor verfügt über ein integriertes Gyroskop, wodurch er ohne zusätzliches Zubehör als Bewegungssteuereinheit für RS 3 Pro genutzt werden kann. Und in Kombination mit den Ronin-4D-Handgriffen kann man den RS-3-Pro Gimbal-Stabilisator auch steuern, fokussieren, belichten und eine Aufnahme mit beiden Händen starten/stoppen. Neben dem gleichzeitigen Zugriff auf Timecodes ermöglicht der DJI-Funkmonitor die unabhängige Aufnahme und Wiedergabe von 1080p/60 fps H.264 Videos, wodurch die Bearbeitung von Beispielvideos direkt am Set vereinfacht wird.
Als Erweiterung des Ronin Ökosystems arbeitet DJI Transmission nahtlos mit DJI Master Wheels und DJI Force Pro zusammen und bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Kamerabewegungen je nach Bedarf zu steuern.
Preise und Verfügbarkeit
Der RS 3 ist in zwei Versionen erhältlich, er kostet ab 549 Euro und enthält einen Gimbal, einen BG21-Griff, ein USB-C-Ladekabel, eine Objektivhalterung, einen Erweiterungsgriff/Stativ (Plastik), Schnellwechselplatten, ein Multi-Kamera-Steuerkabel und einen Schraubensatz. Das umfangreichere Kit heißt DJI RS 3 Combo und kostet 719 Euro und enthält zusätzlich einen Aktentaschengriff, einen Fokusmotor (2022), das Stabbefestigungs-Set für Fokusmotor, einen Fokus-Zahnradriemen, ein zweites Multi-Kamera-Steuerkabel und einen Transportkoffer.
Der RS 3 Pro soll ab Anfang Juli 2022 verfügbar werden und ist ebenfalls in zwei Versionen verfügbar. Der RS 3 Pro kostet 869 Euro und enthält einen Gimbal, einen BG30-Griff, ein USB-C-Ladekabel, eine Objektivhalterung (erweitert), einen Erweiterungsgriff/Stativ (Metall), Schnellwechselplatten, einen Aktentaschengriff, ein Multi-Kamera-Steuerkabel, einen Schraubensatz und einen Transportkoffer. Die DJI RS 3 Pro Combo kostet 1.099 Euro und enthält zusätzlich eine erweiterte Schnellwechselplatte, eine Handyhalterung, einen Fokusmotor (2022), das Stabbefestigungs-Set für Fokusmotor, einen Fokus-Zahnradriemen und einen Ronin Videosender (früher bekannt als DJI RavenEye Bildübertragung), zwei Klettverschlussriemen und zusätzliche Kabel.
DJI Transmission wird laut Hersteller ab September 2022 ausgeliefert. Die DJI Transmission Combo kostet ab 2.299 Euro und enthält einen DJI Videosender, einen DJI Fernmonitor, eine Blende für Funkmonitor, ein Installationspaket, einen Hartschalenkoffer, zwei WB37 Intelligent Batteries, eine WB37 Akkuladestation sowie verschiedene Kabel und Akkuadapter. Der Videosender und der DJI Funkmonitor werden auch einzeln ab 1.099 und 1.299 Euro erhältlich sein.