Springer: Auch Radio? RTL: Werbevermarkter konzentriert. Premiere: Agma zählt Podcasts. Tagesschau24: Mehr »aktuelle Lagen«. Dazn: Milliarden-Spritze. Berlinale: Trotzt Corona.
Unternehmen
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Die RTL Group führt ihre Unternehmen AdConnect und G+J iMS mit dem Medienbereich von Smartclip zu einer Agentur für die Vermarktung von Werbung und Werbetechnik für alle Medienbereiche zusammen. Unter Leitung von Stéphane Coruble und Oliver Vesper sollen unter anderem internationale Crossmedia-Kampagnen geführt werden. |
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Der Sportstreamer Dazn erhielt vom Hauptgesellschafter Access Industries 4,3 Mrd. $. Zuvor wurden teure nationale Rechte erworben, darunter für die Bundesliga und Spaniens La Liga. U.a. in Deutschland steht die Verdopplung der Zugangs-Preise bevor. |
Broadcast
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Die ARD-Intendanten wollen den News-Kanal Tagesschau24 kostenneutral »vor allem in nationalen und internationalen Breaking News-Lagen« ausbauen und »aktuelle Lagen unterhalb der Aufgreifschwelle des Ersten abbilden«. Phoenix, betrieben mit dem ZDF, bleibe komplementär »und die Heimat für planbare Aktualität« (Bundestag, Parteitage etc.). |
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Trotz fernöstlicher Live-Zeit meldet das ZDF durchschnittlich 1,77 Mio. Zuschauer je Sendetag. Der Marktanteil von 24,4% liege über dem der Tokio-Sommerspiele. Die ARD meldet 1,57 Mio. und 22,3%. Während Biathlon bei der ARD Topquoten erreichte, favorisierten ZDF-Zuschauer Rodeln, Skispringen und Ski-Freestyle. ARD und ZDF hatten sich das Studio geteilt und produzierten viele Live-Expertentalks zuhause. |
23. KEF-Bericht
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In ihrem 23. Bericht sieht sich die Kommission in ihrem früheren Vorschlag bestätigt, den Rundfunkbeitrag zur Finanzierung von ARD, ZDF und Deutschlandradio für den Zeitraum 2021 bis 2024 mit 18,36 € monatlich vorzuschlagen. Mit welchen Mehraufwendungen etwa wegen Corona zu rechnen sei, könne aber erst später festgestellt werden und fließt 2024 in den 24. Bericht ein. |
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Arte will ab 2023 via Sat auf UltraHD umsteigen, so die KEF. Sie bestätigte den dafür angemeldeten Finanzbedarf des deutsch-französischen Kulturkanals. Die ARD sieht für UHD »auch in absehbarer Zeit nicht genügend Programm in dieser Qualitätsstufe« und verzichtet ebenso wie das ZDF, das SDTV »aus geschäftspolitischen Gründen« via Sat weiter anbietet. |
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Während die ARD punktuelle UKW-Abschaltungen zugunsten von DAB+ ins Auge fasse, fährt Deutschlandradio entsprechende Planungen zurück. Die KEF kürzt die Budgets für Radio-Verbreitung schrittweise, bis diese 2029 die Kosten von DAB+ nicht mehr überschreiten, so dass UKW nicht mehr finanziert ist – ohne den Radiomarkt zu berücksichtigen. |
Produktion
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Eine 5G-Koop mit der Telekom soll Live-Schalten optimieren. »Dank 5G Standalone passt die gesamte Fernseh-Technik für eine Live-Schalte künftig in die Hosentasche. Diese 5G-Lösung wird mobilen Journalismus revolutionieren«, so der RTL Co-CEO Matthias Dang. |
Filme, Förderungen, Festivals
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Trotz Pandemie und der wegen Corona auf 50 Prozent begrenzten Kinokapazität wollten 156.000 (2019: 335.000) Festivalgäste nicht auf den Filmbesuch beim Festival verzichten. 1.400 Journalisten kamen aus 65 Ländern. Die Fachevents wurden wesentlich online durchgeführt. |
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600 (2021: 504) Firmen aus 62 Ländern (60) waren 2022 am efm beteiligt. In rund 1.300 Marktscreenings (1.452), wurden 827 Filme (821) gezeigt, darunter über 600 Marktpremieren (578). Erstmals waren Costa Rica, Malaysia, die Mongolei und Uruguay vertreten. |
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33 Kameraleute und Editoren wurden für ihre Arbeiten in sieben Kategorien zum Deutschen Kamerapreis nominiert. Das Kuratorium kann außerdem einen Ehrenpreis vergeben. Der Preis wird seit 1982 vergeben – 2022 am 6. Mai in Köln. |
Streaming
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Mit 398 neuen Originals (Premiere oder Fertigstellung in 2022) steigert Netflix seine Eigenproduktionen wie nie zuvor, so Ampere Analysis. Der Streaming-Primus hatte 2021 von angekündigten 395 Originals 259 fertiggestellt bzw. veröffentlicht. Die Planung enthalte mehr internationalen Content mit breiter gestreuten Genres. |
Radio, Audio
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Die erstmalige Nutzungserhebung erfasste 101 Podcasts (darunter 63 werbefinanziert) von 26 Publishern. Im Dezember wurden 27,8 Mio. Abrufe gezählt. Spitzenreiter mit je über 4 Mio. Abrufen waren »SWR2 Wissen« und vom Wochenblatt »Die Zeit« »Was jetzt?« und »Verbrechen«. Top-Genres waren »Wissenschaft«, »Nachrichten« und »Wahre Kriminalfälle«. |
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In 94% der 2021 in Deutschland und Österreich verkauften Neuwagen sind Radios mit DAB+-Empfang eingebaut. Laut dem Lobbyverband WorldDAB ist das knapp unter dem 95% -Schnitt 13 europäischer Märkte. Italien, Norwegen (je 100%), und die Schweiz (99%) führen. Hintergrund ist die nationale Umsetzung einer Vorgabe des European Electronic Communication Codes EECC der EU. |
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Der Verlagskonzern Axel Springer setzt auf »mehr tägliche Formate« und »neue Wege zum Hörer«. Dabei schließt Christoph Falke, GF der Axel Springer Audio GmbH, den Hörfunk nicht explizit aus. 2021 wurde der Ausbau zum führenden Unternehmen für Audio-Journalismus bis 2025 angekündigt. |
Studien, Statistiken
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Radio (+34%) und Out of Home (+42%) sind Gewinner bei den Werbeausgaben im Januar. Laut Nielsen Werbetrend wurden 2,59 Mrd. € (+14,8% zum Januar 2021) investiert. |
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Im UK überschreitet die Zahl der SVOD-Abonnenten erstmals 19 Mio. bzw. 66,9% der Haushalte. Laut BARB Establishment Survey erreichte Disney+ im Q4 mit 5% den größten Zuwachs auf nun 5,5 Mio. Kunden. Netflix ist mit 16,8 Mio. Haushalten Marktführer, geführt von Amazon Prime mit 12,6 Mio. Abos. |
Medienrecht, Medienpolitik
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Das deutsche AuslandsTV will in der Türkei gegen das drohende Verbot seiner türkischsprachigen Website klagen, um den Versuch zu verhindern, nun auch die Berichterstattung internationaler Medien einzuschränken, so Intendant Peter Limbourg. Die Medienbehörde droht DW, Voice of America und Euronews mit der Sperrung der Websites, wenn nicht sofort eine Lizenz beantragt werde, die der Regierung Kontrollmöglichkeiten gewähren würde. |
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Mit 4:1 Gremienstimmen der Medienbehörde KRRiT wurde die Polen-Lizenz des UnterhaltungsTV von Discovery Niederlande in letzter Minute um 10 Jahre verlängert. Vor Kurzem hatte Behördenchef Witold Kolodziejski monatelange Verzögerungen mit der mehr als 49-prozentigen Beteiligung der US-Gruppe begründet. |
Verbände
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Claus Grewenig, Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL Deutschland, ist neuer Vorstandsvorsitzender des Privatfunk-Verbandes. Er folgt Annette Kümmel, die nach ihrem Weggang von ProSiebenSat1 ihre Verbandsfunktionen aufgab. An der Spitze des Fachbereichs Fernsehen und Multimedia folgt Michael Müller (ProSiebenSat1) auf Grewenig. Ordentliche Wahlen sind im September 2022. |
Personalia
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Am 1. März übernimmt Norbert Himmler die Führung des Senders von Thomas Bellut, der sich nach 10 Jahren nicht mehr zur Wahl stellte. Der Fernsehrat wählte Himmler, seit 1992 im Sender und zuletzt Programmdirektor, mit überwältigender Mehrheit für fünf Jahre. |
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Bei der mehrfach verschobenen Intendanten-Wahl ist Amtsinhaber Stefan Raue am 3. März 2022 einziger Kandidat. Seiner Wahl in eine zweite Fünfjahres-Amtszeit ab dem 1. September 2022 müssen 2/3 der 45 Rundfunkräte zustimmen. |
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Beim Facebook-Konzern rückt Nick Clegg vom Pressechef zum »Präsidenten für globale Angelegenheiten« in die dreiköpfige Führung auf und verantwortet unter anderem die Lobbyarbeit. Clegg war vor seinem Eintritt britischer Vizepremier und hatte 2018 als Chef der Liberaldemokraten eine Wahlniederlage hinnehmen müssen. |
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