PreSonus: Neue Plug-Ins für Retro-Mischer-Effekte
PreSonus bietet neue Mix-Engine-Plug-Ins für seine Software-DAW Studio One an.
In der Software-DAW Studio One Professional von PreSonus (Kostenpunkt rund 345 Euro) kann man nicht nur Plug-Ins für einzelne Spuren oder Kanäle verwenden, sondern es gibt auch die Möglichkeit, den Mix-Engine insgesamt mit FX-Mischer Plug-Ins zu beeinflussen.
Dafür gibt es schon diverse Plug-Ins, und nun stellt PreSonus eine neue Sammlung aus drei solcher Mix-Engine FX-Plug-Ins vor. Unter der Überschrift Retro Mix Legends sind das drei Plug-Ins: Alpine Desk, Brit Console und Porta Cassette. Die Plug-Ins können einzeln für rund 30 Euro oder als Bundle für rund 80 Euro erworben werden. Mitglieder der Abo-Plattform PreSonus Sphere haben im Rahmen der Mitgliedschaft automatisch Zugriff auf die neuen FX-Mischer Plug-Ins.
Für Insider: Retro Mix Legends ist der Nachfolger des Plug-Ins CTC-1 Pro Console Shaper und erweitert die Mix-Engine-Effektbibliothek von PreSonus erheblich.
Mix-Engine FX-Plug-Ins
Den Mix-Engine von Studio One kann man mit FX-Mischer Plug-Ins subtil verändern, aber den Sound auch komplett ummodeln.
Im Gegensatz zu konventionellen Plug-Ins, die unabhängig voneinander in jeden Kanal eingefügt werden müssen und nur eine begrenzte oder keine Interaktion zwischen den einzelnen Kanälen zulassen, wirkt sich die Aktivierung eines Mix-Engine-Effekts auf einem beliebigen Bus in Studio One gleichzeitig auf alle Kanäle aus, die diesem Bus zugeordnet sind. Damit steht eine kanalübergreifende Bearbeitung mit nur einem Plug-In zur Verfügung. Hierdurch kann man etwa Übersprechen zwischen den Kanälen, Rauschen, Drive, Sättigung und Charakter verändern. Jedem Bus, einschließlich des Haupt-Stereobusses, kann ein eigener Mix-Engine-FX zugewiesen werden, was letztlich unbegrenzte klangliche Möglichkeiten eröffnet.
Das neue Alpine Desk Plug-In reproduziert originalgetreu die komplexen Klangtexturen eines der weltweit populärsten, amerikanischen Mischpulte. Mit dem Drive-Regler können Sie die Vorverstärker des Mischpults so hart anfahren, wie Sie wollen, um Sättigung und Kompression zu erreichen. Mit den Reglern Crosstalk und Noise kann man einzelne Spuren miteinander verweben. Einzigartig bei Alpine Desk ist ein variabler Output Transformer, mit einem Verstärkungsverhältnis von 1:1 bis 3:1 gehen kann, um höhere Drive-Einstellungen und eine einzigartige, dunkle und warme Klangkontur zu erreichen.
Die Brit Console stellt den Sound nach, der hinter wohl mehr platin-verkauften Schallplatten steckt als jede andere Konsole. Inhärentes Signalrauschen spielt eine wichtige Rolle bei der Definition des klanglichen Charakters jeder analogen Konsole; das modellierte analoge Rauschen in Brit Console ist auf jedem damit angewendeten Kanal unterschiedlich und macht Ihre Mischungen kohärenter. Brit Console bietet drei Style-Optionen: Vintage, Super und Modern. Vintage bietet ein wenig Top-End-Roll-Off und einen weicheren Charakter, der den Sound des britischen Pops in den 1980er Jahren definierte, während diejenigen, die an einem ultra-sauberen Sound interessiert sind, vielleicht Super bevorzugen. Aktiviert man Modern, um zu einem zeitgemäßeren Dual-Design mit variabler harmonischer Verzerrung zu wechseln, bewirkt das einen sanften Bass-Boost, und man hat die Möglichkeit, alles von nuancierter harmonischer Sättigung zweiter und dritter Ordnung bis hin zu kantigem Transistor-Biss einzustellen.
Porta Cassette ist vielleicht das ungewöhnlichste dieser Plug-Ins von PreSonus. Es reproduziert den weichen, analogen, leicht schrägen Lo-Fi-Sound der Vierspur-Kassettenrecorder der 1980er und 90er Jahre. Sein Character-Regler funktioniert völlig anders als der jedes anderen Mix-Engine-Effekts: Eine niedrige Einstellung bestimmt die Färbung des Mischpults, eine hohe Einstellung führt zu »Wow«- und »Flatter«-Erscheinungen des Bandes. Der einzigartige Pitch-Regler ermöglicht es, jedes Element des bearbeiteten Busses zu verstimmen oder zu erhöhen. Im Gegensatz zu Hardware-Kassettenmaschinen hat der Pitch-Regler jedoch keinen Einfluss auf das Wiedergabetempo.