Nevion: IP und Cloud
Olivier Suard von Nevion und Jens Gnad von LOGIC über ein aktuelles Nevion-IP-Projekt bei Discovery und die Frage, für welche Fälle sich IP- und Cloud-Installationen am besten eignen.
»IP ist nicht unbedingt billiger«, verdeutlicht Olivier Suard, Marketing-Chef von Nevion. Vielmehr schaffe IP die Möglichkeit, Projekte zu realisieren, die vorher nicht möglich gewesen wären, ergänzt Jens Gnad von LOGIC.
Mit Discovery hat Nevion einen Kunden, an dem sich das besonders gut aufzeigen lässt. Der Sender suchte nach Wegen, seine Produktion an den unterschiedlichsten europäischen Standorten zu optimieren.
Konkret wollte die Sendergruppe zwei neue, synchronisierte Hubs einrichten (einen in Großbritannien und einen in den Niederlanden), die Ressourcen beherbergen sollten, auf die verschiedene Produktionszentren in ganz Europa (auch »Märkte« genannt) zugreifen konnten. Diese Hubs sollten gewissermaßen als als private Clouds für diese »Märkte« fungieren. Das bedeutet, dass sich jeder Produktionsraum an jedem Standort mit einem der beiden Hubs verbinden und die dortigen Ressourcen nutzen kann. Innerhalb eines Produktionszentrums oder Marktes können somit zwei verschiedene Kontrollräume gleichzeitig mit verschiedenen Hubs verbunden sein.
Nevion Virtuoso sorgt bei dieser flexiblen Installation für den Medientransport zwischen den Standorten, und VideoIPath orchestriert und steuert das gesamte Mediennetzwerk.
Aus der Sicht von Jens Gnad schafft diese Installation für Discovery die Grundlage dafür, über die nächsten Schritte in Richtung IP nachzudenken und weitere Bereiche zu virtualisieren.
JPEG XS kommt innerhalb dieses Szenarios eine besondere Bedeutung zu, weil dieser Kompressionsstandard sehr niedrige Latenzen ermöglicht und bei geringer Rechenkomplexität visuell verlustfreie Qualität mit Kompressionsraten von bis zu 10:1 bietet.
Olivier Suard glaubt, dass Discovery ein gutes Beispiel für den sinnvollen Einsatz einer privaten Cloud sei, dass es aber natürlich auch andere Installationen mit alternativen Ansätzen gebe. Von deutschen Broadcastern höre er beispielsweise oft, dass sie nicht unbedingt auf die Cloud gehen wollten und stattdessen vielmehr OnPremise-Lösungen bevorzugten. Beide Ansätze hätten ihre Berechtigung.
Jens Gnad ergänzt: »Es muss wesentlich mehr darüber nachgedacht werden, wie der Status Quo heute ist, wie man ihn zukünftig abbilden kann und was man überhaupt machen möchte.« Virtualisierung spiele dabei eine wichtige Rolle.