Software / IT, Workflow: 21.01.2021

SWR investiert in die Zukunft mit agilen Workflows

Der SWR modernisiert Workflows in den Regionalstudios und setzt zukünftig auf Adobe CC 2020 und Helmut4 für das zentrale Schnitt- und Medien-Projektmanagement.

©Nonkonform
Der SWR verfügt über 12 Regionalstudios und drei Hauptstandorte in Stuttgart, Mainz und Baden-Baden.

Der SWR verfügt über 12 Regionalstudios und drei Hauptstandorte. Als Mitglied der ARD im Südwesten Deutschlands mit den Hauptstandorten Stuttgart, Mainz und Baden-Baden produziert der SWR die bundesweit ausgestrahlten Programme SWR Fernsehen BW und SWR Fernsehen RP. Außerdem ist der SWR als ARD-Anstalt an den Gemeinschaftsfernsehprogrammen DasErste, Kika, Arte, Phoenix, 3sat , One und Tagesschau24 beteiligt. In den Regionalstudios fokussieren sich die Redakteure besonders auf die landes- und regionalspezifischen Programmbeiträge.

Neben dem linearen TV kommen Online-Angeboten und Social Media eine immer größere Bedeutung zu. Das hat unmittelbaren Einfluss sowohl auf die produzierten Formate als auch auf die technischen Anforderungen und Arbeitsstrukturen. Ein wesentliches Ziel beim SWR ist es, maßgeschneiderte Angebote für die verschiedenen Distributionskanäle zu schaffen. Gleichzeitig sollen die Bearbeitung vereinheitlicht und zentrale Strukturen geschaffen werden, um die internen Prozesse zu optimieren.

Ein System für alle Akteure in den Regionalstudios
Fünf Regionalstudios arbeiteten in der Postproduktion bereits seit längerem mit Adobe CC …
… und Helmut von MoovIT.

»Adobe Premiere Pro eignet sich besonders als zentrales Schnittsystem, wenn Redakteure und Editoren gemeinsam mit einem System arbeiten. Somit ist eine Weiterbearbeitung eines Redaktions-Schnitts auch in der professionellen Postproduktion des SWR möglich. Das wird in unserer arbeitsteiligen Zukunft immer wichtiger werden.«, so die Projektverantwortlichen beim SWR.

Fünf Regionalstudios arbeiteten in der Postproduktion bereits seit längerem mit Adobe CC 2018 und Helmut3 von MoovIT. Neben den Bearbeitungsmöglichkeiten für Redakteure und Editoren war die automatisierte Projekterstellung und Verwaltung (HelmutFX) und der Auto-Import von Medienfiles (HelmutIO) eine wesentliche Erleichterung im Betrieb. Obwohl in den Hauptstandorten nach wie vor Avid-basierte Systeme zum Einsatz kommen, hat sich die Entscheidung für die Adobe-Helmut-Lösungen in den Regionalstudios offensichtlich bewährt, denn nun geht man den nächsten Schritt.

Die offene Struktur von Adobe und Helmut, die dezentralen und automatisierten Mediensteuerungsprozesse bei zentralisierter Medienverwaltung und die Bearbeitungsmöglichkeiten vor Ort waren die wesentlichen Argumente, die Technik auf die neuen Produktgenerationen Adobe CC2020 und Helmut4 zu migrieren. Mit der Umstellung ist die Postproduktion in den Regionalstudios einheitlich erweitert und automatisiert worden.

Nach der erfolgreichen Umstellung arbeiten 140 User und 10 Administratoren mit dem einheitlichen hochautomatisierten System.

Entlastung durch Automatisierung

Alle regionalen SWR-Einrichtungen haben jeweils eigene Speicher, denen die Teams zugeordnet sind. Die Helmut-Integration synchronisiert und steuert die Arbeitsprozesse – bei gleichzeitig mehr Flexibilität für Redakteure und Editoren.

Im Zusammenspiel verschiedener Helmut-Komponenten ist Helmut4 nun der »Dirigent« für das gesamte System.

Im Zusammenspiel verschiedener Helmut-Komponenten ist Helmut4 der »Dirigent« für das gesamte System. HelmutFX automatisiert die Projekterstellung und Verwaltung. HelmutIO sorgt für den Auto-Import (kein Transcoding) von Medienfiles an allen Standorten, wobei zentrale HiRes-Medien bei Bedarf an alle Standorte kopiert werden können. Auf diese Weise kann überall mit sendefähigem Material gearbeitet werden. HelmutIO steuert außerdem den Export der Files entsprechend hinterlegter Checkboxes und Presets. Alles geschieht im Hintergrund und belastet weder die Redaktion noch den Schnittbetrieb.

Helmut Cosmo …
… und Helmut Housekeeper haben neue Funktionen übernommen.

Helmut Cosmo und Helmut Housekeeper haben mit der Migration zwei neue wesentliche Funktionen übernommen: Housekeeper sorgt für das Aufräumen zentral hinterlegter Medien. Alle Files sind nach einer Logik indiziert, so dass Housekeeper sie finden, darauf zugreifen, sie verschieben oder löschen kann. Das ermöglicht zentralisiertes Agieren bei dezentralen Strukturen.

Helmut Cosmo funktioniert wie eine Datenbank und kann Medien hinzufügen, ohne Premiere Projekte zu öffnen oder zu ergänzen. Sie werden im Hintergrund importiert, während der Cutter schneidet, d.h. Redakteure und Editoren können parallel an einem Projekt arbeiten.

Sieben Regionalstudios und die drei Hauptstandorte sind bisher schon an das zentrale Helmut4 System angeschlossen, die anderen Regionalstudios werden folgen. Seit Mitte September arbeiten insgesamt 140 Nutzer und 10 Administratoren mit diesem System. Im Endausbau werden ungefähr doppelt so viele User und Admins über ein System und eine zentrale Datenbank angeschlossen sein.

Workflow-Experten im eigenen Haus
Zusammen mit der Helmut4-Projektmanagement-Software werden die Workflows beim SWR sicherer, nutzerfreundlicher und schneller.

Die Konfiguration der Workflows wird durch die SWR-Techniker für die Kollegen vorgenommen. Helmut bietet mit seinem Werkzeugkasten-Konzept Möglichkeiten für die Workflow-Entwicklung und Schnittstellengestaltung. Damit sind die Techniker unabhängig von externen Dienstleistern und können unmittelbar auf die Anforderungen und Wünsche ihrer Kollegen eingehen. Sie sind die Experten des Systems und können gegebenenfalls schnell und flexibel reagieren.

Zusammen mit der Helmut4-Projektmanagementsoftware werden die Workflows sicherer, nutzerfreundlich und schnell. Helmut4 ermöglicht es Technikern und Anwendern gleichermaßen, eigenständig die gewünschten Workflows zu entwickeln. Sie können auf Anforderungen der Kollegen reagieren und Lösungen hinterlegen, während die Nutzer sich dank der automatisierten und agilen Prozesse selbst nicht um die Technik kümmern müssen. Die Editoren können sich voll auf die Kreativität und somit ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren.

Die Eigenständigkeit der verschiedenen organisatorischen Einheiten des SWR in den Regionen wird durch die einheitlichen Workflows gestärkt.

Die Eigenständigkeit der verschiedenen organisatorischen Einheiten in den Regionen wird durch die einheitlichen Workflows gestärkt, während gleichzeitig der zentrale Support und die Kommunikation vereinfacht werden.

Wirtschaftlichkeit, Formatunabhängigkeit, Arbeitsteilung

Die Gestalter der technischen Infrastruktur stehen vor der Herausforderung, die Bedürfnisse mehrerer Nutzergruppen zu erfüllen, die TV-, Online-, On-Demand- und Social-Media-Formate mit Inhalten bedienen – und das mit einem einheitlichen System:

  • Web-Producer im redaktionellen Umfeld
  • Editoren und Mediaproducer in der Postproduktion

Beide Bereiche wachsen, und sie haben unterschiedliche, teils kurzfristige Anforderungen bei gleicher technischer Infrastruktur. Das System muss also entsprechend anwenderfreundlich, flexibel und gleichzeitig zentral organisiert sein, um für alle Kanäle und über alle Standorte hinweg die gleichen Medien und Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Wirtschaftlichkeit, Arbeitsteilung und Formatunabhängigkeit sind die strategischen Treiber und Ziele bei der Entwicklung technischer Workflows. Angesichts dessen ist mittelfristig die einheitliche Ausrichtung der Workflows mit Adobe und Helmut bei zentraler MAM-Anbindung auch in den Funkhäusern zu erwarten, um unternehmenseinheitliche und im Gesamtsystem durchgängige Arbeitsabläufe zu entwickeln und für die Zukunft sicherzustellen.


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