Remote Produktion für Fußballclub AFC Wimbledon
Broadcast Solutions UK ermöglichte ein Live-Fan-Engagement-Programm für den AFC Wimbledon und zeigte beispielhaft neue Wege für kostengünstige und wirkungsvolle Produktionen der Zukunft.
Im Rahmen einer Remote Produktion plante und realisiert der Systemintegrator Broadcast Solutions mit seinem Office in UK beim britischen Fußballclub AFC Wimbledon fast zwei Stunden Spannung vor dem Spiel — mit einer Besatzung von gerade mal drei Personen. Anlass dafür war das Eröffnungsspiel in der neuen Heimat des Fußballclubs, die nur wenige Meter von dessen ursprünglichem Stadion in der Plough Lane entfernt ist.
Dieses erste Spiel markierte den Höhepunkt von fast zwei Jahrzehnten Spendensammeln für den Verein, der durch alle Ligen marschierte und nun in League One, der zweithöchsten Klasse in UK, spielt. Wegen der Covid-19 Beschränkungen konnten die treuen Fans des Vereins natürlich auch beim Eröffnungsspiel nicht im Stadion in der geschichtsträchtigen Plough Lane dabei sein.
»Gerade wegen der Beschränkungen und dem unermüdlichen Einsatz mussten wir das einfach zu einem großartigen Erlebnis für die Fans werden lassen«, sagt Malcolm Robinson, Business Development Manager bei Broadcast Solutions. »Und das mit nur sehr wenig Aufwand.«
Wimbledon-Regisseur und Event-Produzent Charlie Talbot, von der Live Produktionsfirma Talbot Production, trug Beiträge von Fans, ehemaligen Managern und Ex-Spielern zusammen. Noch am gleichen Abend fügte sein Team Material mit Live-Interviews und Blicke hinter die Kulissen hinzu, während die Fans weiterhin Videokommentare über soziale Medien beisteuerten.
»Im Stadion haben wir DreamChip-Kameras, deren Signale in einen Dream Chip Barracuda HEVC-Encoder eingespeist wurden, verwendet«, erklärt Robinson. »So hatten wir vier HD-Streams von guter Qualität zur Verfügung, sowie zugehöriges Audiomaterial und Intercom-Signale über SRT (sicherer zuverlässiger Transport, ein offenes Übermittlungsformat) über eine öffentliche Internetverbindung mit 30 MBit/s. Für die Berichterstattung vom Spielfeldrand nutzten wir eine Sony ENG-Kamera, die in eine Mobile Viewpoint Mobilfunkverbindung eingespeist wurde.«
Neben Robinson und Talbot vor Ort war das dritte Mitglied des Teams Adam Leah, Kreativdirektor des Spezialisten für Live-Produktionstechnologie nxtedition. Er arbeitete vom 1000 km entfernten Schweden aus. Alle Signale, der Barracuda-Decoder, die Internet-Feeds von Fans sowie der Mobile Viewpoint-Uplink wurden in die NXT-Edition-Cloud eingespeist. Von Schweden aus führte Leah bei dieser nahtlosen 105-minütigen Show Regie und schnitt Live-Videos von mehreren Kameras mit vorproduzierten Elementen und neuen Inhalten aus sozialen Medien zu einem Ganzen.
»Die Technologie hat perfekt funktioniert«, sagt Robinson. »Mit SRT konnten wir eine wirklich hervorragende Qualität des Live-Videos erreichen, welches gut zu den Crowdsourcing-Inhalten passte. Wir konnten auch Reverse-Feeds über das Internet realisieren, einschließlich eines Multiviewers sowie des Rundowns, sodass Charlie als Produzent vor Ort im Stadion einen vollständigen Überblick und die Kontrolle hatte. Mit allen Komponenten und verteilten Ressourcen war das eine sehr professionelle Produktion.«
Wie bei jedem Sendevorgang war die Kommunikation für eine reibungslose Produktion von entscheidender Bedeutung. Die Trilogy-Kommunikationsplattform ermöglichte es dem Team, virtuelle Panels überall dort zu platzieren, wo sie benötigt wurden; ebenso Ohrhörer für Präsentatoren. Es gab keine Latenz in der Kommunikation, und die Live-Schalten funktionierten perfekt. Für das Programmsignal wurden Sennheiser Funkmikrofone verwendet.
»Wir wollten den Fans des AFC Wimbledon eine unvergessliche Nacht bereiten, aber wir haben noch viel mehr erreicht«, kommentiert Robinson. »Diese Produktion ist auch die Basis für einen völlig neuen Ansatz in der Remote Produktion. Es war fantastisch zu sehen, was mit der Technologie in einer Live-, Remote- und kollaborativen Produktion erreicht werden kann. Zudem kann das ganze Setting skaliert werden und wird die Art und Weise, wie wir Sport und Veranstaltungen produzieren, verändern.«