Dokumentar-Kurzfilm im Cine-Look
Gedreht mit S7/i-Festbrennweiten von Cooke: Dokumentar-Kurzfilm »I Still Breathe«.
Ende Juli 2020 wurde der erste Corona-Lockdown in London gelockert, und der Kameramann Matteo Bangrazi und der Filmemacher Alfred George Bailey begaben sich unmittelbar mit ihren Teams ans Set, um dort den Dokumentar-Kurzfilm »I Still Breathe« zu drehen.
Bangrazi verließ sich dabei auf Objektive der S7/i-Serie, um im Vollformat mit einer Arri Alexa Mini LF zu drehen. Er wollte den »Cooke-Look« erzielen, mit softeren Kanten und Cine-Kadrierung, um die starken visuellen Eindrücke dieses Kurzfilms einzufangen.
»I Still Breathe« ist ein Kurzfilm über eine Gruppe sozial-engagierter junger Erwachsener, die außergewöhnlich und zutiefst emotional Zeugnis darüber ablegen wollten, wie ihr Leben in London ist — wenn man schwarz, gemischtrassig oder weiß ist.
Sie brachten ihre leidenschaftlichen Reaktionen auf die willkürliche, brutale Tötung von George Floyd in den USA zum Ausdruck, der weltweite Schockwellen ausgelöst hat. Dieser unmenschliche Akt brachte ein neues Bewusstsein in den kollektiven gesellschaftlichen Diskurs, den man nun unter dem Schlagwort »Black Lives Matter« in der ganzen Welt kennt. Und der Kurzfilm »I Still Breathe« will ein Zeichen der Hoffnung für die Welt sein.
Die Dreharbeiten fanden in einem engen Zeitrahmen und unter Covid-19-Sicherheitsbedingungen statt, wollten aber den natürlichen Bewegungen und Abläufen Raum bieten. Bangrazi nutzte hierfür in mehreren Szenen ein Steadicam-System. Dabei verließ sich Bangrazi zusammen mit seinem Kamerateam, dem Steadicam-Operator Tommaso Colelli und dem ersten Kameraassistenten Oliver Munks, auf die S7/i -Vollformat-Primes von Cooke. Körperbewegung und Tanz in den Szenen erforderten es öfter, die Brennweite zu wechseln.
Bangrazi hat eine Vorliebe, im Vollformat zu drehen: »Wir wollten aber nicht, dass dieser Dokumentarfilm wie ein Drama gedreht wird. Wir wollten aber auch nicht einfach nur trockene Statements von Menschen, die vor einer Kamera sprechen. Das Seitenverhältnis von 2:1 spricht mich sehr an, da es den filmischen Eindruck vermittelt, das Sichtfeld zu vergrößern, ohne in puncto Schärfentiefe Kompromisse eingehen zu müssen, und das konnte ich nur im Vollbildformat erreichen.«
»Das Bildmaterial im Film nutzt sehr starke Farbpaletten. Um diese noch zu ergänzen, muss ich hinzufügen, dass wir das Glück hatten, Zugang zum Battersea Arts Centre zu erhalten, einem Ort, der wirklich hilft, das darzustellen, was wir mit dem Film zeigen wollten. Es ist ein Gebäude, das sich aus der Asche eines verheerenden Feuers erhob, um seine Mission zu erneuern; die verkohlten Wände tragen dazu bei, einen Teil der Energie zu übertragen«, erklärt Matteo Bangrazi.
»Cooke hat die Fähigkeit, die Grenzen der digitalen Sensoren auszuloten, was für mich sehr wichtig ist, da ich es mag, wenn meine Aufnahmen Gefühle und Emotionen vermitteln. Ich habe den Eindruck, dass die Sensoren immer schärfer und die Linsen immer steriler werden, was leicht zu einem klinischen Gefühl führen kann, das ich normalerweise nicht anstrebe, es sei denn, ein bestimmtes Projekt erfordert dies«, erklärt Bangrazi.
»I Still Breathe« wurde auf Sky TV uraufgeführt und auf Sky Arts erneut ausgestrahlt. Außerdem wurde der Kurzfilm im Rahmen des Raindance Festivals gezeigt.