Arri eröffnet neue Firmenzentrale
Seit der Gründung 1917 war der Standort in der Münchner Türkenstraße Dreh- und Angelpunkt für Arri. Nun verlagert das Filmtechnikunternehmen seine Firmenzentrale und den gesamten Geschäftsbereich Camera Systems in die Münchner Parkstadt Schwabing.
Am 6. Oktober 2020 kam die auch für Filmwirtschaft zuständige Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach zum Eröffnungsbesuch. Begrüßt wurde sie von den Arri-Vorständen Dr. Michael Neuhäuser und Markus Zeiler, den beiden Geschäftsführern der Arri Cine Technik Stephan Schenk und Walter Trauniger sowie von den Aufsichtsratsmitgliedern und Vertretern der Eigentümerfamilie Dr. Carolin Stahl und Christoph Stahl.
Arrial heißt das neue, exakt auf die künftigen Bedürfnisse von Arri zugeschnittene Produktions- und Bürogebäude mit mehr als 600 Arbeitsplätzen. Dieses befindet sich in der Herbert-Bayer-Straße 10 in direkter Nachbarschaft zu so manch anderem Global Player und verdankt seinen Namen einem Mitarbeiterwettbewerb. Inspiriert von der Architektur amerikanischer Filmstudios entstanden dort zwei großzügige, miteinander verbundene Gebäuderiegel. »Einige Betrachter erkennen in der dynamisch anmutenden Lochfassade aus schwarzem Klinker analoge Filmstreifen aus früheren Zeiten oder die Carbon-Gehäuse unserer digitalen Arri-Kameras wieder«, so Geschäftsführer Walter Trauninger, der gemeinsam mit Stephan Schenk für den Geschäftsbereich Camera Systems verantwortlich ist.
Digitalministerin Judith Gerlach erklärt: »Die Geschichte von Arri ist eine echte bayerische Erfolgsgeschichte. Hightech aus dem Freistaat erobert die Filmwirtschaft in der ganzen Welt. Das freut mich nicht nur als Film- sondern auch als Digitalministerin. Mit der neuen Firmenzentrale in München stellt Arri die Weichen für die Zukunft. Ich wünsche viel Glück und Erfolg im neuen Zuhause!«
»Das Arrial vereint erstmals in der Firmengeschichte alle Fachbereiche von Camera Systems — von der Entwicklung über die Produktion bis hin zu Vermarktung und Service — sowie alle Zentralfunktionen unter einem Dach, mit möglichst kurzen Wegen zueinander«, betont Geschäftsführer Stephan Schenk.
Vorstand Dr. Michael Neuhäuser ergänzt: »Mit dem Umzug stellen wir wichtige Weichen für die Zukunft von Arri. Im Arrial bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern optimale Voraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten, damit Arri auch künftig innovativ bleiben kann.«
Optimierte Prozesse, kürzere Wege, bessere Kommunikation: Noch mehr als der ehemalige Hauptsitz in der Türkenstraße soll das Arrial ein Ort der Begegnung werden. Die Struktur des Gebäudes fördert die teamübergreifende Zusammenarbeit und den offenen Austausch. Für die neue Firmenzentrale wurde ein für Arri passendes, innovatives Open-Space-Bürokonzept entwickelt, das den Anforderungen der Arbeitswelt von morgen entspricht. Den Kolleginnen und Kollegen stehen größere Büros und zahlreiche Rückzugsräume zum konzentrierten Arbeiten oder für interne Besprechungen zur Verfügung, während es für Kunden und andere Externe vielseitig nutzbare Meeting-Räume gibt.
Manche Räume wurden nach wegweisenden Spielfilmen benannt, die mit Arri-Kameras gedreht wurden und bei denen Arri eine besondere Rolle spielte, darunter »Das Boot«, »James Bond 007: Skyfall« und »Easy Rider«. Mehr dazu erfahren Besucherinnen und Besucher demnächst im nicht-öffentlichen Arri-Museum. Dort werden außerdem einige der 19 wissenschaftlichen und technischen Auszeichnungen ausgestellt, mit denen Arri in Anerkennung der innovativen Leistungen für die Filmindustrie von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bislang geehrt wurde. Im mit modernster Kamera- und Lichttechnik von Arri ausgestatteten Studio nebenan finden virtuelle All-Hands-Meetings statt, entstehen Live-Webinars und andere Bewegtbildproduktionen.
Von Anfang an wurde großer Wert auf ein angenehmes Arbeitsumfeld gelegt: Schöne, hohe Decken im Industriedesign sorgen für modernes Ambiente. Die meisten Arbeitsplätze liegen an großen, mit Holz verkleideten Fenstern. Schallabsorbierende Böden sorgen für weniger Umgebungsgeräusche. Im vollklimatisierten Gebäude mit außen- und innenliegendem Sonnenschutz zirkuliert kontinuierlich Frischluft. Sieben Personenaufzüge ermöglichen barrierefreies Arbeiten, und ansprechende, lichtdurchflutete Treppenhäuser verbinden die Etagen miteinander. Eine Kantine und ein begrünter Innenhof dürften weitere Pluspunkte für die Mitarbeiter sein.
Zwei Tiefgaragenebenen bieten ausreichend Parkplätze. Einige davon wurden mit E-Ladestationen ausgerüstet. Zusätzlich gibt es genügend Fahrradstellplätze — auch hier mit Lademöglichkeiten für E-Bikes. Darüber hinaus ist das Gebäude gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
Auch technisch ist das Arrial auf der Höhe der Zeit, nicht nur bei der Ausstattung der Arbeitsplätze und mit den modernen Anlagen: Mit Solar-Paneelen auf dem Dach produziert Arri eigenen Strom und speist überschüssige Energie ins Netz ein.
Das Arrial entstand im Auftrag von Arri nach Plänen des Architekturbüros Hoffmann & Amtsberg und Projektleiterin Michaela Neugebauer. »Arri wollte keinen normalen Gewerbebau, sondern ein Haus, das mehreren Hundert Individualisten, kreativen Ingenieuren und freidenkenden Filmleuten Raum gibt«, sagte Architekt Achim Hoffmann bereits bei der Grundsteinlegung. Er versprach »ein außergewöhnliches Haus für eine außergewöhnliche Firma« — und hielt Wort.
Zahlreiche Unternehmen waren am Bau beteiligt. Insgesamt wurden auf dem rund 10.600 Quadratmeter großen Grundstück 7700 Quadratmeter bebaut. Es entstanden 17.500 Quadratmeter Nettonutzfläche für Büros und weitere 15.000 Quadratmeter Lager-, Nutz- und Parkfläche.
»Mit rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einer Vielzahl an Niederlassungen weltweit ist Arri ein echter Global Player«, erläutert Vorstand Markus Zeiler. »Doch Arri bleibt ein Münchner Traditionsunternehmen. Mit dem Neubau bekennt sich Arri auch in Zukunft zu München als Produktions- und Innovationsstandort.«
Der Gründungsstandort in der Münchner Türkenstraße befindet sich weiterhin im Besitz von Arri. Auf dem Gelände bleiben der für Postproduktion zuständige Geschäftsbereich Arri Media und die nach dem Umbau neu eröffnete Astor Film Lounge im Arri mit drei Kinosälen sowie weitere private und gewerbliche Mieter, darunter das Medizintechnikunternehmen Munich Surgical Imaging, das Münchner Stadtmuseum, die Münchner Verlagsgruppe, Teile des Tropeninstituts und Filmproduktionsfirmen.
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