Colosseum bleibt endgültig geschlossen
Das Berliner Traditionskino Colosseum kann infolge der Corona-Krise seinen Betrieb nicht wieder aufnehmen und bleibt dauerhaft geschlossen.
Zwar dürfen die Kinos im Bundesland Berlin am 2. Juli wieder öffnen. Angesichts der dann bestehenden Hygiene-Auflagen sei ein rentabler Betrieb des Colosseum allerdings auf absehbare Zeit nicht mehr möglich. Um kostendeckend wirtschaften zu können, müsse die durchschnittliche Auslastung des Kinos bei etwa 70 Prozent liegen – bei einem Sicherheitsabstand von 1,50 m sei das nicht möglich.
Das Colosseum musste bereits Mitte März dieses Jahres aufgrund einer Senatsverfügung den Betrieb einstellen und kann seitdem trotz fortlaufender Kosten keinerlei Umsätze erwirtschaften.
Zwischenzeitlich hat zudem der Eigentümer der Immobilie den Pachtvertrag für das Colosseum zum Jahresende gekündigt und mitgeteilt, dass eine Vermietung an einen anderen Kinobetreiber nicht gewünscht ist. Deshalb kommt eine Investorenlösung für die Betriebsgesellschaft nicht infrage. Die rund 45 Arbeitnehmer wurden bereits freigestellt.
Das Colosseum wurde vor rund 100 Jahren gegründet und gehört zu den ältesten deutschen Kinos überhaupt. Der Filmproduzent Artur Brauner kaufte Anfang der Neunzigerjahre das Gebäude von der Treuhand und ließ es zu einem modernen Multiplex-Kino umbauen. Das Colosseum umfasst heute zehn Kinosäle mit rund 2.800 Plätzen. Geschäftsführer der Kino Colosseum Betriebsgesellschaft mbH ist Sammy Brauner, Artur Brauners Sohn. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.