Qvest Media baut IP-Sender für Nine Network
Der australische Sender Nine Network zieht um und setzt künftig neue IP-basierte Technik ein. Konstantin Knauf von Qvest Media und Geoff Sparke von Nine berichten in zwei Videos über das Projekt.
The Nine Network ist einer der größten australischen Broadcaster. Die Zentrale von Nine befindet sich in Willoughby in einem Vorort von Sydney, wo auch alle Nachrichtensendungen des Senders produziert und gesendet werden.
2017 begann der Sender mit ersten Überlegungen für einen Umzug in ein neues Gebäude im Norden von Sydney. Daraus entstand ein größeres Projekt mit diversen Partnern. Einer davon ist Dell. Im Rahmen der Isilon-Installation in der neuen Zentrale führte Charles Sevior, Field CTO Dell/Asia Pacific, ein Interview mit Geoff Sparke, der bei Nine Network in die Umsetzung des Projekts involviert ist. Das Interview war Teil eines Dell-Webinars und steht hier als Video zur Verfügung.
Geoff Sparke berichtet im Video, dass Nine in den Anfängen des Projekts zunächst intensiv diskutierte, ob eine Investition in IP-Technik überhaupt schon möglich und sinnvoll wäre. SMPTE ST-2110 war zum damaligen Zeitpunkt als Standard noch nicht finalisiert, es war also durchaus ein Wagnis, auf IP zu setzen. Im Verlauf der weiteren Planung habe sich jedoch gezeigt, dass es richtig und unumgänglich war, in IP zu investieren, erläutert Sparke.
Was mit dem weiteren Fortschreiten der Planung ebenfalls immer klarer wurde: Nine Network konnte die Fülle der unterschiedlichen Planungsaufgaben nicht ohne externe Unterstützung umsetzen, dazu reichten die personellen Ressourcen nicht. Hier kam Qvest Media ins Spiel, denn der australische Sender suchte nach einem Partner als Systemintegrator und Consultant. Qvest konnte Nine in diesen Aufgaben unterstützen, denn idealerweise hatte das Unternehmen schon umfassende Erfahrungen bei anderen internationalen Großprojekten gesammelt (Beispiele: Singapur, Dubai, Brüssel, weitere Infos).
Qvest Media bei Nine Network
Nine plante also nicht nur einen Umzug von einem zum anderen Standort, sondern auch den Wechsel von SDI zu IP. Damit waren unzählige Projektaufgaben verbunden: Workflows mussten analysiert, verändert und an die neuen Möglichkeiten angepasst werden, etwa im Newsroom, in der Sport- und Promo-Produktion und auch in der Postproduktion.
Die Planer entschieden sich dazu, das Projekt in vier Pakete zu unterteilen, um so bessere Voraussetzungen für die Umsetzung zu schaffen. Die Bereiche Network Infrastructure und Live/Studio wollte Nine Network inhouse umsetzen, die Bereiche News und Post wurden an Qvest Media ausgelagert.
Neue Produktionsprozesse und Change
Wie immer bei einem Projekt dieser Größenordnung ging es nicht nur darum, neue Hard- und Software zu installieren, vielmehr mussten auch Arbeitsprozesse analysiert und optimiert werden. Das Projekt umfasste für Qvest Media daher neben einer umfassenden Evaluation der bestehenden Prozesse auch Change Management, Transformationsaufgaben, Budgetierung und Beschaffung.
Aktueller Stand
Im Gespräch mit Charles Sevior von Dell erläutert George Sparke, dass Nine Network davon ausgehe, dass bis zum Jahresende keine internationale Reisen mehr stattfinden werden, sodass künftige Installationen und Setups durch Remote-Arbeitsprozesse betreut werden müssten. Hierbei zahle sich die Entscheidung für eine IP-Installation ebenfalls massiv aus, weil diese Technik Remote-Workflows deutlich vereinfache.
Die Installation diverser Hardware-Komponenten fand schon zu Beginn des Jahres statt. So konnte etwa Dell schon im Januar 2020 das Isilon-Storage-System installieren. Die Corona-Pandemie sorgte zwar bei Inbetriebnahme für etliche Einschränkungen, aber Nine Network brachte zum damaligen Zeitpunkt schon die ersten Remote-Workflows auf den Weg. Das, so Geoff Sparke, funktionierte erstaunlich gut, und bis dato habe man alle Projekttermine einhalten können.
Offenheit und Standardkomponenten
Konstantin Knauf, bei Qvest Media für das Nine-Network-Projekt zuständig, merkt an, dass ein Neubau, wie er bei Nine Networks stattfindet, viele Chancen und Möglichkeiten bietet, um eine digitale Plattform so zu planen, dass auch zukünftige Anforderungen leicht integriert werden könnten. Die große Herausforderung bestehe allerdings darin, die vielen Standardkomponenten, die verwendet werden sollten, so zu integrieren, dass sie gut zusammenspielten. Dazu brauche es umfassende Kenntnisse über die Interoperabilität der einzelnen Produkte.
Weitere Herausforderungen des Projekts sind zudem der enge Zeitplan für die Umsetzung, aber auch die Change-Prozesse, die Nine mit den neuen technischen Möglichkeiten anstrebte.
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