Trotz Corona: Deutscher Filmpreis
Der Deutsche Filmpreis wurde trotz erschwerter Bedingungen live produziert.
In den vergangenen Jahren wurde der Deutsche Filmpreis von der Deutschen Filmakademie stets in Form einer großen Gala-Show ausgerichtet. Das war in diesem Jahr wegen der Corona-Beschränkungen nicht möglich: Wie sollte man eine Live-Show mit vielen Gästen in Corona-Zeiten produzieren? Die künstlerische Leiterin Sherry Hormann, der Veranstalter MBTV, der RBB, Studio Berlin und MCI stellten sich gemeinsam den besonderen Herausforderung des Events.
Die Produktion fand im Studio G der MCI-Schwester Studio Berlin in Adlershof statt. Der RBB verantwortete die Übertragung für die ARD in enger Zusammenarbeit mit Studio Berlin. MCI übernahm innerhalb des Teams die Bereitstellung und Betreuung der Streaming-Subregien, die auf der IT-Infrastruktur von Studio Berlin aufsetzten.
Die 92 Nominierten, Laudatorinnen und Laudatoren wurden direkt in die 130 minütige Live-Sendung geschaltet. Kategoriebezogen wurden die »Caller« über eigene Devices wie Laptop oder Tablet jeweils aus deren eigenen vier Wänden realisiert.
Wolfgang Hanke, Abteilungsleiter Medienbetrieb und Mobilität des RBB: »MCI designte und fertigte innerhalb von einer Woche eine funktionierende Lösung, sodass wir die neue Produktionsform schon während der Proben ausgiebig für den On-Air-Termin testen konnten.«
Jedes der drei VMix-Systeme wurde einer Kategorie der Gesprächsteilnehmer zugeordnet und per Splitscreen-Darstellung eingebunden.
Hierzu erhielten sie einen Link und wählten sich, ähnlich einer Videokonferenz, über ihren Web-Browser Client direkt auf das entsprechende VMix-Pro-System in die Sub-Regie ein. Die jeweils nächste Kategorie konnte so jeweils vor der eigentlichen Live-Schalte vorbereitet werden.
Die drei Subregien für die Zuschaltung der externen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren jeweils einer VMix-Pro-Workstation zugeordnet — inklusive einer Corvid-Capture-Karte von Aja. Hinzu kam ein Havarie-System. Jedes System wurde von zwei Operatoren bedient und redaktionell betreut.
Insgesamt gab es 19 Kategorien mit bis zu acht Teilnehmern. Die Systeme selbst waren über Glasfaser an den RBB-Ü-Wagen in einem N-1-Konzept angebunden. Für den Fall einer Unterbrechung des Public-Internets konnten die eingewählten Teilnehmer immer noch via Audio-Codecs eingebunden werden.
Fabian Röttcher, Solution Architect bei MCI:
»Die hervorragende Zusammenarbeit von der Deutschen Filmakademie Produktion, MBTV, dem RBB, Studio Berlin und MCI und der Wille, neue technologische Wege zu gehen, führte zum Erfolg des diesjährigen Übertragungskonzeptes des Filmpreises.«
Inspiriert von der technischen Machbarkeit eines solch großen Systems, entwickelt MCI aktuell eine »selbsterklärenden Streaming-Lösung« um Live-Schalten weitreichend und technisch unaufwendig, aber ausfallsicher zu ermöglichen.