Filmfest München findet 2020 nicht statt
Das Filmfest München hat gemeinsam mit seinen Gesellschaftern beschlossen, das Festival dieses Jahr abzusagen.
Zur Zeit könne aufgrund der Corona-Pandemie niemand prognostizieren, was die nächsten Monate bringen werden. Ob Ende Juni Europa und die Welt wieder im Bereich eines Normalzustandes angekommen sein werden, sei nicht absehbar. Reisebeschränkungen oder -verbote, die Notwendigkeit, räumliche Distanz zwischen Menschen zu wahren, und die Konzentration aller auf die wesentlichen Schlüsselbranchen und vor allem auf das Gesundheitswesen hätten bis auf weiteres Vorrang. Vor diesem Hintergrund könne man das Festival nicht veranstalten.
»Dass es nicht anders geht, als das Filmfest München dieses Jahr abzusagen, bedrückt mich sehr. Mein Team und ich haben mit viel Liebe und Herzblut an der Edition 2020 gearbeitet und zahlreiche Teilprojekte schon weit vorangetrieben. Aber wir sind nach vielen Gesprächen mit Branchenvertretern, Filmschaffenden, Politikern und Virologen gemeinsam mit unserem Aufsichtsrat zu dem Schluss gekommen, dass alle anderen Szenarien nicht verantwortungsvoll oder schlicht nicht realisierbar sind. Wir werden nun daran arbeiten, dass die Marke Filmfest München auch in diesem Jahr sichtbar bleibt und kraftvoll ins nächste Jahr geführt wird«, sagt Festivalleiterin Diana Iljine.
Auch die Aufsichtsratsvorsitzende, Digitalministerin Judith Gerlach, bedauert die Absage: »Corona verändert unser aller Leben. Für uns als Bayerische Staatsregierung haben der Schutz der Menschen und der gemeinsame Kampf gegen Corona oberste Priorität. Deshalb mussten wir diese Entscheidung treffen. Wir verstehen aber auch die Enttäuschung all jener, die mit Herzblut und mit vollem Einsatz an der Planung des Filmfests gearbeitet haben. Deshalb sichere ich auch weiterhin meine volle Unterstützung der Filmfeste in Bayern zu. Das Filmfest München unterstützen wir nachhaltig, so dass Lösungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden und das Kernteam weiterbeschäftigt werden kann. Das nächste Ziel ist die Neuausrichtung des Filmfests, um nächstes Jahr hoffentlich gestärkt wieder durchstarten zu können.«
Bürgermeister Manuel Pretzl, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Internationalen Münchner Filmwochen GmbH, ergänzt: »Ich bedauere die Absage des Filmfests persönlich sehr. Sie ist aber angesichts der momentanen gesundheitlichen Gefährdungslage unumgänglich. Oberste Priorität hat jetzt die Eindämmung des Corona-Virus. Ich bin mir sicher: Gemeinsam werden wir diese Herausforderung meistern – und danach ein umso wertvolleres Filmfest 2021 feiern können. Meine Gedanken gelten auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Filmfest München. Wir werden alles dafür tun, dass sie ohne soziale Härten durch diese Zeit kommen.«
»Das Filmfest München lebt von Begegnungen, sie machen das Festivalflair aus. Wir können es nicht verantworten, die Gesundheit des Publikums zu gefährden. Dies und die notwendige Planungssicherheit, der Qualitätsanspruch an das Festival und wirtschaftliche Erwägungen machen eine Absage nötig. Die Vorfreude auf das Filmfest 2021 beginnt jetzt – es soll wieder ein großartiges Programm werden, das die Menschen begeistert und zusammenbringt« so Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München.