Arri-Gelände bleibt Medienstandort
Arri verlagert derzeit seine Firmenzentrale. Am Gründungsstandort in der Türkenstraße in München bleiben aber Arri Media, Arri Medical, die Astor Film Lounge — also das Arri-Kino — und weitere bisherige Mieter. Außerdem ziehen das Münchner Stadtmuseum, die Münchner Verlagsgruppe und Mitarbeiter des Tropeninstituts aufs Arri-Gelände.
1917 wurde Arri von den filmbegeisterten Teenagern August Arnold und Robert Richter in einem ehemaligen Schuhmacherladen in der Münchner Türkenstraße gegründet. Seitdem war der geschichtsträchtige Standort für mehr als ein Jahrhundert zentraler Dreh- und Angelpunkt für das weltweit tätige Filmtechnikunternehmen.
Nun werden die Firmenzentrale und der Geschäftsbereich Camera Systems in ein neues, exakt auf die künftigen Bedürfnisse von Arri zugeschnittenes Gebäude in der Parkstadt Schwabing verlagert.
Das sogenannte »Arrial« in der Herbert-Bayer-Straße 10 wird nach Abschluss des Umzugs im Mai 2020 offiziell eröffnet.
»Das traditionsreiche Arri-Gelände in der Türkenstraße wird auch in Zukunft als Medienstandort genutzt«, erklärt Markus Zeiler, Vorstand von Arri. Am Gründungsstandort bleiben der für Postproduktion zuständige Geschäftsbereich Arri Media, die Medizintechniksparte Arri Medical sowie das nach dem Umbau Ende 2018 neu eröffnete Arri-Kino, das seither »Astor Film Lounge im Arri« heißt und drei Kinosäle umfasst.
Weiterhin präsent auf dem bisherigen Arri-Gelände, das Gebäudeteile in der Türken-, in der Ramberg- und in der Adalbertstraße umfasst, sind die anderen bisherigen privaten und gewerblichen Mieter, darunter Filmproduktionsfirmen.
Die Nachnutzung der freigewordenen Räumlichkeiten mit rund 10.000 Quadratmetern Mietfläche ist bereits geregelt. »Wir freuen uns, das Münchner Stadtmuseum, die Münchner Verlagsgruppe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tropeninstituts als neue Nachbarn begrüßen zu dürfen«, sagt Markus Zeiler.
Die Landeshauptstadt München mietet ab 1. Juli 2020 für zehn Jahre Räumlichkeiten in der Türkenstraße. Das Münchner Stadtmuseum nutzt während seiner Generalsanierung von voraussichtlich acht Jahren drei innenliegende Häuser auf dem Arri-Gelände als Standort für Büros und Restaurierungsateliers. Deutschlands größtes kommunales Museum bleibt während der Umbauphase nicht nur am St.-Jakobs-Platz präsent, sondern auch im Rahmen von »Stadtmuseum unterwegs« an unterschiedlichsten Orten in München sichtbar. Nach aktuellem Stand ziehen knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um.
Der Standort in der Türkenstraße in München im Wandel der Zeiten.
Bereits am 1. April 2020 beginnt der für zunächst zehn Jahre vereinbarte Mietvertrag mit der Münchner Verlagsgruppe. Auf das Arri-Gelände zieht das gesamte Unternehmen inklusive der Imprints Riva Verlag, MVG Verlag, Redline Verlag, FinanzBuch Verlag, Lago und Audioverlag München mit den zugehörigen Abteilungen Lektorate, Vertrieb, Herstellung, Grafik und Presse. Der Münchner Verlagsgruppe zufolge waren mehrere Punkte ausschlaggebend für den Umzug: die zentrale Lage mit guter öffentlicher Anbindung, die räumliche Nähe zur Konzernmuttergesellschaft Bonnier Media und zu den Schwesterverlagen ArsEdition und Piper sowie die inhaltliche Nähe von Buch und Film.
Schließlich ziehen ab 1. Juli 2020 Mitarbeiter aus den Bereichen Verwaltung, Forschung und Lehre des Tropeninstituts am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München auf das Arri-Gelände. Mit zunehmender Bedeutung des Themas globaler Gesundheit und weltweiten Projekten wächst das Tropeninstitut weiter. Von den insgesamt rund 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am bisherigen Standort in der Leopoldstraße 7 wechseln langfristig bis zu 70 Personen aus dem Bereich globale Gesundheit in ein Vorderhaus der Türkenstraße. Der Klinische Bereich des Tropeninstituts – Tropen- und Reisemedizinische Ambulanz, Studienzentrum und Labore – ist davon nicht betroffen und bleibt am jetzigen Standort in der Leopoldstraße 5. Der neue Sitz in der Türkenstraße bietet daher zusätzliche Kapazitäten ganz in Reichweite zum klinischen Standort.