25 Jahre CBC – reloaded
CBC gehört zu den führenden TV-Produktions- und Broadcast-Unternehmen Deutschlands und ist Teil der Mediengruppe RTL Deutschland. film-tv-video.de traf Geschäftsführer Thomas Harscheidt zum Interview.
Im Fokus des Gesprächs standen veränderte Marktbedingungen, Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und die Zukunft des Privatfernsehens.
Vor 25 Jahren wurde CBC gegründet. In manchen Industrien ist das eine halbe Ewigkeit — und die TV-Branche gehört sicherlich dazu. Vieles hat sich in der Fernsehwelt seit dem Gründungsjahr 1994 verändert: Technologien, Märkte — und auch die Zuschauer. Im Grunde aber, so Thomas Harscheidt, geht es für CBC immer noch um die Produktion und Postproduktion von Inhalten, deren Sendebetrieb und Distribution und um Technik und IT. »Das entspricht exakt der Beschreibung, die CBC auch 1994 hatte. Die Methoden und Mittel, das umzusetzen, haben sich allerdings massiv verändert.«. So sei heute mehr Soft- als Hardware im Einsatz, ergänzt Harscheidt.
Blick zurück
»Unsere Geschichte besteht im Grunde aus vielen genutzten Gelegenheiten«, urteilt Thomas Harscheidt. Die erste dieser Gelegenheiten war wohl die wichtigste: Als CBC aus der Produktion- und Sendetechnik-Unit des TV-Senders Vox im Jahr 1994 als eigene Gesellschaft gegründet wurde, musste sie sich im Markt positionieren. »Wir packten diese Gelegenheit beim Schopf. Viva spielte dabei eine zentrale Rolle, mit dem Sender erlebten wir gemeinsam die besten Jahre des Musikfernsehens in Deutschland«, erzählt Thomas Harscheidt.
Als weitere Meilensteine nennt er den Bau des Sendezentrums für RTL II in Grünwald bei München und 2006 den Beginn der Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball Liga (DFL), für die CBC die internationale Produktion und Distribution übernommen hat.
»Die wesentlichste Veränderung kam aber mit der Gründung der Mediengruppe RTL Deutschland. CBC wurde ein Teil davon«, resümiert Harscheidt.
CBC brachte damals alle technischen und operativen Einheiten der RTL-Units im neuen Sendezentrum in Köln-Deutz zusammen. »Das war ein Traum: Wir konnten von 2006 bis 2009 »auf der grünen Wiese« und losgelöst von allem, etwas völlig Neues schaffen. Für uns eine tolle Chance, die man – wenn überhaupt –, nur einmal im Leben bekommt« bilanziert Harscheidt.
Weitere einflussreiche Entwicklungen waren eher marktgetrieben: etwa der Wechsel von 4:3 auf 16:9, von SD zu HD. Später kamen dann das Plattformgeschäft und die neuen Distributionsformen auf kleineren und mobilen Displays hinzu.
CBC: Auch als Dienstleister erfolgreich
Ein signifikanter Anteil des CBC-Umsatzes kommt von externen Kunden. Einer der größten davon ist die DFL — mit Sportcast und Digital Sports. Aber auch andere Sender und Produktionsfirmen nutzen CBC als Produktionspartner.
Thomas Harscheidt hebt hervor, wie wichtig dieses externe Geschäft für CBC sei – nach dem Umzug und der Integration in die Mediengruppe RTL mehr denn je, denn »das ist für uns der Beweis, dass wir in der Lage sind, uns am Markt zu behaupten und durchzusetzen, aber auch Bestätigung für unsere internen Kolleginnen und Kollegen. Wer einmal als Kunde bei uns war, kommt in der Regel auch wieder«, sagt Harscheidt.
Lessons learnt
Thomas Harscheidt glaubt, dass CBC seit dem Bestehen vieles richtig gemacht hat — und dass der Neuanfang in Köln-Deutz auch etliches erleichtert hat: »Wir haben kein Band, keine MAZ mitgenommen und sehr konsequent alte Zöpfe abgeschnitten. Der Umzug nach Deutz hat uns dabei auf jeden Fall geholfen. Das kann man auch daran ablesen, dass wir 2019 erstmals seit dem Umzug in eine große Technik-Erneuerungswelle kommen.«
Wenn es eine Lektion gebe, die man daraus lernen könne, dann die, dass es sehr sinnvoll ist, neue Technologien in Inseln aufzubauen und vom Rest zu separieren, sodass man sie ohne Altlasten planen und gestalten kann. Das sei zwar nicht immer ganz einfach – auch aus Sicherheitsaspekten – aber in jedem Fall erstrebenswert.
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