Kurzfilm »Für Dich«
Als Bachelorarbeit im Studiengang Mediendesign wollten Debbie Linne und Philipp Schultze einen Kurzfilm drehen: ernsthaft beim Thema — und auch ernsthaft beim gestalterischen Anspruch.
Studiert haben Linne und Schultze an der Hochschule der populären Künste in Berlin (HDPK), einer staatlich anerkannten, privaten Fachhochschule. Als Abschluss und Bachelorarbeit wollten sie gemeinsam einen Kurzfilm produzieren. Debbie Linne kümmerte sich schwerpunktmäßig um Drehbuch und Regie, Philipp Schultze um Technik und Kamera.
Beiden war schnell klar: Die Ernsthaftigkeit und Ambition, mit der sie das Ziel verfolgen wollten, einen hochwertigen Kurzfilm zu produzieren, erforderte mehr Produktionsmittel, als die üblicherweise kleineren Produktionen und Abschlussarbeiten an der HDPK es ermöglichen würden.
Also starteten die beiden eine Crowdfunding-Kampagne bei Startnext und sprachen mit Sponsoren. Das erste Fundingziel in Höhe von 4.000 Euro wurde mittlerweile erreicht, und als Sponsoren waren zusätzlich der Objektivhersteller Sigma, das vegane Restaurant Café Rosenberg und der Potsdamer BMW-Händler Ehrl an Bord.
Das erste Fundingziel, das Drehen des Kurzfilms, war erreicht — also wurde im Frühjahr 2019 unter dem Arbeitstitel »Eine Geschichte über Familie und Trauer« gedreht. Mittlerweile ist der Arbeitstitel dem endgültigen Titel gewichen, jetzt lautet er »Für Dich«.
Der Kurzfilm befindet sich derzeit noch in der Postproduction. Die Premiere ist für den 20.7.2019 geplant. Anschließend wird der Film auf Festivals gezeigt werden, deshalb kann man ihn derzeit leider noch nicht online sehen. Aber Philipp Schultze berichtet über die Dreharbeiten, und einige Stills sind hier ebenfalls abgebildet.
Synopsis: Die Protagonistin der Geschichte ist die 17-jährige Velia »Ve« Ehrmann, die realisiert, dass das früher sehr positive Familienverhältnis langsam und schleichend verloren geht. Die Alkoholsucht der Mutter und das Unvermögen der anderen, darauf richtig zu reagieren, sind die Gründe dafür. Ve kämpft um ihre Familie und wird auf die Probe gestellt. Schafft sie es, an alte Zeiten anzuknüpfen, oder dreht sich die Spirale weiter nach unten?
»Es war uns wichtig, bei der Geschichte etwas Tiefgehendes zu schaffen«, erzählt Philipp Schultze. Das sollte sich auch in der Bildsprache und Produktionsqualität insgesamt ausdrücken: »Wir wollten dem Thema gerecht werden.«
Ziel war es, eine intime Bildstimmung zu erreichen, oft sollte an dunklen Locations gedreht werden. Schultze strebte dabei einen hochwertigen Cine-Look an und fand diese gestalterischen Möglichkeiten in den Cine-Optiken von Sigma. »Die Brennweiten 20, 24, 35, 50 und 85 mm zeichnen sich durch eine hohe Lichtstärke von T1,5 aus«, erklärt Schultze. Damit war er für die Lösung der Gestaltungsaufgabe gerüstet.
»Gedreht haben wir mit einer GH5 von Panasonic. Wir haben in der Einstellung „CineLike D“ gedreht, mit minimalem Kontrast, Schärfe und Sättigung. Gedreht haben wir im Format MP4/MOV mit H.264-Codec, 10-Bit-Quantisierung, 4:2:2 und einer Datenrate von 400 Mbit/s.« Damit wollte das Team genug Spielraum für die Postproduction lassen, um dort den Look zu verfeinern und zu intensivieren. Der Schnitt erfolgte in Premiere Pro, das Grading findet in DaVinci Resolve 15 statt.
Der finale Look wird natürlich wie immer in der Postproduction festgelegt, aber durch die Objektive wollte Philipp Schultze schon einen gewissen Teil der visuellen Gestaltung ganz bewusst vorgeben. Mit den Cine-Optiken von Sigma war der erwünschte Look möglich — und die technischen Daten der Objektive konnten ebenfalls überzeugen.
Genutzt wurden die Optiken etwa in den zahlreichen Nachtaufnahmen und an Drehorten wie einer Spielothek, wo es wenig Licht gab. »Hier konnten die Stärken der Offenblende ausgespielt werden, eine präzise Fokussierung ist absolut nötig«, erklärt Schultze. »Dafür eignen sich die exakten Fokusringe, die präzise Skala erleichtert zudem die einfache Kalibrierung mit der Funkschärfe.«
Verwendet wurde als Gimbal ein DJI Ronin M. Als Funkschärfe kam ein Tilta Nucleus M zum Einsatz.
»Positiv aufgefallen sind mir die Robustheit und solide Verarbeitung der Cine-Optiken von Sigma. Sehr nützlich ist natürlich auch der Lens-Support: zwei 1/4-Zoll-Gewinde, die helfen, den Kameramount zu entlasten. Sehr praktisch und hilfreich beim Kalibrieren des Gimbals: der Lens-Support sitzt an allen Objektiven an der exakt gleichen Stelle.«
»Neben der Spielothek drehten wir auch weitere Locations, beispielsweise einen »Späti«, ein Krankenhaus sowie die Wohnung der Familie«, erläutert Philipp Schultze. »Lichtverhältnisse, die gerade auch bei der zusätzlichen Lichtsetzung am Set zu Problemen führen können. Es können sich Mischlichtsituationen ergeben und auch auf Gegenlicht muss man achten.«
»Die Sigma-Optiken haben ihren Teil beigetragen, diese Herausforderungen zu meistern. Einige erwünschte Lensflares wollte ich gezielt als Stilmittel einbringen, auch das hat sehr gut funktioniert. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, diesen Film zu produzieren. Die Schauspieler haben eine extrem gute Leistung abgerufen und für eine große atmosphärische Dichte gesorgt — genau so, wie wir das auch visuell umsetzen wollten.«
Stabliste: Kurzfilm »Für Dich«
Name | Position |
Debbie Linne | Regie & Drehbuch, Cutter, Casting |
Philipp Schultze | Kamera & Technik, Cutter, Casting, Fahrer |
Kai Otte | Kamera Assistenz I |
Nora Bork | Produktionsleitung, Data Wrangler, Runner |
Benjamin Vogel | Regie Assistenz |
Josua Hesse | Script Supervisor |
Philipp Schultze | Beleuchter |
Kai Otte | Beleuchter Assistenz |
Meik Enderlein | Ton (Angler, Pegler) |
Marie Neureither | Ausstattung, Maske |
Lilli Voß | Kostüm, Maske |
Florian Lüdtke | Making Of |
Stan Baumann | Making Of, Runner |
Annicka Ehrl | Runner, Fahrer |
Annalena Stasiak | Runner, Fahrer |