MoovIT: Es geht voran
Die Kölner Firma MoovIT hat sich auf Lösungen spezialisiert, die Broadcast- und IT-Welt kombinieren. film-tv-video.de war vor Ort und hat sich mit den fünf Firmengründern darüber unterhalten, was ihre Lösungen ausmachen und in welchen Bereichen MoovIT Wachstumspotenzial sieht.
2012 gründeten Wolfgang Felix, Jan Fröhling, Rafael Hutter, Katja Meyer und Tobias Trumpfheller die Firma MoovIT. Sie waren sich sicher, dass die Zukunft der Videobranche in der IT liegen würde – und wollten dafür die passenden Lösungen anbieten. Ihre Einschätzung hat sich bestätigt: Heute haben IT-Systeme an vielen Stellen klassische Video-Hardware ersetzt, und ohne Software geht in den meisten Postproduktions- und auch Produktionsbereichen kaum noch etwas.
MoovIT: Anfänge mit EditShare und Adobe
Mit EditShare hatte MoovIT von Beginn an einen starken Partner, der seine Storage-Systeme dank innovativer IT-Konzepte als flexible und im Vergleich zu anderen Systemen auch günstigere Alternative im Storage-Markt positionierte. »Schon im Gründungsjahr knüpften wir auch Kontakte zu Adobe«, berichtet Wolfgang Felix. Apple hatte zum damaligen Zeitpunkt mit der Vorstellung von Final Cut Pro X im Profilager stark an Boden verloren, weil die neue Software-Version FCPX aus der Sicht vieler Kunden an Professionalität verloren hatte.
Adobe Premiere bot sich einigen davon als Alternative an. »Wir konnten mit Adobe von Anfang an sehr gut zusammenarbeiten. Der Hersteller hatte immer ein offenes Ohr und ermöglichte uns, überall dort Brücken zu bauen, wo Premiere Pro im professionellen Arbeitsalltag noch Lücken aufwies«, blickt Jan Fröhling zurück.
Mit diesem Know-how gelang es MoovIT, Adobe Premiere Pro im Auftrag des Host Broadcasters des Confed Cup 2013 in Brasilien in einer anspruchsvollen Livesport-Produktion zu testen und einzusetzen. MoovIT realisierte eine Installation, bei der bereits während jedes Fußballspiels die Highlights wie Tore, Elfmeter etc. im Zusammenspiel mit EVS-Servern und Adobe-Premiere-Pro-Schnittplätzen bearbeitet und ausgespielt werden konnten – möglichst schnell, versteht sich. »Das gelang uns«, bilanziert Jan Fröhling, und damit war der Weg geebnet für die nächsten Livesport-Events: wieder mit Adobe Premiere Pro-Installationen bei den dann folgenden Fußball- Welt- und Europameisterschaften.
Postproduktion im Live-Sport
»Der Sportbereich ist für uns aufgrund dieser Projekte zu einer der zentralen Säulen des Unternehmens geworden, und er wächst stetig weiter«, berichtet Wolfgang Felix. Neben HBS, dem Host Broadcaster der Fußballweltmeisterschaften, gehört auch die Uefa zu den wiederkehrenden Auftraggebern von MoovIT. Aktuell plant MoovIT weitere Projekte, etwa für die Frauen-Fußball-WM in Frankreich und die Rugby-WM in Japan.
Mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft »Euro«, die 2020 in mehreren europäischen Ländern ausgetragen wird, spielen natürlich auch Remote-Produktionskonzepte eine zunehmend wichtige Rolle. »Hierfür werden wir ebenfalls Lösungen entwickeln und anbieten«, erläutert Jan Fröhling.
Die große Leistung von MoovIT besteht bei all diesen Projekten letztlich darin, unterschiedlichste Systeme unter einem Dach zu integrieren und Software-Helfer zu entwickeln, mit denen sich Workflows vereinfachen und Fehler in den Arbeitsprozessen verhindern lassen. »Das können wir natürlich nur dann leisten, wenn der Hersteller auch bereit dazu ist, uns bei der Entwicklung der Software-Tools zu unterstützen und etwa Einblicke in die Schnittstellen zu gewährleisten«, sagt Wolfgang Felix.
Customized Solutions
Ein zentrales Tool für die Arbeit von MoovIT ist HelmutFX. Entstanden ist die Software aus der Notwendigkeit heraus, Workflows in Adobe-Postproduktions-Installationen zu vereinfachen und weniger fehleranfällig zu machen. So kann HelmutFX in einer Postproduktions-Umgebung mit allen angeschlossenen Systemen kommunizieren, Such- und Verwaltungsprozesse von Premiere-Projektdateien organisieren und Cutter und Redakteure ganz generell bei ihrer Arbeit unterstützen.
Wolfgang Felix erläutert: »HelmutFX ist auch ein entscheidendes Bindeglied, um Standardprodukte an individuelle End-to-End-Workflows bei Produktionshäusern anzupassen.« Für solche Projekte, die »Customized Solutions«, ist bei MoovIT Rafael Hutter zuständig, der Software-Entwicklungschef. »Dank HelmutFX können sich die Anwender auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, nämlich den Schnitt« betont er.
Mittlerweile vertrauen etliche große Kunden auf HelmutFX. Der NDR setzt es beispielsweise in den Auslandstudios ein, die der Sender 2017 mit Systemen von EditShare, Adobe und Sony modernisierte. MoovIT integrierte hier die einzelnen Komponenten in einem übergreifenden automatisierten Workflow. Weitere große Kunden sind der SWR, Westcom, die Deutsche Welle und der ORF.
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