USA und Deutschland dominieren Arthouse Top20 2018
Ein zwiespältiges Fazit des Kinojahres 2018 zieht die AG Kino – Gilde, der Dachverband der deutschen Filmkunstkinos. Trotz eines Besucherrückgangs konnte der Anteil am gesamten deutschen Kinomarkt ausgebaut werden. »Gutes Kino setzt sich durch«, lautet das Fazit des Vorsitzenden des Verbandes und Geschäftsführers der Berliner Yorck-Gruppe, Christian Bräuer.
»Mit einem Besucherrückgang von 8,5 % und einem Umsatzrückgang von 8,1 % haben sich aber die Filmkunsttheater, die in der AG Kino – Gilde zusammengeschlossen sind, im Vergleich zum Gesamtmarkt (-16%) wacker geschlagen. Mit 17,3 Mio. Besuchern in den Mitgliedskinos der AG Kino – Gilde erhöhte sich deren Marktanteil auf 18,1 %.«. Die von dem Verband repräsentierten Kinos betreiben rund ein Siebtel der etwa 4.800 Kinosäle (FFA-Angabe für 2017) in Deutschland.
Der Besucherrückgang sei zum einen dem langen heißen Sommer und der Fußball-WM geschuldet, scheint zum anderen aber auch hausgemacht: Zugkräftige Filme werden »zu sehr auf einzelne Termine massiert« und fehlen zu anderen Zeiten, bemängelt die AG Kino. Dennoch stammen 70 Produktionen der Top100 Arthouse-Charts aus Deutschland und Europa. »Mit einem durchschnittlichen Besuchermarktanteil von 56 % tragen die Filmkunsttheater maßgeblich zur Sichtbarkeit und zum Erfolg dieser Werke bei. 67 der Top-100-Filme sahen die Mehrzahl der Besucher in den Arthousekinos, bei 28 Filmen lag der Anteil sogar bei über 70 %.«
An der Spitze der Charts stand »Three Billboards outside Ebbing, Missouri« von Martin McDonagh mit 400.000 Zuschauern. Sönke Wortmanns »Der Vorname« ist beste deutsche Produktion auf dem vierten Platz. Hier die Top20 der Arthouse-Charts 2018:
- »Three Billboards outside Ebbing, Missouri« (Martin McDonagh, USA)
- »Bohemian Rhapsody« (Bryan Singer, USA)
- »Die Verlegerin« (Steven Spielberg, USA)
- »Der Vorname« (Sönke Wortmann, DEU)
- »Shape of Water – Das Flüstern des Wassers« (Guillermo del Toro, USA)
- »Gundermann« (Andreas Dresen, DEU)
- »Loving Vincent« (Dorota Kobiela, Hugh Welchman, UK)
- »25 km/h« (Markus Goller, DEU)
- »Der Junge muss an die frische Luft« (Caroline Link, DEU)
- »Die Dunkelste Stunde« (Joe Whrite, UK)
- »BlacKkKlansman« (Spike Lee, USA)
- »3 Tage in Quiberon« (Emily Atef, DEU)
- »Aus dem Nichts« (Fatih Akin, DEU)
- »Das schweigende Klassenzimmer« (Lars Kraume, DEU)
- »Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm« (Joachim A. Lang, DEU)
- »Das Leben ist ein Fest« (Olivier Nakache, Éric Toledano, FRA)
- »Astrid« (Pernille Fischer Christensen, SWE)
- »Lady Bird« (Greta Gerwig, USA)
- »Das Leuchten der Erinnerung« (Paolo Virzi, ITA)
- »Werk ohne Autor« (Florian Henckel von Donnersmarck, DEU)
Weitere Infos, darunter die Top10-Listen der deutschen Dokumentar- und Kinderfilme, auf der Website der AG Kino – Gilde. Den Überblick zum gesamten deutschen Kinomarkt gibt die Filmförderungsanstalt (FFA) traditionell kurz vor der Berlinale.