DaVinci Resolve bei »Mord im Orient Express«
Kenneth Branagh setzte DaVinci Resolve für das Management der Color Pipeline bei »Mord im Orient Express« ein. Die Arbeiten umfassten unter anderem die Onset-Dailies und das finale Grading.
Der DI-Workflow des Kinofilms wurde von Goldcrest Post London in Zusammenarbeit mit Digital Orchard, konzipiert und umgesetzt. Gemeinsam entwickelten der DoP Haris Zambarloukos und Goldcrest die Farbverarbeitung und LUTs, die später in die Dailies-Pipeline integriert wurden.
Rob Pizzey, Senior Colorist bei Goldcrest Post, berichtet, dass es darum ging, eine LUT zu entwickeln, die einen authentischen Look ermöglichen würde. Dabei ging es darum, die ursprüngliche Farbgebung und den Kontrast der digitalisierten Filmnegative zu bewahren, denn das satte Ambiente und die markanten Farben sollten nicht verwässert werden.
Sam Spurgeon war bei Digital Orchard der verantwortliche Dailies Colorist bei »Mord im Orient-Express«. Er erläutert: »Um die LUTs zu kreieren, kollaborierten wir eng mit Goldcrest. Die LUTs dienten als Grundlage für die Color-Pipeline unserer Dailies. Dann gradeten wir die Dailies unter Verwendung der DCI-P3-Version auf einem kalibrierten, DCI-konformen Projektor. Im nächsten Schritt wurde das Material über die Rec.709-Version der gleichen LUT gerendert.«
Da »Mord im Orient-Express« in einer Kombination aus digitalen und analogen Filmformaten gedreht wurde, musste die von Callum Just gemanagte Dailies-Pipeline beides bewältigen.
Dem fügt Spurgeon hinzu: »Wir scannten den 65mm-Film bei 10 Bit in 2K-DPX-Sequenzen und kamen pro Rolle auf 100–300 GB. Pro Tag fielen zwischen 10 und 20 Filmrollen an. Die digitalisierte Footage wurde dann in DaVinci Resolve Studio gegradet und umkodiert.«
„Fürs Conforming waren die Farbwerte, die Daten der Labrolle und der Kamerarolle sowie der Keycode und der Timecode absolut entscheidend. Darum mussten wir diese Infos entlang der gesamten Pipeline greifbar haben. Die Eingabe der wichtigsten Metadaten, was auch erforderliche Anmerkungen umfasste, ging mit Resolve mühelos. Anschließend ging all das zum Schnitt und dann in die zweite Runde des Conformings.« So war auch die Bildanalyse für die Qualitätskontrolle ein integraler Teil des Workflows.
»Manche Probleme mit Analogfilm manifestieren sich in bestimmten Farbkanälen. Diese Kanäle in Resolve isolieren zu können, um sie in Schwarzweiß zu beurteilen, war hilfreich bei der Diagnose.«
Spurgeon fügt hinzu: »Blackmagic liefert tolle Tools fürs Grading von Dailies bei Hollywood-Produktionen und für die anschließende Übermittlung zum Schnitt und zur Postpro ebenso wie für eine anspruchsvollere farbliche Nachbearbeitung. DaVinci Resolve ist seit 2011 das Rückgrat unseres Workflows. Der erweiterte Funktionsumfang dieser Applikation lässt uns erwiesenermaßen das Beste aus digitalen wie auch Analogfilm-basierten Workflows herausholen.«
Sinéad Cronin von Goldcrest Post realisierte den Online-Schnitt in DaVinci Resolve und das finale DI, einschließlich eines Kino-Gradings in Dolby Vision, wurde von Rob Pizzey umgesetzt.