Hilfe, mein Staubsauger spioniert mich aus!
Riesenskandal: Der Staubsaugroboter eines amerikanischen Anbieters speichert heimlich die Grundrisse der von ihm gesaugten Wohnungen und der Hersteller will diese Daten nun weiterverkaufen … Wie bitte?
Wie bitte? Wer käme denn dafür als Käufer in Frage? Die internationale Vereinigung der Staubmilben, die einen Einzug in größere Objekte plant? Das Online-Portal, das Reinigungskräfte vermittelt und potenzielle Kunden direkt ansprechen möchte? Oder die Partnervermittlung, die besonders reinliche Kunden sucht?
Auch wenn man eine skeptische und vorsichtige Haltung beim Umgang mit persönlichen Daten für sinnvoll und richtig hält: der eingangs geschilderte »Skandal« klingt doch eher nach einer geschickten PR-Aktion des Herstellers. Klar, Verschwörungstheorien haben mehr denn je Hochkonjunktur, und die Angst vor Datenkraken ist sicher vielfach nicht unbegründet. Aber das?
Vermutlich reiben sich derzeit die Marketingstrategen des Herstellers einfach nur die Hände, denn immerhin hat das Unternehmen erreicht, dass sein Name und der seines Produkts derzeit sehr präsent sind. Es handelt sich übrigens um den Staubsauger Roomba des Herstellers iRobot (was Sie bitte am besten gleich wieder vergessen oder Ihrer persönliche Negativliste hinzufügen, um diesen PR-Stunt zu konterkarieren …)
Trickreich und raffiniert ist es in jedem Fall, mit so einer Aktion jede Menge Gratis-PR zu generieren, indem man die Ängste und Vorbehalte vieler Leute füttert.
Und wenn wir schon bei Ängsten sind: iRobot empfiehlt Besitzern eines Saugroboters, die auch einen Hund besitzen, den Putz-Roboter nicht für die Nachtarbeit zu programmieren. Wenn sich der kleine Welpe nämlich noch nicht ganz an die Hausordnung halten kann, könnte es mit Roomba zur »Poopocalypse« kommen. Und wie die aussieht, hat Jesse Newton aus Little Rock sehr eindrucksvoll geschildert. Sein Facebook-Post war übrigens ebenfalls ein Viralhit.
So oder so, uns kommt definitiv kein Saugroboter ins Büro …
Sie werden sehen.