Canon kündigt 4K-Kamera C200 an
Eine kompakte neue 4K-Kamera erweitert künftig die C-Baureihe von Canon: die C200 kann Raw Light auf CFast 2.0 intern speichern — alternativ auch 4K/UHD oder HD als MP4 auf SD-Speicherkarten.
Für die kompakte 4K-Kamera C200 hat Canon das neue kompakte Aufnahmeformat Cinema Raw Light entwickelt: Damit kann intern auf einer CFast-2.0-Karte in einem komprimierenden Raw-Format aufgezeichnet werden (12 Bit, Kompresssion 1:3 oder 1:5). Man kann mit der Kamera aber auch auf SD-Karten speichern, dann aber keine Raw-Daten, sondern MP4-Dateien in 4K/UHD- oder HD-Rastern (4K: 4.096 x 2.160, UHD: 3.840 x 2.160). Außerdem bietet die Kamera HD-Zeitlupe mit bis zu 120 fps.
Die Kamera weist einen S35-Sensor auf. Das serienmäßige EF-Bajonett der C200 kann vom Service kostenpflichtig durch einen PL-Mount ersetzt werden.
Canon EOS C200
Ein neuer Prozessor (Dual Digic DV6) bildet laut Hersteller die Basis für die interne Verarbeitung von 4K/UHD-Bildern in 50p und deren Speicherung als MP4-Clips oder alternativ dazu das Arbeiten in 4K DCI Raw. Der neue Prozessor eröffnet zudem die Option, Zeitlupen mit 120 fps in HD unter Nutzung des vollen S35-Bildfensters aufzuzeichnen.
Die Optimierung der Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie soll im Zusammenspiel mit dem Touchscreen-LCD mehr Flexibilität und Genauigkeit im Autofokus-Betrieb eröffnen.
Mehr Codecs, größere Einstellbereiche
Die EOS C200 verfügt laut Hersteller über einen 4K-CMOS-Sensor von Canon in S35-Abmessungen mit einer effektiven Auflösung von 8,85 Megapixels. Die Aufzeichnung ist im Format Cinema Raw Light auf eine interne CFast-2.0-Karte möglich (4K DCI 50p). Cinema Raw Light arbeitet mit Kompression. Die Kamera bietet einen CFast-2.0-Slot.
Neben 4K DCI 50P steht auch die Aufzeichnung von 4K/UHD-Signalen im MP4-Format mit einer Datenrate von 150 Mbps und HD mit 35 Mbps auf SD-Karte zur Wahl. Die Kamera bietet zwei SD-Karten-Slots.
Im HD-Modus schafft die Kamera bis zu 120 fps unter Nutzung des vollen S35-Bildfensters. Den Dynamikumfang gibt Canon mit bis zu 15 Blendenstufen bei Cinema Raw Light und bis zu 13 Blendenstufen in MP4 (Canon Log / Log 3) an.
Die Empfindlichkeit kann von 100 bis 102.400 ISO geregelt werden, die eingebauten optischen ND-Filter erlauben die Verschiebung des Belichtungsbereichs um bis zu zehn Blendenstufen und ermöglichen so die optimale Steuerung der Schärfentiefe – auch bei hellem Sonnenlicht.
Ergonomie und Handhabung
Der nackte Body der C200 wiegt nur 1,4 kg. Dank der kompakten Bauform eignet sich die Kamera auch für den Einsatz an einer Drohne oder an einem Gimbal.
Die C200 verfügt über das Autofokussystem Dual Pixel CMOS AF, das Canon auch bei anderen Camcordern und bei Fotoapparten verwendet. Man kann zum Fokussieren auch den Touchscreen nutzen. Darüber hinaus erweitern ein manueller Fokus-Assistent und eine erweiterte Gesichtserkennung die Fokussierungsmöglichkeiten.
Für die Kamera gibt es passendes Zubehör von Canon, etwa den elektronische Sucher EVF-V70 und das gesamte Sortiment an EF-Objektiven.
Integriertes WLAN und die Ethernet-Schnittstelle ermöglichen eine Fernbedienung per Browser und die Datenübertragung via FTP.
Kompatibilität von Cinema Raw Light
Das neue Format Cinema Raw Light kann laut Canon in DaVinci Resolve von Blackmagic sofort genutzt werden. Die Bearbeitung ist zudem im Media Composer von Avid mit einem Raw Plug-In von Canon für Avid Media Access möglich. Support innerhalb der NLE-Software Edius Pro von Grass Valley soll im Laufe des Jahres 2017 realisiert werden. Darüber hinaus sollen auch zukünftige Versionen von Final Cut Pro X von Apple das Format unterstützen.
Zukünftige Firmware-Upgrades
Das bisher schon bei anderen Canon-Camcordern verwendete Videoformat XF-AVC soll bei der C200 mit einem zukünftigen Firmware-Upgrade verfügbar werden.
Dieses kostenlose Upgrade ist laut Hersteller für das erste Halbjahr 2018 geplant.