Branche, Film, Top-Story: 03.05.2017

Dokfest München 2017: Vorschau und Empfehlungen

Am Donnerstag den 3. Mai 2017 beginnt das 32. Internationale Dokumentarfilmfestival München mit einem Programm aus 157 Filmen aus 45 Ländern. Der Doku-Kameramann Hans Albrecht Lusznat hat einen Teil der Filme schon gesehen und gibt hier seine ganz persönlichen Tipps und Bewertungen ab.

Dokfest 2017
Dokfest 2017: ab 3. Mai.

Daniel Sponsel, Leiter Dokfest 2017, sagt: »Dokumentarfilme waren nie wichtiger und wertvoller und auch spannender und unterhaltsamer als heute.« Das sehen offenbar auch die Zuschauer so, denn auch in diesem Jahr erwartet das Dokfest eine Steigerung der Besucherzahlen auf über 40.000. Zum Vergleich: vor sechs Jahren waren es nur knapp über 12.000 Besucher, die sich für die Dokfest-Filme interessiert hatten. 

Auch film-tv-video.de verfolgt die Veranstaltung: Der Doku-Kameramann Hans Albrecht Lusznat hat einen Teil der Filme schon gesehen und gibt hier seine ganz persönlichen Tipps und Bewertungen ab. 

Er betont, dass die Auswahl der in den folgenden Tipps versammelten Filme eher zufällig und durch Verfügbarkeit in der Preview bestimmt sei – aber vielleicht gerade dadurch auch repräsentativ sei. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre sei zudem vielleicht auch eine gewisse Tendenzen in der Entwicklung des Dokumentarfilm Genres ablesbar.

Der besondere Film der Pressekonferenz

Bei der Pressekonferenz besonders herausgestellt wurde der Film Ganz Große Oper, eine Langzeitdokumentation, wenn man Dreharbeiten über ein Jahr hinweg so bezeichnen will.

Dokfest 2017
»Ganz Große Oper« ist eine Langzeit-Doku der Münchner Oper.

In drei Inszenierungen lernt man die Stars des Betriebs kennen, den Sänger Jonas Kaufmann, die Sopranistin Anja Harteros, den neuen Generalmusikdirektor Kirill Petrenko, der grundsätzlich keine Interviews gibt, deswegen auch seinen Vorgänger Zubin Mehta, den Intendanten Nikolaus Bachler und viele andere der fast 1.000 Mitarbeiter, die hinter der Bühne und in den Werkstätten für ein Gelingen des Gesamtkunstwerkes sorgen.

Dokfest 2017
Dokfest Leiter Daniel Sponsel (links), Regisseur Toni Schmidt, Produzent Jörg Bundschuh.

Große Oper verlangt nach großem Format, und so sind die eindrucksvollen Bilder auf Cinemascope 1:2.35 gekascht. Strukturell mit vielen gesetzten Interviews bleibt der Film dichter an Fernsehformaten als am Dokumentarfilm. Und wenn man glaubt, der Film ist schon zu Ende, gibt Bachler dem Zuschauer noch eine Weisheit mit auf dem Weg, die ungefähr so klingt: Am Ende ist es vorbei und man kann sich unbesorgt auf den Heimweg machen. Das war einmal anders, als auch Oper verstörend wirken konnte und dem Besucher einen Anstoß zur Reflexion bot.

 

 

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