MAM, Newsroom, Top-Story, Unternehmen: 16.02.2017

Annova: Das bringt der Deal mit Scisys

Scisys und Annova gaben im November 2016 bekannt, dass sie künftig gemeinsame Sache machen wollen. Scisys erwarb hierfür 100 % der Anteile von Annova. film-tv-video.de sprach mit Annova-Geschäftsführer Michael Schüller über die Hintergründe und Perspektiven dieses Deals.



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Scisys hat 100% der Anteile an Annova übernommen.

Der Käufer Scisys verfügt über mehrere, recht unterschiedliche Unternehmensbereiche und fügte seinem Portfolio nun mit Annova einen Hersteller von Software-Systemen für TV-Broadcaster hinzu.

Dira Logo Scisys
Dira ist eine Komplettlösung für den Hörfunkbetrieb.

Scisys hat schon eine Tochter in einem verwandten Bereich, mit dem Schwerpunkt Radioproduktion. Das ist die Scisys-Division Media & Broadcast mit Sitz in Bochum. Die hieß früher mal VCS und ihr zentrales Asset ist die Dira-Produktfamilie. Dira ist eine Komplettlösung für den Hörfunkbetrieb, die einzelnen Module decken alle Bereiche der digitalen Radioproduktion ab, vom Zugriff auf die Audiodaten bis zum Sendeplan.

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Annova gehört jetzt zu Scisys.

Annova entwickelt und vertreibt mit OpenMedia ein plattformunabhängiges Redaktionssystem, das man als Basis der Arbeit von TV-Journalisten beschreiben kann: Eine gemeinsame, übergreifende Plattform für Agenturrecherche, Beitrags- und Sendeplanung, das Browsen von Audio- und Videoclips und die Nachrichtenverteilung. (Mehr Infos dazu im Abschnitt »OpenMedia, zentrales Produkt von Annova« auf Seite 3 dieses Artikels).

Mit Scisys MBS in Bochum und Annova in München hat Scisys nun zwei Standorte in Deutschland, die kooperieren werden — was in einem gewissen Maß auch bisher schon der Fall war —, die aber dennoch weitgehend unabhängig voneinander agieren und ihre jeweiligen Produktlinien weiterhin fortführen sollen.

Annova Michael Schüller Porträt
Michael Schüller, CEO von Annova, sieht viele Vorteile in der Übernahme durch Scisys.

»Wir passen gut zusammen und es gibt eine Menge potenzieller Synergien, die Produktpaletten überschneiden sich nicht, sondern ergänzen sich«, fasst Michael Schüller die Basics des Deals zusammen.

Aber natürlich steckt schon noch etwas mehr hinter dem Deal: »Wir waren als Annova schon länger auf der Suche nach einem Partner, weil wir weiter wachsen wollen und zwar besonders außerhalb von Deutschland. Gleichzeitig wollten wir aber ein gewisses Maß an Eigenständigkeit behalten.«

»In den vergangenen zwei, drei Jahren haben wir verschiedene Optionen in dieser Richtung evaluiert und schließlich sahen wir den besten Fit bei Scisys: Die Unternehmensgrößen von Annova und der Scisys-Division MBS passen gut zusammen, die Arbeits- und Denkweisen sind ähnlich, die Teams kommen gut miteinander klar, wie wir schon in einigen gemeinsamen Projekten herausfinden konnten.«

Außerdem war es beiden Unternehmen wichtig, offen zu bleiben und im Sinne der Kunden und deren Anforderungen, auch weiterhin jeweils mit anderen Partnern zusammenarbeiten zu können. »Wir werden weiter eng mit Arvato kooperieren und mit David, während Scisys Media & Broadcast etwa auch Lösungen im Zusammenspiel mit unseren Mitbewerbern im Bereich Redaktionssysteme anbieten und realisieren wird«, führt Michael Schüller aus.

Annova Michael Schüller Porträt Logo
»Wir waren als Annova schon länger auf der Suche nach einem Partner, weil wir weiter wachsen wollen.«

Wenn aber letztlich alles bleiben würde wie bisher, welchen Sinn ergäbe dann die Verbindung der Unternehmen? Annova-Geschäftsführer Michael Schüller erläutert: »Natürlich ist es für uns ganz sicher kein Nachteil, dass das Mutterunternehmen Scisys ein britisches Unternehmen ist — das zudem auch schon eine deutsche Tochter hat. Das gilt für die interne Zusammenarbeit, aber natürlich auch unter dem Aspekt, dass wir als Annova seit 2015 mit der BBC einen großen Kunden in UK haben.«

Bei der BBC ersetzt Annova das dortige Redaktionssystem ENPS durch OpenMedia. Der Vertrag mit der BBC läuft über zwölf Jahre.

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